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dem großen Manii noch zu seinen Lebzeiten ein Denkmal errichtet
wurde, welches, von Meisterhand geschasfen, sowohl dcs Geseierten
selber, als auch unserer Stadt würdig ist, und zu dem in der letzten
Woche so viele Freunde und Verehrer Bismarcks hinausgezogen sind,
um daselbst dankersüllten Herzens Trauerkränze niederzulegen, Unser
geliebter Ehrenbürger ist nun in den Schlas versunken, aus dem es
hienieden kein Erwachen giebt. Aber er wird sür uns und unsere
Nachkommen in dem Werke sortleben, das er hinterlassen hat. Ehren
wir scin Gedächtnis dadurch, daß wir allezeit dieses Werk hochhalten,
daß wir an der Weiterentwicklung desselben stets nach Krästen mit-
arbeiten, und daß wir immer sest und treu zu den kostbaren natio-
nalen Errungenschasten stehen, die wir in erster Reihe Bismarck ver-
dauken, zu Kaiser und Reich. Friede dem Staube des großen Toten,
unnergängliche Ehre seinem Andenken!"

Einem Worte Bismarcks getreu, datz die höheren Schnlen Deutsch-
lands Hüter des »ationaleii Gedankens in hervorragendem Grade sein
sollen, begannen alle hiesigen Mittelschulen die Arbeit des neuen
Schuljahres, ohne eine amtliche Aufforderung abzumarten, mit einer
Gedächtnisseier an den Gründer der deutschen Einheit: daS Gym-
nasium am l4. Segtember, wobei Profeisor Rösiger die Ge-
dächtnisrede hielt und Direktor Uhlig mitteilte, daß die Enniierung
an de» größten Staatsmann dieses Jahrhunderts durch einen Rede-
wettkamps vou Primanern festgehalten werden solle, der künftighin
jedes Jahr am Geburtstage Bismarcks siattfindcn werde; die Höhere
Mädchenschu le, die ichon am 31. Juli eine kurze Feier mit einem
Teile der Schule abgehalten hattc, am 16. September, wobei Direktor
Thorbecke zu den Schülerinnen sprach; dic S ber real > chule am
11. September, indem Proiessor Tr. Lo rentz en ein Bild des „treuen
Dieners Kaiser WilhelmS I." entwarf.

Beim Tode der Kaiserin Elisabcth von Oestcrreich,
die in den Jahren 1884, 1885 und 1890 sich läugere Zeit hier anf-
gehalten hatte, zeigte dcr Stadtrat seine Teilnahme, indem er zu
der Beisetzung der nnglücklichen Fürsiin am 19. September cinen
Trauerkranz nach Wieu sendete, und bei dem am gleichen Tag iu
 
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