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Glanzzeit der nach französischem Muster gehobenen Residenzstadt. Vie recht un-
bedeutenden evangelischen Gotteshäuser, welche im letzten viertel des neunzehnten
Jahrhunderts in den Vorstadtbezirken entstanden, sind zum Glück wieder ver-
schwunden. Kn ihre Ltelle sind getreten die im letzten Jahrzehnt erbauten, die
Johanniskirche im Lindenhof, die barockartige Friedenskirche in der Lchwetzinger
Vorstadt und die Lutherkirche in der Neckar-Vorstadt- sie zeugen von dem rapiden
Anwachsen der Großstadt und von einer geschickten Verbindung geschichtlichen
Empfindens und neuzeitlichen Kirchenbaufortschrittes. Vie Krönung aller dieser
Entwicklung und einen relativen Höhepunkt in der Durchführung eines modernen
protestantischen Baustils bedeutet die herrliche Ehristuskirche, deren Grundstein-
Mannheimer Thristuskirche: Grundriß über den Emporen (Entwurf von Lchrade).
legung in bedeutungsvoller Weise mit dem dreihundertjährigen Ztadtjubiläum im
Jahre 1907 zusammenfiel und die im Herbst dieses Jahres eingeweiht worden
ist. Ihr, der schönsten Kirche Mannheims, als einem Meisterstück der Kirchen-
baukunst und als einem Zeugnis der Gpferwilligkeit einer reichen Großstadt-
gemeinde, sei im folgenden unsere Aufmerksamkeit gewidmet.
Vie Bau-Idee geht zurück ins Jahr 1889. Die Ausführung umfaßt die
Jahre von 1904 bis 1911. Durch ein Preisgericht wurde im Jahre 1904 der
plan des Ztuttgarter Baurats Theophil Frep und seines Mitarbeiters, des Negierungs-
rats Lchrade, preisgekrönt und zur Ausführung erworben. Vie Kirche sollte in-
mitten des hochentwickelten Neustadtviertels („Millionenviertels" im Volksmund),
auf dem Werderplatz, der von der Werder-, Tulla-und Tarolastraße umrahmt wird, er-
Glanzzeit der nach französischem Muster gehobenen Residenzstadt. Vie recht un-
bedeutenden evangelischen Gotteshäuser, welche im letzten viertel des neunzehnten
Jahrhunderts in den Vorstadtbezirken entstanden, sind zum Glück wieder ver-
schwunden. Kn ihre Ltelle sind getreten die im letzten Jahrzehnt erbauten, die
Johanniskirche im Lindenhof, die barockartige Friedenskirche in der Lchwetzinger
Vorstadt und die Lutherkirche in der Neckar-Vorstadt- sie zeugen von dem rapiden
Anwachsen der Großstadt und von einer geschickten Verbindung geschichtlichen
Empfindens und neuzeitlichen Kirchenbaufortschrittes. Vie Krönung aller dieser
Entwicklung und einen relativen Höhepunkt in der Durchführung eines modernen
protestantischen Baustils bedeutet die herrliche Ehristuskirche, deren Grundstein-
Mannheimer Thristuskirche: Grundriß über den Emporen (Entwurf von Lchrade).
legung in bedeutungsvoller Weise mit dem dreihundertjährigen Ztadtjubiläum im
Jahre 1907 zusammenfiel und die im Herbst dieses Jahres eingeweiht worden
ist. Ihr, der schönsten Kirche Mannheims, als einem Meisterstück der Kirchen-
baukunst und als einem Zeugnis der Gpferwilligkeit einer reichen Großstadt-
gemeinde, sei im folgenden unsere Aufmerksamkeit gewidmet.
Vie Bau-Idee geht zurück ins Jahr 1889. Die Ausführung umfaßt die
Jahre von 1904 bis 1911. Durch ein Preisgericht wurde im Jahre 1904 der
plan des Ztuttgarter Baurats Theophil Frep und seines Mitarbeiters, des Negierungs-
rats Lchrade, preisgekrönt und zur Ausführung erworben. Vie Kirche sollte in-
mitten des hochentwickelten Neustadtviertels („Millionenviertels" im Volksmund),
auf dem Werderplatz, der von der Werder-, Tulla-und Tarolastraße umrahmt wird, er-