Metadaten

Parello, Daniel
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Regensburg und der Oberpfalz: ohne Regensburger Dom — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 13,2: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2015

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.52874#0200
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
EHEMALS REGENSBURG • KARTHAUS-PRÜLL

I99

iAB SCHNEUSS MIT HAND GOTTES Fig. 178, Abb. 77
H. 39 cm, B. 19,5 cm.
Erhaltung: Ohne jüngere Ergänzungen. Der Inkarnatton der
Hand Gottes sowie der Mantelärmel zeigen stärkere Verwit-


Fig. 178. Fenster süd VI, Maßwerk. M 1:15

terungsspuren. Malschichtverluste an Hand und Mantelär-
mel. Einige Sprünge.
Ikonographie: Vor violettem Grund die Dextra Dei mit
Kreuznimbus. Die Hand ragt aus dem Mantelende hervor
und ist nach oben gerichtet, am Armgelenk wird die Man-
schette des darunterliegenden Gewandes sichtbar. Die Hand
versinnbildlicht Gottes Schutz und Hilfe und kann als Sym-
bol der Dreifaltigkeit gesehen werden59.
Stil, Datierung: Die akkurate, streng lineare Zeichnung der
Hand, die wenig bunte Farbigkeit und die Verwendung farb-
loser Lichtkanten sprechen für eine Entstehung innerhalb
der ersten Ausstattungsphase des Klosterkreuzgangs um
1330/40.
CVMAT 5524
59 LCI, II, 1970, Sp. 211-214.

EHEMALS REGENSBURG • KARTHAUS-PRÜLL
Bibliographie: Schuegraf, I, 1847, S. 225, Anm. 233 (überliefert eine 1660 datierte Scheibe mit der Darstellung
eines Stammbaums und Bildernder Kartäuserheiligen); Schuegraf, III, 1855, S. 237 (beschreibt die beiden Chorfens-
ter zuseiten des Hochaltars und mahnt zu ihrer Erhaltung); Sighart 1863, S. 643 (die Fenster mit den Figuren Her-
zog Albrechts IV. und seiner Gemahlin sind in das Bayerische Nationalmuseum München gelangt); Messmer/Kuhn
1868, S. 159 (knappe Beschreibung der Glasmalereien im gotischen Saal des Museums); Oidtmann 1898, S. 284 (Er-
wähnung); Scheglmann 1908, S. 798-800 (Abdruck einer von Galerieinspektor Dillis angefertigten ausführ-
lichen Liste mit den für den Abtransport nach München bestimmten Glasmalereien); Schinnerer 1908, S. 6, 33—35,
Nr. 135-142, Taf. XXIf. (»Prachtwerke aus der Schule von Regensburg [...], die, wenn auch im XVI. Jahrhundert ent-
standen, doch [...] dem Charakter nach vollständig spätgotisch sind«; Beschreibung der Einzelscheiben); Denkmale
und Erinnerungen 1909, S. 25, 32, Nr. 202, 246, Taf. III, VI (wie Schinnerer 1908); Weegmann 1909, S. 35E
(folgt Schinnerer in der Einordnung der Fenster in die »Regensburger Schule« und sieht sich durch die Stilver-
wandtschaft mit den etwa gleichzeitig entstandenen Skulpturen an den Fenstern im Regensburger Domkreuzgang
bestätigt); Zeltler 1911, S. 53 (ordnet die Glasmalereien im Rahmen einer Abhandlung zu den Bayernherzögen als
Fensterstifter in die Übergangsperiode vom Mittelalter zur Neuzeit ein und hebt die hohe Qualität der technischen
Ausführung hervor); Frankl 1912, S. 196-204 (verbindet die in seinen Augen gegen 1508 entstandenen Glasma-
lereien mit dem jüngeren »Gautinger Meister«; dieser lieferte ein halbes Jahrzehnt später noch einmal weitgehend
identische Fenster für die Tölzer Pfarrkirche, allerdings in moderneren Rahmenformen; erkennt stilistische Zusam-
menhänge mit der Kunst Hans Holbeins d. Ä. und lokalisiert die Werkstatt in Augsburg); Schmitz 1913, I, S. 128
(die um 1510 von Augsburger Glasmalern gefertigten Stifterscheiben spiegeln den wachsenden Augsburger Einfluss,
der sich auch in Hans Wertingers Arbeiten in Landshut niederschlägt und gegen 1520/30 den »altbayerischen Stil«
verdrängt); Eckardt 1914, S. 193 (schreibt die Glasmalereien fälschlicherweise dem Glasmaler Hans Siber aus Strau-
bing zu); Fischer 1914a, S. 151, 154 (Hans Siber lieferte Glasmalereien für Karthaus-Prüll; der rege Austausch zwi-
schen Landshut und Augsburg schlägt sich in Glasmalereien verwandten Charakters in Tölz und Karthaus-Prüll
nieder); [N. N.], Zur Geschichte von Karthaus-Prüll, in: Karthäuser Blätter I, Nr. 2, 1928, S. 2 (wähnt die Fenster
irrtümlich im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg); Mader 1933, II, S. 160 (Erwähnung von um 1508 von
den Herzögen Albrecht IV. und Wilhelm IV. gestifteten Glasgemälden); Elsen 1940, S. 144 (die Werke Konrad Ma-
lers, dem der Autor das Waldeisen-Fenster im Regensburger Dom zuschreibt, prägen ein halbes Jahrhundert später
noch das Erscheinungsbild des herzoglichen Stifterfensters); Schreiber 1948, S. 42E, Taf. VIII (folgt Schinnerer
in der stilistischen Einordnung der Scheiben); Zirngibl 1948, S. 62 (wie Scheglmann 1908); Elisabeth von Witz-
 
Annotationen