Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
125

beivährt und sind als erne deutsch-nationale Notwendigkeit empsunden
ivorden. Über 3000 Psadfuider ließen sich im Verlaufe des JahreS
1912 in die Listen unserer 13 badischen Vereine eintragen. Sobald
deren Ausbau fest begründet war, übernahm Prinz Maximilian von
Baden das Protektorat. Soldatenspielerei liegt den Psadfindern
serne! Jn Wald und Feld, aus ftrammen Wanderfahrten und bei
sröhlichen Spielen soll unsere Jugend an Leib und Seele gesund sich
badeu. Dort sollen unsere Volks- und Mittelschüler, losgelöst vom
Slaub der Städte, dort sollen unsere Lehrlinge, die Enge der Werk-
ftatt vergcsiend, gesund und arbeitsfreudig werden in munteren Spie-
len mit ihren Altersgenosien. Selbstbeherrschung und Unterordnung,
Wagemut und Geistesgegenwart, Sparsamkeit und Zufriedenheit,
Ehrfurcht, Höstichkeit, Kameradschask, opferfreudige Hingabe und
ieibstgewählte Jdeale, dies sind die vornehmsten Tugenden, mit denen
wir unsere Psadstnder ausrüsten wollen. Jn seinem Berufe soll der
Psadfinder ein pflichttreuer Mann werden, auf desien Wort man sich
verlasien kann. Stets wandle er den Weg der Ehre und der Pflicht!
Ter Pfadstnder sei stolz auf seine Familie, seine Heimat, sein Vater-
land, er sei treu den Männern, die berusen sind, des Landes, des
Reiches Geschicke mit zielbewußter Hand verantivortungsvoll zu len-
ken!" — Bei dem Kongreß für Volks- und Jugendspiele sah man
ste bei der Arbeit in ihrem Feldlagcr, beim Kochen, beim Schmimmen
ini Strom und bei der Anlage einer Brücke, daß es eine Lust war,
solche frische und sür Deutschlands kriegerische Zukunft vorbedachte
Tat zu sehen.

Tas Pfadfinderkorps hatte im Jahre 1911 im Sommer
ein Standlager bei Sicdelsbrunn und machte 1912 eine vierwöchent-
liche Tour in den Schmarzwald, wo oberhalb in Lber-Prechtal das
Standquartier ausgeschlagen wurde. Es erfreute sich auch der Gunst
des GroßherzogSpaars und besonders S. Gr. H. des Prinzen Max,
die von dem munteren Treiben und dem bunten Spiel dieser jugend-
lichen wehrhasten Vereinigung angezogen wurden und wiederholt bei
ihm zu Gaste waren. So kam Prinz Max am 5. November, um die
Entwicklung eines Kriegsfpiels unter der Leitung des HauptmannS
Wettstein anzusehen. Nachdem das Schlußsignal dem Kampf und
 
Annotationen