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VORWORT

Bei den im Auftrage des Deutschen Reiches in Olympia seit dem Herbste 1875 durchgeführten
Ausgrabungen wurde — vielleicht-zum ersten Male — der Versuch gemacht, die Hauptergebnisse
jedes Arbeitsjahres durch sofortige Veröfsentlichung allgemein zugänglich zu machen. So sind unter
dem Titel: »Die Ausgrabungen von Olympia« in den Jahren 1877 — 81 fünf Foliobände mit 185
Tafeln und dem erforderlichen Texte erschienen, denen der Abdruck der wichtigsten zu Tage ge-
kommenen Inschriften in den gleichzeitig erscheinenden Jahrgängen der Archäologischen Zeitung zur
Seite ging. Dem grösseren Werke folgte im Jahre 1882 unter dem Titel: »Die Funde von Olympia«
ein gedrängter, für weitere Kreise bestimmter Auszug in einem Foliobande von 40 Tafeln mit be-
gleitendem Texte. Den ergänzenden Abschluss dieser vorläufigen Mitteilungen nach der topographi-
schen Seite bildete die ebenfalls 1882 erschienene Schrift: »Olympia und Umgegend« mit 2 Karten
und einem Lageplane, gezeichnet von Kaupert und Dörpfeld, nebst erläuterndem Texte, herausgegeben
von E. Curtius und F. Adler.
Diese in unmittelbarem Anschlusse an die verschiedenen Phasen der Ausgrabungen erschiene-
nen Arbeiten haben ihren Zweck erfüllt. Sie waren eine besondere Freude des erhabenen Herrschers,
der diese erste grosse wissenschaftliche Unternehmung des Deutschen Reiches ins Leben gerufen hatte
und mit besonders gnädigem Interesse verfolgte, sie hielten die Teilnahme der gebildeten Kreise rege
und entsprachen einem unleugbaren Bedürfnisse der Wissenschaft nach schleuniger Belehrung. Aber sie
konnten naturgemäss nur ein vielfach mangelhaftes Material bieten, welches sorgfältiger Nachprüfung,
Ergänzung und Durcharbeitung bedurfte.
Die Aufgabe einer möglichst vollständigen und zuverlässigen Darlegung des gesamten Ertrages
der Ausgrabungen zu lösen, ist das Werk bestimmt, welches mit dem Erscheinen des vorliegenden
Textbandes und den zugehörigen Karten und Plänen seinen Abschluss sindet. Auf den Wunseh der
Reichsregierung hatte im Jahre 1883 der damalige Königlich Preussische Herr Minister der geistlichen.
u. s. w. Angelegenheiten Dr. von Gossler es übernommen, die Einleitungen dazu zu tresfen. Er
berief die Herren A. Conze, E. Curtius, L. Jacoby, H. Kiepert, A. Kirchhosf, R. Schöne, P. Spiecker
und den Unterzeichneten zu einer Kommission, welche den Plan des Werkes zu entwerfen, die
Voranschläge aufzuhellen und die um ihre Mitarbeit zu ersuchenden Kräfte vorzuschlagen hatte. Ihr
Rat ist dem Werke auch in der Folge mehrfach zu gute gekommen. Aus den weiteren Verhand-
lungen mit den zur Leitung des Ganzen berufenen beiden Herausgebern und den Bearbeitern der
einzelnen Teile des Werkes ergab sich sodann diejenige Gestaltung des Planes, welche in der öfsent-
lichen Ankündigung der Verlagshandlung A. Asher & Co. vom Jahre 1883 dargelegt wurde und bis
auf einen Nebenpunkt festgehalten und durchgeführt werden konnte. Dieser Punkt betrisft die
Münzen, für die das vorhandene, zeitig nach Athen gebrachte Material bei näherer Prüfung weder
 
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