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Bauer, Axel; Collitz, Hermann [Hrsg.]
Sammlung der griechischen Dialekt-Inschriften (Band 2): Epirus, Akarnanien, Altolien, Aenianen, Phthiotis, Lokris, Phokis, Dodona, Achaia und seine Colonien, Delphi — Göttingen, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.21835#0653
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[2501]

Delphi.

643

3. Amphiktyonen-Inschriften.

Α. Das Amphiktyonengesetz vom J. 380.

2501 CIA. II 545: Köhlers Restitution des Textes (1877) fusst
auf Böckhs Erklärung (1828) im CI. 1688, Akrens Dial. II (1843) S. 484
—492, Froekner, Musee national du Louvre, les inscriptions Grecques
(1865) n. 32 (in Minuskeln) und geht von einem Papierabdruck Kirchhoffs
aus. Zu Köhlers Minuskel-Transscription hat für Prof. Collitz
i. J. 1884 F. Blass eine Collation am Steine des Louvre aufgesetzt.
Die bis zum J. 1877 laut gewordene varia lectio hat Köhler im CIA. ver-
zeichnet: sie bleibt hier bis auf Weniges weg. Unten werden nur
Blass' abweichende Lesungen (Bl.) zu Köhlers Minuskel-
Transscription (K) besprochen. — A. Mommsen, Delphika 92,
152, 163, 177 u. a. Cauer 204.

Standort. Wahrscheinlich einst im Metroon von Athen (wie 2506).
Marmorplatte der Sammlung Choiseul-Gouffier (Dubois Catal. n. 184), an
Choiseul von Fauvel aus Griechenland und zwar angeblich aus Ägina ge-
schickt; jetzt im Museum des Louvre zu Paris (Clarac Catal. n. 628).
Clarac Musee de sculpture n. 453, inscriptions pl. 44. 45, Additions
pl. LXVI.

Das Gesetz der Amphiktyonen aus dem Jahre 380 vor Chr., betreifend
die Erneuerung der alten Einrichtungen der pyläisch-
delphischen Amphiktyonie hinsichtlich der Hut der ιερά χώρα und
der amphiktyonischen Festfeier der grossen Pythien, giebt

I. Ζ. 1. Die attische Datierung der Einmeisselung des Decretes und der
Übergabe der Urkunde ans Metroon.

\ ^Erci Ι£)ν$έο άρχοντος, έ[ττ]ί της *Ιπ[7ΰ\οΰ·[ων\τίδος τρίτης
[πρυτανείας, ηι

Die Zeichen von Ζ. 1 sind grösser und lassen weitere Spatien als die
Zeichen der andren Zeilen. Die Datierung kann nach Z. 2 nicht hinüber-
gegriffen haben, worüber später; nach dem Schema der attischen Prä-
scripte muss viel fehlen, also war die Zeilenbreite sehr gross, was auch
aus der Inschrift selbst hervorgeht. Im Anfange giebt Fröhner [ε]π[ί
Π]νϋέο, Kühler [Πν]ΰέον, Blass [Π]υϋ·έο: die Ergänzung [Π]νϋέο rückt
um einen Zeichenplatz über die senkrechte Linie der Anfänge von Z. 3
—47 hinaus. Wenn man aber dieses Hinausrücken einmal annehmen
muss, was wie die grossen und weitstehenden Zeichen die Heraushebung
der Zeile zum Zwecke hatte, so wird man lieber gleich 4 Plätze aus-
rücken und mit Frühner den üblichen Anfang des attischen Präscripts
Qrieeh. Dial.-Inschriften. II. 44
 
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