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Curtius, Ernst [Hrsg.]
Die Ausgrabungen zu Olympia (Band 4): Übersicht der Arbeiten und Funde vom Winter und Frühjahr 1878-1879 — Berlin, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.767#0030
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vill auch der neugefum
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nännUche Torso
Zum Bcslcgcr

.1« nemeischen Löwen stimmt die Bcinstellung nicht; für die
Bezwingung der Hydra, der Hirschkuh und der Amazone ist
die Haltung zu ruhig; in der Stiermetope endlich ist kein
Platz mehr für denselben. Auch diese Erwägung führt diso
auf die Stymphaliden hin.

Stellt man aber beide Gestalten, die sitzende Göttin und
unseren Torso einander gegenüber, SO ordnen sie siel) aufs
schönste in den Raum einer Melope ein. Es entsteht auf
diese Weise eine ungemein sprechende Gruppe, die dadurch
noch ausdrucksvoller wird, dass auch Kopf (Expdd, I 77. I "■ 3)
und rechter Arm (ebenda 1 76. 5) des Herakles vorhanden
sind (die in der Expddition an den letzterwähnten Arm
hinzugezeiehnete Hand scheint dagegen nicht zuzugehören).
Durch diese Anfügungen wird es erst recht unzweifelhaft,
dass jener Torso eben Herakles darstellt, welcher der Gratin
wahrscheinlich seine Siegesbeute hinhält.*)
n. 11vi.ua.

Von dieser Melope ist bisher nichts aufgefunden worden,
als sehr /ahlreiche Bruchstucke von dem Rumpfe, den
Schlangenhälsen und Köpfen (Expdd, 1 75-9) der Hydra.
Aus denselben ist nichts weiter zu lernen, als dass das Un-
gethüm am linken Rande der Melope und zwar mit grosser
Ausführlichkeit dargestellt war. Ob rechts neben demselben
nur Herakles oder ausser ihm auch noch eine zweite Gestalt,
etwa Jolaos oder eine zuschauende Göttin, Platz fand, ist für
jetzt noch nicht sicher auszumachen.

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dieselbe hier nur an, um darauf hinzuweisen, dass dem
Herakles gegenüber unzweifelhaft eine zweite stehende Ge-
stalt, wahrscheinlich Alheim, ergänzt werden muss. Der
Restaurationsversuch in der Expdd. I 78, 3 liefert hierfür den
besten Beweis durch die Mangelhaftigkeit seiner Raumlullung.
Die Heraklesgestalt fordert hier augenscheinlich ein Gegen-
Stück. Ueberdies ist der Löwe offenbar darum so kurz gc-
rathen, weil zwischen seinem Kopfe und dem linken Rande
der Metopc noch für eine Gcslalt Platz geschaffen werden

der Breite der Mcsperide (1 16) lri<

1 hii

[2. DE1

Den Resten der l.öv
Wieseler I 30, 128} liabi

: Lö

Aus der vorstehenden Zusammenstellung ergiebt sich
das erfreuliche Resultat, dass wir sämmtliehe Mctopen der
Oslseile und die Hälfte der Westmetopcn theils voll-
ständig, iheils wenigstens so weit besitzen, dass wir ihre Com-
Positionen mit einiger Sicherheit wieder herstellen können.

Fast vollständig sind drei Mctopen überliefen: Atlas.
Slier und Stymphaliden. Grössere Theilc besitzen wir jetzt
von sechsen: Eber, Diomedes, Geryoncs, Augctas, Kerberos,
Löwe. Von dreien der Wcstmelopen (Amazone. Hirschkuh,
Hydra) sind bis jetzt.nur geringe Reste gefunden. Es ist
aber gegründete Hoffnung vorhanden, dass die in diesem
Jahre ganz besonders dem Westen zugewandten Grabungen
auch diese Lücken zu lullen helfen werden

Ein wichtiges Resultat jedoch lässl sich schon jet/l als
sicheres Ergcbniss unserer Uebersichl aussprechen: dass näm-
lich zwischen den Compositionen der Mctopen unter einander
keinerlei rhythmische Entsprechung1 irgend welcher Art statt
gefunden hat —

Georg Treu.

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