Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
12

Thätigkeit zurückblicken. Die Zahl aller eingelaufenen Gesuche ist
zwar eine geringere: 10,725 gegen 11,513 im Vorjahr gewesen.
Dagegen hat die Zahl der Arbeitgeber, welche die Anstalt in Anspruch
nahmen, zugenommen: von 4243 aus 4831, und auch die Zahl der
verlangten Arbeitskräfte hat statt 5202 im Jahre 1897 in diesem
Jahr 6709 betragen, während 6526 Personen zugewiesen wurden.
Diese Zunahme der verlangten Arbeitskräste sällt ausschließlich auf
die Vermittlung von Stellen für männliche Arbeiter: diese weisen
sogar eine Zunahme von 1619 auf (4891 gegen 3273), während
gegen 1930 nur 1818 weibliche Arbeiter verlangt wurden; die Ab-
neigung der Tienstbolen, sich der Gemeindevermittlung zu bedienen,
die auch die Haussrauen von der Benutzung der Gemeindeanstalt
abhält, ist also die gleiche geblieben. Die Zahl der Arbeitnehmer ist
erheblich von 7270 aus 5896 zurückgegangen. Der Grund der Ab-
nahme dürste in der durch die günstigen allgemeinen wirtschaftlichen
Zustände bedingten Brsserung des Verhältnisses zwischen Angebot und
Nachsrage, also in einer Minderung der ArbeitSlosigkeit zu suchen
sein. Weibliche ArbeitSkräfte wurden 698 (1897: 675), männliche
3375 (1897: 2102) cingestellt. Jm einzelnen vermeisen wir auf die
in Beilage I abgedruckten Tabellen, welche nach der 1898 für sämt-
liche Anstalten des badischen Landesverbandes eingesührten Vorschrift
ausgestellt worden sind. — Den Einnahmen, welche stch aus Beiträgen
des Kreises (300 Mk.) und des Staates (850 Mk.) zusammensetzten,
stellten sich 3052 Mk. 30 Psg. Ausgaben gegenüber, so daß die
Stadtkasie 1902 Mk. 30 Psg. (1897: 2017 Mk.) znzuschießen hatte.

Jn dem städtischen chemischen Laboratorium wurden
im Jahre 1898 1734 (1897: 1539) Gegenstände ciner chemischen
Prnfung unterzogen; von ihnen waren 827 von staatlichen Ver-
waltungsbehörden, 151 von Gemeinde-, 4 von Gerichtsbehörden oder
Staatsanwaltschasten, 28 von Pnvaten eingesandt; in 42 Fällen
wurden Beanstandungcn, in 10 Fällen Bestrafungeu ausgeiprochen;
die verhängten Geldstrafen betrugen 360 Mk. (1897: 74); der Stadt-
kasse wurden an Untersuchungsgebühren 95 Mk. überwiesen. Von
den von Privaten erbetenen 44 Untersuchungen entfielen 14 aus Trink-
wasser; im übrigen verteilten sich die angestellten Prüfungen auf
solgende Gegenstände: Kuhbutter in 94 Fällen, Margarine 7, Schweine-
 
Annotationen