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Chronik für vervielfältigende Kunst — 4.1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.3765#0016
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besonders aber darf man annehmen, dass er auch bei den Ornamenten
mitgewirkt hat, vor Allem in den Stocken, deren Figuren wir für seine
Arbeit erklären mussten. Bei der Verquickung des Künstlers mit Dürer
lässt stch das kaum mit Sicherheit scheiden. Springinklee scheint übrigens
auch am Theuerdank mitgearbeitet zu haben. Laschitzer hatte darin mit
Recht drei Blätter (20, 34 und 38 „Unbekannter Meister B") zusammen-
gestellt, dieser B entpuppt sich allem Anschein nach als Springinklee. Auch

die vier horoskopischen Blätter Heller 2106 bis 2109, von denen die
Nummern 2106 und 2108 von E. Weiss im „Jahrbuch" VII neu
publicirt find, entslammen dem Meister Hans; das Datum 1512, das sich
aus Nr. 2106 sindet, ift meines Wissens bis jetzt das erste von Springin-
klee nachgewiesene.
Als der dritte Mitarbeiter Albrecht Dürer's ist Albrecht Alt-
dorfer zu betrachten. Ich muss gestehen, dass dteses Ergebnis mich


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(H. Springinkl ee.)

selbft höchlich überrafchte. Altdorser war ja sonst bei den Holzschnitten
der Maximilianifchen Werke nicht betheiligt, und man follte glauben,
dafs Dürer in feiner näheren Umgebung einen anderen Zeichner dafür
hätte finden können. Zudem pafste Altdorser's kleine, enge Manier wenig
für ein fo großräumiges Werk. Ihm fchreibe ich zu die Darftellungen zu
den Rundthürmen (auf den Tafeln 11, 16, 17, IS, 23, 24) mit Ausnahme
der Findung des heiligen Rockes zu Trier etc. auf Tafel 11 links oben,
die von Dürer felbit gezeichnet ift. Für die landfehaftliche Behandlung

des Altdorser ift besonders charakteristifch die Darsteilung aus Tasel 11
Maximilian mit dem Glücksrad unter Jagdthieren. Bei den Darftellungen
auf Tafel 18 und 24 zeugen vor Allem die Engelchen mit ihren Perrücken-
haaren für Altdorfer, fie beweifen auch, dafs diefer nicht blos die
sigürlichen Scenen fondern auch die Kuppein mit ihrer Ornamentik
gezeichnet hat. Die verzwickten Phyfiognomien, die kleinen Kopfe, die
eigenfinnige, faft unmotivirte Behandlung der Gewänder des Meilters
von Regensburg sinden fich übrigens auf fämmtlichen genannten
 
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