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Nr. NN2

. -


Vrggn des Sunkles der fteunde sm Volkskunst.

Ilovkr./Ve^kr. I Dreiundfünfzigster Jahrgang

Dristliches Kunstblatt
Z für Kirche, schule unü Aus
8 iherausgegeben von
? D.theol. David l^och
0 krscheuit monatlich in einem heft;u 52 bis 48
0 Zeiten unü enthält viele Tertillustrationen, 1-2
farbige ttunstbeilagen unü bisweilen Noten.
Preis für das Vierteljahr 2 fttark. Ln bestehen
üurch alle Postämter unü önchhanölungen.


Vie Ausstellung kirchlicher Uunst Schwabens.
Lin Rückblick. - Mit 23 Abbildungen.
as Landesgewerbemuseum in Stuttgart besitzt in seiner Dönig-Darlshalle einen
Ausstellungsraum, der mit seiner vornehmen Dekoration in Marmor und
Bronze nach einer Ausstellung in Gold und Silber förmlich schreit. Der Museums-
vorstand, Professor vr. pazaurek, der es versteht, in diesen Daumen fort und fort
interessante wechselnde Ausstellungen zu veranstalten, hätte diesem Rahmen keine
entsprechendere Füllung geben können, als mit den Millionenschätzen der ,,Alten
Abteilung" der Ausstellung kirchlicher Dunst. Nicht ohne gewichtige Bedenken
standen die verantwortlichen kirchlichen Dreise auf evangelischer Seite dem plan
gegenüber, als er zuerst an sie herantrat. Zwar die Gefahren des Transports,
der zweimaligen Verpackung, die Diebstahlsgefahr konnten, so wenig sie zu über-
sehen waren, angesichts der Maßregeln, die dagegen ergriffen werden konnten,
nicht entscheidend ins Gewicht fallen — aber sehr zu bedenken war, daß durch
eine solche Ausstellung die Händler aus aller Melt ja geradezu angelockt werden
mutzten und von ihrer Seite droht unserem alten Dunstbesitz die größte Gefahr.
Wie soll eine Dirchengemeinde in finanzieller Not widerstehen, wenn ihr für ein
in ihrem Besitz befindliches, an Ort und Stelle bisher nicht sonderlich beachtetes
Dunstwerk plötzlich eine der Summen geboten wird, wie sie seit dem Auftreten
der amerikanischen Milliardäre im Dunsthandel üblich geworden sind?*) Trotzdem
stimmte inan zu; der überwiegende Wert einer solchen Ausstellung liegt in der
Hebung des Verständnisses für unfern alten Dunstbesitz und damit seiner Wert-
schätzung, der Förderung der Dunstübung der Gegenwart und ihrer Hinlenkung
auf das kirchliche Gebiet, in der Möglichkeit, die Gebefreudigkeit, die sich in den
alten Silberstiftungen betätigt hatte — die kostbaren Gefässe auf evangelischer Seite
h vergleiche z. B. 6. vcmath, Psychologie des Dunstsammelns, Seite l05, Preise von
einst und jetzt: „Vie drei schwäbischen Reliefs mit der Darstellung Johannes des Täufers,
die 1402 für l500 Mk. versteigert wurden, erzielten lOlO nicht weniger als 35000 Nlk."
 
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