Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
226

qemeine Beliebiheit. I8S7 wurde er in den BürgerauLschuß gewählt
und bald daraus in den Stadtrat, auch hier genoß er vnrch seine
gediegene Sachkenntnis und Tnchtigkeit, die nch doch nirgends in dcn
Vordergrund schob, hohes Anschen und hat in verschiedenen Zweiaen
der Verwaltung sich ersolgreich betätigt. Als Freund der Natur be-
mühte cr sich auch um die Verschönerung der Stadt, er trat mit
aller Wärine cin sür die Prämiierung des Fensier- nnd Balkon-
schmucks, um die Psiege der Blumen und dcS srohgemuteu Aussehens
der Häuser zu sördcrn. Auch als die Sitte aufkam, den Kinvern
Stecklinge zu geben und sie zur Blumenzucht zu erziehen, siand er
an der Spitze dieser edlcn Bemnhung. Nicht minder schatztc ihn
die Gelchrtenwelt, mit der er nicht nur beruslich, iondern auch
menschlich in nähere Beziehungen trat; er war eifrig für daS Bunsen-
deukmal bemüht, sodaß ihn die chemische Gesellschaft hier zu ihrcin
Ehremnitglicde ernannte. Tie gleiche Ehre erwiescn ihm auch sonsiige
Vereine. Sv isi dem guten, edlcn Menschen, dem ehrenseiteii, tot-
kräftigen Bürger, dem treuen lieben Freunde eine sehnsüchtige Er-
innerung geweiht.

Am l9. Avril verschied nach langem Leidcn Kauzleirat Aiiton
Holl, der mil treuem Aleiße und außerordentlicher Tüchtigkeit der
Universitätsverwaltung seine Lebenskräste gewidmet haite. 1857 in
Rothensels (Rasiatt) geborcn, besuchte er sväter das Lyceum in Frcsi
burg, mußte aber insolge von Krankheit seine Ctudien abbrechen.

1875 trat er in den Dienst deS Sleueriaches und hal von Stuse zu
Stufe eine Reihe Ämter bekleidet, 1884 wurde er zum Buchhalter
an der Universitätskarse Heidelberg ernamit, 1903 zum Universitäts-
sekretär und Kanzleirat, IV09 auch zmn Registrator und Rechner
der Akademie. Auch sonsi wurden ihm AuSzeichnungen zu Deil, schon

1876 das Verdienstkreuz vom Zähringer Löwen, 1910 das Rittec-
kreuz 2. Klaffe desselben Ordens. Mit seltener Ausdauer und Ge-
wiffenhafligkeit übte er die Pflichten seines Beruss, selbst in schwercr
Erkrankung mochle er sich nicht von der Ersüllung seincr Obliegen-
hriten trennen und hielt in zäher LebenSenergie selbst vom Kranken-
lagcr aus an seinen dienstlichen Arbeiten sesi. Besonders schwer-
rviegend klang das anerkennrnde Wort des Prorektors der Univer-
 
Annotationen