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er in großen Zügen die gewaltige slaatsmännische Arbeit des großen
Kanzlers schilderte und verteidigte und ein ebenso glänzendes, wie
sesselndes Bild von seiner großen Persönlichkeit entwarf; mit der Auf-
sührung des Kaisermariches von Wagner schloß die durch Rede und
Ton erhebende Feier. — Tie zweite Trauerfeier vereinigte im großen
Saale des Akuseums alle Kreise der Bürgerschaft. Tie Stadt selbst
hatte Trauergewand angelegt, nud ernste Stimmung ersüllte alle im
voraus, ivelche gegen l l llhr vormittags den Gang nach dem Akuseum
antratcn. Ter große Saal war entsprechend geschmückt, ringSum
schwarz behängt und mit Epheu und Eichenlaub geziert. An den Säulen,
welche die Galerien tragen, wand sich der gleiche Schmnck, mit Trauer-
flor bedeckt, empor; an den Galerien selbsi waren Wappen nnd Fahnen
augebracht. Obcrhalb des Trchesicrs bildeten Fahncn in den Far-
beu der cinzeluen Bundesstaatcn einen Halbkreis, in dessen Mittc
Wappen nnd Wohlspruch dcs Bismarckschen Hauscs auf gelbem
Grunde sich erhoben, während darttber der bekannte Ausipruch Bis-
marcks standi .,Wir Deutsche sürchtcn Gott, soiisr nichls in der
Welt." Ini Vordergrund war, von frischem Gnin umgeben, die
lorbcerbckränzle Büste dcs großen Toten anfgcstellt. Nechts und
liuks standen die Aborduungen dcr hiesigcn Vereiue mit ihren Fahnen.
Der Saal war mit Frauen und Mänuern, die in Trauerkleideru
erschienen waren, aus allen Kreisen der Bevölkernng dicht besetzt.
Schon die Musik (Trauermarsch „Siegsrieds Tod" aus dcr Göttcr-
däinmerung von R. Wagner, „Wanderers Nachtgebet" vou Weber,
vorgetragen von der Liedertafel) übte eine tiefergreifcnde Wirkung,
die Rede von Professor Nohrhurst, der zu sagen und zu klagen
mußte, was aller Herzen beivegte, erhob die lautloS Lauschenden bis
zu wirklicher Andacht, u»d diese Stiminung hielt dic Schluß-Musik
(niederländisches Volkslied 6 von Kremser und Ouverture zu „Egmont")
bis zum Ende der unvergeßlichen Feier fest.
Als einige Tage später, nm 13. August eine Sitznng des Bür-
gerausschusses stattfand, gedachte Oberbilrgermeister Dr. Wilcken s,
indem sich die Anwesenden erhobeu, vor dcm Eintritt in die Tages-
ordnung in folgenden Worken des größten Ehrenbürgers der Stadt:
er in großen Zügen die gewaltige slaatsmännische Arbeit des großen
Kanzlers schilderte und verteidigte und ein ebenso glänzendes, wie
sesselndes Bild von seiner großen Persönlichkeit entwarf; mit der Auf-
sührung des Kaisermariches von Wagner schloß die durch Rede und
Ton erhebende Feier. — Tie zweite Trauerfeier vereinigte im großen
Saale des Akuseums alle Kreise der Bürgerschaft. Tie Stadt selbst
hatte Trauergewand angelegt, nud ernste Stimmung ersüllte alle im
voraus, ivelche gegen l l llhr vormittags den Gang nach dem Akuseum
antratcn. Ter große Saal war entsprechend geschmückt, ringSum
schwarz behängt und mit Epheu und Eichenlaub geziert. An den Säulen,
welche die Galerien tragen, wand sich der gleiche Schmnck, mit Trauer-
flor bedeckt, empor; an den Galerien selbsi waren Wappen nnd Fahnen
augebracht. Obcrhalb des Trchesicrs bildeten Fahncn in den Far-
beu der cinzeluen Bundesstaatcn einen Halbkreis, in dessen Mittc
Wappen nnd Wohlspruch dcs Bismarckschen Hauscs auf gelbem
Grunde sich erhoben, während darttber der bekannte Ausipruch Bis-
marcks standi .,Wir Deutsche sürchtcn Gott, soiisr nichls in der
Welt." Ini Vordergrund war, von frischem Gnin umgeben, die
lorbcerbckränzle Büste dcs großen Toten anfgcstellt. Nechts und
liuks standen die Aborduungen dcr hiesigcn Vereiue mit ihren Fahnen.
Der Saal war mit Frauen und Mänuern, die in Trauerkleideru
erschienen waren, aus allen Kreisen der Bevölkernng dicht besetzt.
Schon die Musik (Trauermarsch „Siegsrieds Tod" aus dcr Göttcr-
däinmerung von R. Wagner, „Wanderers Nachtgebet" vou Weber,
vorgetragen von der Liedertafel) übte eine tiefergreifcnde Wirkung,
die Rede von Professor Nohrhurst, der zu sagen und zu klagen
mußte, was aller Herzen beivegte, erhob die lautloS Lauschenden bis
zu wirklicher Andacht, u»d diese Stiminung hielt dic Schluß-Musik
(niederländisches Volkslied 6 von Kremser und Ouverture zu „Egmont")
bis zum Ende der unvergeßlichen Feier fest.
Als einige Tage später, nm 13. August eine Sitznng des Bür-
gerausschusses stattfand, gedachte Oberbilrgermeister Dr. Wilcken s,
indem sich die Anwesenden erhobeu, vor dcm Eintritt in die Tages-
ordnung in folgenden Worken des größten Ehrenbürgers der Stadt: