Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule u. Haus (53.1911)

Probleme theologischer und künstlerischer
schristsuslegung
Von v. VsM koch.

Ou einer Broschüre, die Professor Bpitta in Ztraßburg über Vurnand
geschrieben hat und die er in der Aprilnummer seiner Monatsschrift
anzeigt, erhalte ich von einem mir bisher unbekannten Amtsbruder
aus D. folgende Karte:
Das ist ja eine ebenso unverständige wie unverständliche, fast ge-
hässige Kritik, die Prof. Zpitta an Burnands Gleichnisbildern übt,
geradezu vor ihnen warnt, und an Konsistorien seine Marnung zur
weiteren Veranlassung dringendst durch den Verlag der Broschüre unter
Anschreiben zugehen läßt, hoffentlich geben sie ihm die gebührende
Antwort im Thr. Kunstblatt!
Ich mutz nun also doch, gegen meine Absicht, Apitta antworten. Es
ist jetzt soviel Btreit in unsrer evangelischen Kirche, und ich verstehe
nicht recht, wenn Zpitta das Bedürfnis hatte, gerade vor Konfirmation,
Kus eine genauere Erkundigung erhielt ich folgenden Brief. Daß ich den
Verfasser und 74 jährigen Kmtsbruder nicht nenne, ist selbstverständlich. Ehe weiteres
eingeleitet wird, überlasse ich es 5pitta, sich zu äußern.
Verehrter tzerr Bruder!
In Erwiderung Ihres Briefes vom 7. 4. beeile ich mich, Sie zu benach-
richtigen — ich konnte erst heute den tzerrn Generalsuperintendenten sprechen —
daß von der Verlagshandlung — nicht von 5p. selbst, aber doch, nach dem
5chluß seiner Zchmähschrift zu schließen, auf seine Veranlassung oder doch wenigstens
unter seiner Zustimmung — die 5chmähschrift mit einem gedruckten Kn-
schreiben dem hiesigen Konsistorium — und daher ebenso gewiß allen anderen
Konsistorien in Deutschland — zugegangen ist. In diesem wird das Konsistorium
nicht nur selbst vor den Burnand - Gleichnissen gewarnt, sondern auch gebeten, seine
unterstellten Geistlichen ebenso zu warnen. Ist Ihnen letzteres nicht zugegangen?
(Kein! Koch.) Das hiesige Konsistorium hat beides unberücksichtigt ack acta gelegt.
Knderes haben auch beide nicht verdient.