Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Chronik für vervielfältigende Kunst — 4.1891

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.3765#0081
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
77

!" ihr ^r Male-
bluffenden .Masse
:,cat- und Seiden.
* Meist« gewollt
Motiv des Bildes,
en Combinationen
:u diesem Resultai
jewandte Kleinig.
re Linien, körnige
i. alle Mittelhelfen
Jbald die Ätzsäure
dass eine weitere
ier tritt wirklich
der hier vollbracht
in und ward auch
izelne eisrige Ver-
nitiren wollten, so
i gekommen, die
rade so wie auch
mnden tiese Ideen
inem bedeutenden
ichtigkeit des Aus-
r Fall
»rstehlich zu *»
d.seurs de riens"
dig in ih« reaUt;
* to ^ 6bnt
(Tung besteht. »
,eflndHcheGen>*
weissenHa "
fortisten^ 2U
r ***■£>
haben- Ja H „ de
:anGoyen scbs#
gelangte.ae>el"
f nach J* Jt sei"6
Ibe «f f zerl
ung de5

Lichtes, von welchem das andachtsvolle Gesseht des
Gelehrten getroffen wird, zeugt von erstaunlicher Geschick-
lichkeit. Diese Arbeit ist das Ideal der Vollendung und
auch Bracquemond hat sie, trotz seiner Fähigkeit, mit
seiner „Rixe" nicht erreicht. Gibt es denn gar nichts, das
Jacquemart nicht bewältigen könnte? Es existirt ein leicht
entworfenes Aquarell von Meissonier, dem osficiellen
Maler des französischen Kaiserreiches, das die Huldigung
der Bevölkerung Lothringens vor der Kaiserin Eugenie
darsteilt. Eine Anzahl von tausend mikroskopischen Ge-
stalten bewegt sich im vollsten Sonnenlicht, eingehüllt in
den grauen Dunst eines Sommertages. Hie und da wird
ein Winkel der Scenerie von einem energischen Pinsel-
strich mehr betont, aber im ganzen vermengen sich die
Farben und verschmelzen ineinander. Der müsste nicht
recht bei Trost sein, der die Wiedergabe eines solchen
Stückes verslicht!
Jacquemart hat dieses Wagnis unternommen, er,
der damals (1867) fast noch ein Anfänger war! Er richtet
vor Allem sein Augenmerk auf die Gesammtwirkung, den

allgemeinen Eindruck, zeichnet die Gruppen in grossen
Zügen, präeisirt ohne Übereilung, übergeht tausend Dinge
und wird doch Allem gerecht und erzielt als Resultat ein
lebendiges, lichtvolles Bild, wie es auch den Besten nicht
besser gelungen wäre.
Am Ende seiner Laufbahn angelangt, wollte er
noch den Kupferstechern ein entseheidendes Werk gegen-
überstellen, eine Radirung nach einem italienischen
Meilter. Für diesen endgiltigen Versuch wählte er die
„Gioconda" von Lionardo, ein Bild, welches so oft ver-
pfuscht und so seiten gut gestochen worden ist. Leider gab
er, der so geschickt in der Behandlung der Niederländer
war, in diesem Falle die wundervollen Rundungen des
Gesichtes nicht gut wieder. Er sah sich gezwungen, die
Manier des Kupferstiches anzunehmen, die Linien, mangels
besferer Mittel, auf den Wangen zu kreuzen und förderte
so nur eine mittelmässige, kaum gefärbte Arbeit zu Tage,
welche den dasselbe Thema behandelnden Kupferstichen
entsehieden nachsteht.
H enri Bouchot.
 
Annotationen