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Parello, Daniel
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Regensburg und der Oberpfalz: ohne Regensburger Dom — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 13,2: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52874#0303
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302

EHEMALS REGENSBURG • MINORITENKIRCHE

fahr (der Vater?) war der Augsburger Stadtschreiber Heinrich Erlbach, der wegen Hochverrats im Jahr 1472 hingerich-
tet worden war. Seine Grabplatte befand sich ehedem im großen Kreuzgang des Regensburger Minoritenkonvents280.
5. Unbekanntes Wappen: In Rot zwei gekreuzte silbernen Haken. Dem Wappenbild am nächsten kommt das Wappen
Prandstetter, das allerdings zusätzlich mit einem sechszackigen goldenen Stern belegt ist281.
6. Unbekanntes Wappen: In Rot ein silbernes Klappmesser(?) mit goldenem Griff.
7. Johannes Griech und Elsbeth vom Stain: Geviert; in 1 und 4 in Blau eine schräg liegende goldene Lilie, in 2 und 3 in
Silber zwei schräge rote Balken; auf dem Schild ein Stechhelm mit sitzendem Löwen (Griech). Beiwappen derer vom
Stain: Im goldenen Schild drei übereinanderliegende, mit den Haken abwärts gekehrte schwarze Wolfsangeln (ohne
Farbangabe bei Eppinger). Das Nekrolog gedenkt der am 9. Juni 1465 verstorbenen Elsbeth282. Die Doppelgrabplatte
von Johannes Griech (f 18. Mai 1481) und seiner Frau Elsbeth befand sich in der Ecke zwischen Nord- und Westflügel
des großen Kreuzgangs283. Johannes Griech war von 1461 bis zu seinem Tod Stadtarzt in Regensburg.
8. Unbekanntes Wappen: Im Silber und Gold geteilten Schild ein bauchiger Kessel in verwechselten Farben. Das Siegel
des um die Mitte des 14. Jahrhunderts nachweisbaren Ortlieb Gluthafen zeigt einen ähnlich geformten Kessel über
Flammen284. Bei Hylmair ist dieses Wappen dagegen dem Geschlecht der Jungwirt zugeordnet285. Die Tingierung -
in Gelb ein brauner Kessel mit schwarzem Griff über roten Flammen - stimmt jedoch nicht mit der Farbangabe bei
Eppinger überein. Das Wappen taucht erneut auf der Grabplatte von Michael Fürsich auf, die Eppinger im Langhaus
der Minoritenkirche sah286.
9. Lauber: Von dem Wappen zeichnete Eppinger lediglich den Turnierhelm mit Flug, der zugehörige Schild war offen-
bar bereits verloren: Auf dem Flug ein silberner, mit drei gestielten roten Blättern belegter Sparren287. Der Schild war
entsprechend gestalten: In Rot ein silberner Sparren mir drei roten gestielten Blättern belegt. Eppinger überliefert auch
die Inschrift einer Grabplatte der 1450 verstorbenen Margareth Lauber, die sich einst im großen Kreuzgang befand288.

Knorr/Zipp 1995, Nr. 126, S. 73.
281 Hylmair, S. 83.
282 München, BSB, Clm 1004, fol. 24V (zum 13. Juni): Item mcccclxy
ob. Elyzabet de Stain hx. Magistri Johannis Graeci medici hie sepnlta.
283 Knorr/Zipp 1995, Nr. 117, S. 66f.
284 Urbanek 2003, S. 148.

285 Hylmair, S. 70.
286 Knorr/Zipp 1995, Nr. 164, S. 97h Auch bei Eppinger, München,
BSB, Cgm 5551, S. 56, wiedergegeben.
287 Urbanek 2003, S. 199. Farbige Abbildung des Vollwappens bei
Hylmair, S. 50.
288 München, BSB, Cgm 5551, S. 55.


Fig. 307. Stifterbild Barbara Portner mit Wappen Portner und
Sterner. Nekrolog der Regensburger Minoriten.
München, BSB, Clm 1004, fol. 410
 
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