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Werk zu schaffen, das sich würdig neben den beiden veröfsentlichten
stellen würde.
Von Hirth und Muther's Meide rh olzschnitten aus vier
Jahrhunderten, welche in der Chronik bereits des österen angezeigt
wurden, ist die neunte Lieserung erschienen. Die Blätter, welche in vor-
trefslichen Reproduktionen dargeboten werden, sind meid von kunst-
geschichtüchem Belange und kündlerischem Werthe. Einige Seltenheiten
finden sich auch darunter. Vertreten erscheinen Erhard Renwich, Michel
Wohlgemutb, Ludwig Hohenwang, Ambrosius Holbein, Hans Holbein,
Jan Gossaert und einige anonyme Holzsehneider. Die Tasel, welche wir
der Lieferung entnommen haben, delltICain und Abel dar. Das Original,
welches der Kundhändler Aumüller in München benützt, wird dem
Gossaert zugeschrieben; weder Bartseh noch Passavant haben es
gekannt. Von dem Augsburger Buchdruckerund Formsehneider Ludwig
Hohenwang rührt unsere Abbildung auf Seite 47 her. Es id ein Blatt
aus Jacob Wimfeling's Schrift »De fide coneubinarum«, welche 1501
erschien.
Brockhaus' Conversationslexicon, 14. Auflage. — Soeben
erschien ein Probehest der 14. Auflage von Brockhaus' Conversations-
lexicon, dessen lieferungsweile Ausgabe demnächd bevordeht.
Ein ganzes Jahrhundert erfüllt sich im Lause der Ausgabe der
14. Auflage seit Erscheinen des erden Bandes der 1. Auslage des Unter-
nehmens, dessen Ruf durch die ganze Welt verbreitet id. Die Verlags-
handlung F. A. Brockhaus in Leipzig hat sich bedrebt, die Jubiläums-
ausgabe des grossartigen Werks in jeder Beziehung auf der Hohe der
Zeit zu erhalten. 100.000 Artikel sollen die 16 Bände des Werkes
enthalten, sodass nichts dauernd Wissenswerthes auf dem Erdenrund dem
Besitzer von Brockhaus' Conversationslexicon unbekannt bleiben mag.
9.000 Abbildungen werden diese Artikel auf 900 Taseln und im Text
illudriren; darunter befinden sich 120 Chromotaseln, sowie 300 Karten
und Pläne, von welchen uns ebenfalls vorzügliche Beispiele zugänglich
gemacht worden sind. Die reiche und, nach den Proben des vorliegenden
Heftes zu schlielsen, gute Illudration des bedeutenden Werkes recht-
fertigt an dieser Stelle unsere Anzeige des Lexicons.
Neue Kunstblatter. Von Johann Friedrich Vogel sind im
Verlage von Franz Reichardt in München unlängd drei ansprechende
Kupserdiche erschienen. Der eine reproducirt ein Bildnis des Deutschen
Kaisers von Rudolf Wimmer (in der Unisorm der Gardehusaren), der
zweite Karl von Piloty's ,.Seni vor der Leiche Wallenstein's" (Münchener
Neue Pinakothek), der dritte den bekannten „Früchtekranz" von Rubens
in der Münchener Alten Pinakothek.
Prosessor Louis Jacoby id mit einer Original-RaJirung, einem
Bildnisse Theodor Mommsen's, hervorgetreten, welche den geidvollen
Kopf des berühmten Historikers mit guter Wirkung wiedergibt, wenn ihm
auch einige technische Härten anhasten. Bei der Gelegenheit sei daran
erinnert, dass Jacoby bereits 1863 einen Porträtdich Mommsen's
geschaffen hat, der den Gelehrten nicht minder charakteridisch dardellt.
Doris Raab hat sich ebensalls auf das lockende Gefilde der
Original-Radirung begehen; zwei sleissig durchgesührte Köpse älterer
Leute dellen ihre zwei neueden Blätter dar. Sie sind von der Gesellschast
sür vervielfältigende Kund erworben worden und sollen gelegentlich
publicirt werden.
Als ein Neuling, hervorgegangen aus der Schule J. L. Raab's
führt sich ein Eugen Failt. Sein Kupferdich nach einem Quentin Matsys
der Münchener Alten Pinakothek, verräth ein auf eine freiere Stichel-
sührung ausgehendes Talent. Hosfentlich gelingt es dem jungen Künstler
sich von der Schablone hergebrachter Liniendecherei mit der Zeit noch
mehr srei zu machen!
Von Leopold Lowenstam, einem holländischen Kündler, der
in London als Radirer lebt, hat die Verlagsandalt für Kund und Wissen-
schast in München eine grosse Radirung nach W. J. Martens' heuer in
Berlin ausgedelltem Bilde „Ein Brauttraum" veröffentlicht. Das hübsehe,
gewiss weiten Kreisen zusagende Bild hat Lowenstam mit viel Geschmack
technischer Gewandtheit wiedergegeben.
