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Parello, Daniel
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Regensburg und der Oberpfalz: ohne Regensburger Dom — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 13,2: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52874#0086
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AMBERG • HAUSKAPELLE DER PFALZGRÄFLICHEN RESIDENZ

Bibliographie: Wiltmaister 1783, S. 115 (»5 hohe ordentliche Kirchenfenster [worauf verschiedene Heilige
genialen sind]«); Schenke 1817, S. 146 (»auf gothische Art auferbaute und durchaus mit gemahlten Glasscheiben
versehene Fenster«); Niedermayer 1856, S. 362 (erstmalige Beschreibung sämtlicher Figuren in sieben Lanzet-
ten, auch eines heute nicht mehr vorhandenen Verkündigungsengels); J. Sighart, in: Bavaria II,i, 1863, S. 159
(Erwähnung der »köstlichen Gemälde in den Fenstern der Lewinischen Kapelle zu Amberg [Anf. d. 15. J.]«);
Lotz 1863, S. 13 (»Glasmalereien in den 7 Fenstern [Verkündigung, Kreuzigung, Apostel, Heilige]«); Sighart
1863, S. 362, 412 (Erwähnung von Glasmalereien der Zeit um 1400 in sieben Fenstern; »unter Architekturbauten
mit Engelglorien [...] in der Mitte die heilige Dreifaltigkeit, in den Seitenfenstern die Apostel Johannes und Pau-
lus«); Otte/Wernicke 4i868, S. 703 (in drei Fenstern die Hl. Dreifaltigkeit und die Apostel Johannes und Pau-
lus, um 1400); Oidtmann 1898, S. 293 (beschreibt neben anderen Darstellungen noch die Verkündigung, datiert
die Glasmalereien in das ausgehende 14. Jahrhundert und charakterisiert die Zeichnung als kräftig und unbe-
holfen); Oidtmann 1907, S. 50 (wie Oidtmann 1898 mit Verweis auf eine mögliche Entstehung in Nürnberg);
Mader 1909, S. 144 (datiert die Glasmalereien in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts); Kautzsch 1931, S. 15E,
23, 47 (Charakterisierung des »Stilkreises um Nürnberg« und seiner Schulwerke: »[...] selbst die künstlerisch sehr
qualitätvollen, gepflegten Figuren von Einzelheiligen im Chörlein der Amberger Schlosskapelle [...] sind von
>bürgerlicher< Leibesschwere nicht frei«; Erwähnung der Scheiben im Kontext der Analysen von »Raumform«
und »Lichtform und Farbe«); Wentzel H954, S. 49, 98 (vertritt die Ansicht, dass die Glasmalereien aufgrund
ihres guten Erhaltungszustandes eine bessere Vorstellung fränkischer Glasmalerei als die Nürnberger Bestän-
de vermitteln); Frenzel 1955, S. 19 (ordnet die Glasmalereien der Werkstatt von St. Martha in Nürnberg und
Münnerstadt zu); Frenzel 1962, S. 17 (die Stilquellen der Verglasung des Ostchores von St. Sebald in Nürnberg
lägen in Böhmen und verbreiteten sich über Nürnberg im gesamten süddeutschen Raum); Frodl-Kraft 1972,
S. XXXIX (erkennt im Figurenstil der jüngeren Glasmalereien zu Weiten in Niederösterreich Bezüge zu den
fränkischen Glasmalereien in Amberg und Hersbruck, die sich entweder über direkte Beziehungen oder über
die Verarbeitung gemeinsamer böhmischer Quellen erklären ließen); Laipple-Fritzsche 1989a, S. 265E und
Abb. 8 (bringt die Verglasung mit dem Weichen Stil in Zusammenhang und verbindet mit ihr - ohne Angabe von
Quellen - eine fürstliche Stiftung für Pfalzgräfin Elisabeth anlässlich ihres zwanzigjährigen Hochzeitstages im
Jahr 1394); Scholz 1991b, S. 51 (datiert die Verglasung um 1397 und reiht sie dem Werkstattkreis des Schürstab-
Fensters von St. Martha in Nürnberg ein); Scholz 1994, S. XLV (sieht im Nürnberger Schürstab-Fenster diesel-
ben Kräfte am Werk, die zuvor an den Erfurter Patriarchenfenstern und später am Ulmer Annen-Marien-Fenster
tätig gewesen seien); Scholz 2002,1, S. 63, 396 (wie Scholz 1991b; von der Werkstatt des Nürnberger Schürstab-
Fensters, die auch in Amberg beteiligt gewesen sei, führe ein Ableger nach Ulm); Dehio 22oo8, S. 39 (seltenes
Werk des Weichen Stils von einer auch in Nürnberg, Erfurt und Ulm tätigen Werkstatt); Kvapilovä 2010, S. 319
(zieht die Glasmalereien zur Datierung des Baues gegen 1390 heran); Scholz 2013, S. 38, 45, 183 (die ausgeprägte
plastische Figurenmodellierung in Amberg begegne auch im Erfurter Abrahamfenster und in Nürnberg, dort im
Schürstab-Fenster von St. Martha und in den Resten des Chorachsenfensters von St. Sebald - Gemeinsamkeiten,
die auf einen Werkstattzusammenhang dieser Gruppe hindeuten).
Gegenwärtiger Bestand: Der Chorerker mit seinen fünf vierzeiligen Fensterlanzetten ist bis auf das mit But-
zen versehene Sockelfeld des Achsenfensters vollständig farbig verglast; ein Figuren- und ein Architekturfeld
stammen aus der Epoche des Historismus. In den beiden Lanzetten zuseiten des Erkers finden sich noch zwei
Kopfscheiben an ursprünglicher Stelle; in die blankverglasten Bahnen darunter sind jeweils zwei in Grisaille
ausgeführte Rundscheiben des 17. Jahrhunderts mit Halbfiguren der Evangelisten eingelassen, die hier nicht be-
handelt werden. Insgesamt haben sich zwölf originale Rechteckfelder, sieben Kopfscheiben und die Füllungen
von sechs Maßwerkschneußen erhalten (Fig. 44-46, 5 if-, 68f., Abb. 1-18).
 
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