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Bauer, Axel; Collitz, Hermann [Hrsg.]
Sammlung der griechischen Dialekt-Inschriften (Band 2): Epirus, Akarnanien, Altolien, Aenianen, Phthiotis, Lokris, Phokis, Dodona, Achaia und seine Colonien, Delphi — Göttingen, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.21835#0733
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[2561]

Delphi.

723

[κ]λα[ξ]έω. Zu τέχναι — μαχανΰι vgl. lokr. GDI. 1478, 12 und 38. — 10 Der
Objektsgenitiv wie in der angeführten Stelle 2501, 6ff. Die Assimilation
τώλ nur hier; vgl. A3. — 11 Nur 2 mal τός (hier und Β 16) st. τους
(11 mal). — 11 επ\αξέα> nach Β 27; auch dort επάγω mit doppeltem
Accusativ, eig. „jemanden zur Eidesleistung (an eine heilige Stätte — vgl.
2072, 26 —) führen", επί also im Sinne des Zwecks wie ζ. B. in καλεΐν
τινα επί δεϊπνον; Einwirkung auf die Satzconstruktion wie D 14 Foi παρέ-
ωντι. — 12 Η. τον Βόρκον τον [πατρι]ώ[τ] α; Keil „die jeweilig amtierenden
Tagoi vereiden ihre Amtsnachfolger", also του[ς εν νέ]ω[τ]\α = attisch
τους εις νέωτα. Zur Vereidung s. 2501, 13. — 13 κατ τά γεγραμμένα auch
Β 26. ■— Zum folgenden Eide vgl. 2501, 7 ff. — 15 ό Ζευς δ πατρψος
noch 2 mal: Β 15, D 46. — ποί (ebenso Β 12, [C 1], ποικεφάλαιον C 30),
daneben πότ in ποτϋέτω C 31. — 16 μέμ, solche Assimilation nur noch in
τόμ D 40, τόκιομ Α 57, σύμ Α 21, μόσχομ D 38, wahrscheinlich auch in
κήμ D 29. Also Inconsequenz wie in den zu Z. 2, 4, 10, 11 und 15 er-
wähnten Fällen. — 17 Η. [εϊμεν], wie CIA. IV, 2, 112, aber Β 20 — und
Parallelen wie Ibas Τ 264 ζ. Β. — legen δόμεν nahe; aus ποί του Διός
suppliert man Αία. Mit der Lupe glaube ich auch Reste vom 1., 3. und
5. Zeichen zu sehen; eine Nachprüfung wird ergeben, ob der erste Rest
zu Δ gehört; jedenfalls liegt er schräg (Δ), nicht steil. — 18 Der Stein-
metz Hess nach άγαΰών 5 Zeichenplätze unbenutzt und schuf sich so eine
Interpunktion vor dem neuen Teile.

Α 19 Λαβυάδαις ohne Artikel wie Β 42, D 42 und 43; in sieben andern
Fällen steht der Artikel (A 3, 7, 10; Β 5, 24; D 21, 49). Nun ist 1683 definitiv
corrigiert (s. S. 183 Z. 6/7 v. o.). Der Ahn Λάβ-νς bisher unbekannt (zu
Λάβιππος, ΛαβώταςΊ). — 20 Η. επί Κ. ..ου; Dragoumis ΕΡΙΚ-ΙΡΡΟΥ,
sucht darin ein Adjektiv zu Βουκατίου; Pomtow, Jhrb. 42 (1896), 553 επί
Κ[ά\ρ]που. „Die Durchsicht der delphischen Nomenclatur bestätigte das
Resultat, da absolut kein andrer mit Κ beginnender, mit ου schliessender
sechsbuchstabiger Name vorkommt". — 23 Auch 2502, Α 50, Β 14 δυοϊν
neben dem Plural. Vgl. über die ψαφοφορία jetzt Wilhelm, Arch.-
epigr. Mitt. XX, 79 ff. — 24 Neu sind die άπελλαϊα und δαράται. In
dem ganzen Passus, der von Z. 23 ab über sie handelt — das die νόμοι
περ των απ. και τ. δ. von A3 — ist bei άπελλαϊα das Verbum άγειν, bei
δαράται aber φέρειν gebraucht: also sind jene Spenden lebend (vgl. 2501,
14 τά ιερήϊα — συναγόντων), diese leblos. Mit Hülfe des thessalischen
Wortes für Brot, mit δόρατος (s. Athen. III 110D und 114B) erklärt
Homolle die delphischen δαράται (Α 5, 24, 45, 47, 52, 58; Β 6, 46) als
Backwerk, als πλάσματα (vielleicht von symbolischer Gestalt). Davon
werden 2 Arten unterschieden: τά γάμελα (Α 24, Β 36) und τά παιδήϊα
(Α 25, Β 36). Etymologische Erwägungen und Betrachtungen über den
Zusammenhang des ganzen Abschnittes II legen nahe, dass die γάμελα
der junge Ehemann darbringt, der seine Frau am Phratriefeste in seine
Pbratrie einschreiben lässt (vgl. athenisch γαμήλια εϊαενεγκεΐν), die παι-
δήϊα der Vater, der sein im verflossenen Jahre geborenes Kind ins
Phratrieregister (φρατριαρχικόν γραμματεΐον) aufnehmen lässt. In beiden
Griech. Dial.-Inschriften. II. 49
 
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