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25 —

als es seine goldene Hochzeit beging. — Jm Lktober verließen die
bisherigen Stadtoikare Hermann Sprenger und Dr. Ludwig
Eissenlöffel unsere Stadt, um Psarrsiellen zu übernehmen; an ihre
Stelle lraten Friedrich Dörr und Wilhelm Bachmann. —
Endlich seien noch folgende statistische Angaben erwähnt: in den vier
Psarreien murden getaust 533 Kinder (306 Knaben, 227 Mädchen),
konfinniert 324 Kindcr (162 Knaben, 162 Mädchen); getraut wurden
330 Paare, und zwar einheimische 171, auswärtige 162, davon waren
259 rein evangelische, 74 gemischte Paare; beerdigt wurden ins-
gesamt 386 Personen, 194 männliche, 192 weibliche, darunter 38
mit Feuerbestattung.

Auch die eva ngelische Kirchengemeinde Neu enheim, die
schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken umging, an Stelle ihrer
alten unzureichenden Kirche einen Reubau zu setzen, kam 1898 zu
endgiltigen Entschlüssen und schritt sofort zur Verwirklichung des-
selben. Jm Anfang des Jahres (23. Januar) einigte sich die kirch-
liche Gemeindevertretung dahin, den Neubau auszuführen und zu dem
Zwecke eine örtliche Kirchensteuer zu erheben. Am 24. April wurde
zunächst die Platzsrage entschieden: vor dem Platz der bisherigen
Kirche, der durch sehr kostspielige Ankäuse von benachbarten Häusern
hätte vergrößert werden müssen, erhielt ein Platz zwischen Hand-
schuhsheimer Land- und Luthersiraße den Vorzug, der wegen seiner
schönen fteien Lage und der verhältnismäßigen Billigkeit besonders
zu empfehlen war. Diese Wahl brachte auch die Unterstützung der
politischen Gemeinde, welche sich (durch Bllrgerausschußbeschluß vom
10. August 1898) bereit erklärte, der evangelischen Kirchengemeinde
Neuenheim für Abtretung von 384 gm Gelände von dem gewählten
Bauplatz, der zur Erweiterung der Handschuhsheimer Landstraße und
der Luthersiraße dienen soll, 6745 Mk. zu zahlen und sie gleichzeitig
von Zahlung aller Kosten zu befreien, welche die Herstellung der
Straßen, Kanüle und Trottoirs verlangen könnte. Am 26. Juni
beschloß sodann die Kirchengemeindeversammlung die Erhebung der
örtlichen Kirchensteuer mit einem Steuerfuß von 5 Pfg. vom Hun-
dert, setzte einen Steuererheber ein und gab dem Kausvertrag mit
den bisherigen Besitzern des Kirchenbauplatzes ihre Zustimmung;
 
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