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Nr. 12
Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule und Haus
447

Vas gilt für die Landschaft, wie für die Figurenmalerei in gleicher Weise.
Schwalmgrund und Rhön, Fulda, Lahn und Werra, Odenwald und Bergstraße,
aber auch Alt-Rassel und manch hessisches Städtchen geben den alten Bekannten
immer wieder neue Motive: Ferdinand Roch und Heinrich Otto, Friedrich Fennel
und Otto Ubbelohde, Richard Zeschke und Julius hellner, Rarl Geist und Hans
Meyer-Rassel. Ruch Hans v. Volkmann hatte aus seiner hessischen Zeit noch
ein „hessisches Waldland" ausgestellt. Carl Bantzer und Wilhelm Thielmann
erfreuten, dieser durch eine „Frühlingslandschaft", jener durch eine „Waldwiese".
Traten beide als Landschafter zurück, so sprang mehr in die Rügen ihre Meister-
schaft auf dem Gebiet des „ethnographischen und kulturhistorischen Genre", wie
man ihre Rrt kurz charakterisiert im Gegensatz zu der Genremalerei eines Rnaus,




der das liebliche Willingshausen im Schwalmgrund entdeckt und den Grund zur
Malerkolonie gelegt, wo ich vor zwei Jahren bei einem mehrtägigen Rufenthalt
zum Teil entstehen sah unter beider Hand, bei Heinrich Otto, Hermann Rätel-
hön und Heinrich Giebel, was jetzt vollendet mich erfreute. Vas gilt zumal
von Vantzers großem Bild „Rbendruhe der Landleute", das damals noch auf
der Staffelei stand, während er die Skizze dazu nach Düsseldorf auf die Rus-
stellung geschickt. Richt, wie in seiner bekannten Steinzeichnung ,,Rbend" ist es
die Familie, die ausruht, sondern fünf in der Rrbeit gehärtete Schwälmer Bauern
in ihren Hellen Sommergewändern, die vor uns lagern, hier wie dort sind die
Töne der Abenddämmerung trefflich gelungen, hier aber kommt das Ethno-
graphische seiner Malerei meh'r zur Geltung, wie das auch schon früher in seinem
— als Steinzeichnung vergriffenen - ,,Abendmahl in einer hessischen vorfkirche"
geschehen ist. N. G. Elwerts Verlag in Marburg hat hiervon neben einer
früheren farbigen kleineren Ausgabe und einer größeren Gravüre eine noch
 
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