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Werk zu schaffen, das sich würdig neben den beiden veröfsentlichten
stellen würde.
Von Hirth und Muther's Meide rh olzschnitten aus vier
Jahrhunderten, welche in der Chronik bereits des österen angezeigt
wurden, ist die neunte Lieserung erschienen. Die Blätter, welche in vor-
trefslichen Reproduktionen dargeboten werden, sind meid von kunst-
geschichtüchem Belange und kündlerischem Werthe. Einige Seltenheiten
finden sich auch darunter. Vertreten erscheinen Erhard Renwich, Michel
Wohlgemutb, Ludwig Hohenwang, Ambrosius Holbein, Hans Holbein,
Jan Gossaert und einige anonyme Holzsehneider. Die Tasel, welche wir
der Lieferung entnommen haben, delltICain und Abel dar. Das Original,
welches der Kundhändler Aumüller in München benützt, wird dem
Gossaert zugeschrieben; weder Bartseh noch Passavant haben es
gekannt. Von dem Augsburger Buchdruckerund Formsehneider Ludwig
Hohenwang rührt unsere Abbildung auf Seite 47 her. Es id ein Blatt
aus Jacob Wimfeling's Schrift »De fide coneubinarum«, welche 1501
erschien.
Brockhaus' Conversationslexicon, 14. Auflage. — Soeben
erschien ein Probehest der 14. Auflage von Brockhaus' Conversations-
lexicon, dessen lieferungsweile Ausgabe demnächd bevordeht.
Ein ganzes Jahrhundert erfüllt sich im Lause der Ausgabe der
14. Auflage seit Erscheinen des erden Bandes der 1. Auslage des Unter-
nehmens, dessen Ruf durch die ganze Welt verbreitet id. Die Verlags-
handlung F. A. Brockhaus in Leipzig hat sich bedrebt, die Jubiläums-
ausgabe des grossartigen Werks in jeder Beziehung auf der Hohe der
Zeit zu erhalten. 100.000 Artikel sollen die 16 Bände des Werkes
enthalten, sodass nichts dauernd Wissenswerthes auf dem Erdenrund dem
Besitzer von Brockhaus' Conversationslexicon unbekannt bleiben mag.
9.000 Abbildungen werden diese Artikel auf 900 Taseln und im Text
illudriren; darunter befinden sich 120 Chromotaseln, sowie 300 Karten
und Pläne, von welchen uns ebenfalls vorzügliche Beispiele zugänglich
gemacht worden sind. Die reiche und, nach den Proben des vorliegenden
Heftes zu schlielsen, gute Illudration des bedeutenden Werkes recht-
fertigt an dieser Stelle unsere Anzeige des Lexicons.
Neue Kunstblatter. Von Johann Friedrich Vogel sind im
Verlage von Franz Reichardt in München unlängd drei ansprechende
Kupserdiche erschienen. Der eine reproducirt ein Bildnis des Deutschen
Kaisers von Rudolf Wimmer (in der Unisorm der Gardehusaren), der
zweite Karl von Piloty's ,.Seni vor der Leiche Wallenstein's" (Münchener
Neue Pinakothek), der dritte den bekannten „Früchtekranz" von Rubens
in der Münchener Alten Pinakothek.
Prosessor Louis Jacoby id mit einer Original-RaJirung, einem
Bildnisse Theodor Mommsen's, hervorgetreten, welche den geidvollen
Kopf des berühmten Historikers mit guter Wirkung wiedergibt, wenn ihm
auch einige technische Härten anhasten. Bei der Gelegenheit sei daran
erinnert, dass Jacoby bereits 1863 einen Porträtdich Mommsen's
geschaffen hat, der den Gelehrten nicht minder charakteridisch dardellt.
Doris Raab hat sich ebensalls auf das lockende Gefilde der
Original-Radirung begehen; zwei sleissig durchgesührte Köpse älterer
Leute dellen ihre zwei neueden Blätter dar. Sie sind von der Gesellschast
sür vervielfältigende Kund erworben worden und sollen gelegentlich
publicirt werden.
Als ein Neuling, hervorgegangen aus der Schule J. L. Raab's
führt sich ein Eugen Failt. Sein Kupferdich nach einem Quentin Matsys
der Münchener Alten Pinakothek, verräth ein auf eine freiere Stichel-
sührung ausgehendes Talent. Hosfentlich gelingt es dem jungen Künstler
sich von der Schablone hergebrachter Liniendecherei mit der Zeit noch
mehr srei zu machen!
Von Leopold Lowenstam, einem holländischen Kündler, der
in London als Radirer lebt, hat die Verlagsandalt für Kund und Wissen-
schast in München eine grosse Radirung nach W. J. Martens' heuer in
Berlin ausgedelltem Bilde „Ein Brauttraum" veröffentlicht. Das hübsehe,
gewiss weiten Kreisen zusagende Bild hat Lowenstam mit viel Geschmack
technischer Gewandtheit wiedergegeben.
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