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Chronik für vervielfältigende Kunst — 4.1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.3765#0017
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Schnitten. Zum Vergleiche empsehle ich besonders die grolseren Blätter
Bartseh 47 und 59 heranzuziehen. Die auf Tasel 36 beigegebenen
Facsimiles von Zeichnungsstudien zeigen nicht minder Altdorser's Manier.
Übrigens wird man leicht bemerken, dass die guten Seiten Altdorser's,
lyrisches Empfinden in der Landscbast, phantastische Lichtwirkung,
originelle AuffasTung etc. in diesen Schnitten nicht zur Geltung kommen,
sie zeigen eigentlich nur seine schwächeren Seiten.
Gehen wir nun auf die nicht in den Taseln, sondern separat im
Texte ausgenommenen Holzscbnitte über, so ist der auf Seite 314 („Er
kriegt den König von Engelland" etc.) wiedergegebene, roh gearbeitete
schwer zu bestimmen, doch dürste er am ersten von W. Traut herrühren.

die Belehnung mit Mailand aus Seite 315 scheint mir von H Burgkmair,
der heilige Coloman (B. 96), Seite 301, von Springinklee, der vermuthlich
auch das von Thausing und Chmelarz mit Recht als Dürer verworfene
Wappen des Stabius (B. 165), Seite 298, gemacht hat. Die spanische
Heirat, Seite 316, ist ebenfalls von Springinklee, serner rührt die
burgundische Heirat, Seite 317, von A. Dürer her, dem auch die
ähnlichen Darstellungen aus Tafel 25 („Von Hungarn Peham und
Polan" etc.) und auf Tasel 26 (,,Die sachen er gantz wol betracht" etc.)
angehören werden.

München.

Wilhelm Schmidt.


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(A Altdorseri
BEMERKUNGEN ZU DEM WERKE LUDWIG'S VON SIEGEN.


m Jahrbuch der königl. preussischen KunstsammlungenX, 1889,
S. 34 hat Paul Seidel einen Artikel über Ludwig v. Siegen
] verössentlicht, in dem auf Grund neuen urkundlichen Materials
das Leben Siegen's erzählt und die Geschichte seiner Ersindung des
Schabkunstverfahrens in neuer Beleuchtung geschildert wird. Zu dem
diesem Aussatz beigegebenen Verzeichnis der Schabkunstblatter Siegen's,
das im Wesentlichen nach den brieilichen Mittheilungen auswärtiger
Sammluhgsvorslände zusammengeHellt war, trage ich im Folgenden
Einiges nach. Für die Beschreibung der Blätter und der Zuständc ver-
werse ich auf Seidel's Arbeit, bei den Zusländen, wie bei der Auszählung
der Aufbewahrungsorte gebe ich nur Ergänzungen.
1. (Andresen 1). Landgräsin Amalie Elisabeth von Hessen.
Seidel beschreibt drei Zustände: I. Die letzte Zeile der Unterschrift hat in
der Mitte einen Zwischenraum, die Jahreszahl 1642 ist auf den erhaltenen
Exemplaren durch Hinzusügen eines 1 mit Tinte in 1643 verändert. Die
Schnüre des Mieders schneiden sich rechtwinkelig. 11. In der letzten
Zeile der Unterschrist sind die beiden rechts und links slehenden Theile

zusammengerückt, ohne Zwischenraum in der Mitte. Die Jahreszahl ist in
1643 verändert. Die Schnure des Mieders schneiden lieh rpitz winkelig.
III. Nach der Beschreibung von Dr. VV. Schmidt nach einem Exemplar
des Münchener Kupferstiebkabincts, die Platte ist verschnitten, so dass
die letzten drei Zeilen der Unterschrift sehlen. Die gekreuzten Striche
des Mieders sind verschwunden und durch gerade Striche ersetzt. Dieses
letztere Kennzeichen ist aber gerade sür den I. Zustand charakteristisch.
Wenn es sich beim Münchener Blatt wirklich um den Abdruck von einer
verschnittenen Platte handelt, so muss die Reihensolge der beiden ersten
Zustände umgekehrt werden. Der 1. Zustand hat die gekreuzten, der 1.1.
die geraden Schnüre des Mieders. Die Jahreszahl 1643,. die der bis-
herigen. (SeidelTche)Zustand angeblich ausweilt, scheint sür diegeänderte
Reihenfolge kein Hindernis, denn aus den mir bekannt gewordenen
Exemplaren (London und Brüssei) dieses II. Zustand.es findet sich auch
hier die Jahreszahl 1642 gestochen, die erst durch Hinzufügen eines
I mit Tinte in 1643 verändert ist. Naher liegt aber die Annahme, dass
das Münchener Blatt nur ein verschnitten es Exemplar eines I. Zultandes
 
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