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REGESTEN
Kreuzer. Im November 1856 erstattet Ainmiller ihm erneut
zwei Rechnungen für das Museum über 13 Gulden und 18
Kreuzer; schließlich erhält Knoll noch einmal eine Zahlung
von 5 Gulden 45 Kreuzer für Glasgemälde ausbessern und
aufstellen für das B. Nationalmuseum. Da die beiden letzten
Zahlungen sich nicht explizit auf die Prüller Glasmalereien
beziehen, könnten darunter auch andere Bestände, wie etwa die
Glasmalereien der Minoritenkirche, fallen.
München, Bayerisches Wirtschaftsarchiv, Nachlass Ainmiller,
Journal der Glasmalerey im Jahre 1851-1862. Zitiert nach
Vaassen 2013, S. 324.
REGENSBURG, MINORITENKIRCHE
42 Regensburg um 1460
Das Nekrolog der Regensburger Minoriten gedenkt am 23.
Januar des Konrad Räuber und seiner Ehefrau Irmgart für eine
Fensterstiftung in ein Langhausfenster aus dem Jahr 1301:
Anniv(ersarius) Ch(onradi) räuber Irmgart ux(oris) ce(lebratur).
p(ro)pt(er) vitr(um) i(n) ecc(les)ia.
München BSB, Clm 1004, fol. 6r.
43 Regensburg um 1460
Das Nekrolog verzeichnet einen Eintrag zu Meister Seyfried,
einem Maler aus Amberg, sowie zu dessen beiden Frauen. Dieser
hatte im Jahr 1453 ein Fenster im Chor mit der Darstellung der
Apostel angefertigt:
Feris s(e)c(un)da p(ps)t d(o)m(ini)ca(m) q(ua)si modo geniti
ce(lebratur) anniv(ersarius) M(a)g(ist)ri Seyfridi pictoris de
amb(er)ga agnetis et marg(aretis) uxori(s) et o(octo) ce(lebratur)
su(b) pena an(n)o d(omini) m cccc liij fecit vitr(um) i(n) choro
c(um) ap(os)t(ol)is.
München, BSB, Clm 1004, fol. i6r.
44 München 1810
Nach der Übergabe Regensburgs an das neu gegründete
Königreich Bayern sollten die Glasmalereien der Minoriten-
kirche an die Zentralgemäldegalerie nach München übersandt
werden. Die Hofkommission beauftragte hierzu das Bauamt
mit der Herausnahme der Glasmalereien. Das Bauamt wandte
sich jedoch mit dem Verweis auf die hohen Kosten gegen diese
Maßnahme, woraufhin die Hofkommission erwiderte:
Nachdem die noch nicht wieder erfundene Glasmahlerei
immer einen Werth hat, so bleibt es dabey, dass die gemahlten
Fenster entweder ausgläset oder im Ganzen weggenommen und
aufbewahrt werden müssen, wozu es der Beyhülfe des Bauamtes
nicht bedarf, da diese Arbeit von jedem Faglöhner geschehen
kann. Übrigens brauchen diese Fenster nicht durch andere ersetzt
zu werden.
Zitiert nach Walderdorff 4i896, S. 241E (ohne Nachweis).
45 Regensburg 1810
Aus einer losen Blattsammlung Gumpelzhaimers:
Zum 31. Juli 1810 befal die Hofcommission dem Stadt-
Commissariat für die Erhaltung der Glasmalereyen bey
den Minoriten Sorge zu tragen. Zum rjt[?] wurden die dort
gefundenen nebst einem einzelnen Glase zur Central Gallerie
eingeschickt u. am 29Ü] bescheiniget.
Regensburg, AH VOR, Ms. R 211 (lose Blattsammlung aus dem
Nachlass Gumpelzhaimer).
46 Regensburg 1810
Der Benediktinermönch von St. Emmeram Bernhard Stark
hatte zu Beginn des 19. Jahrhunderts die ersten archäologischen
Ausgrabungen in Regensburg geleitet. Als die Stadt 1810 an
Bayern fiel, erhielt er von der neuen Regierung die Aufgabe,
eine Liste mit Altertümern zu erstellen und die Möglichkeit
ihres Erwerbs zu prüfen. Seit 1811 wurde er für seine Verdienste
mit der Konservatorenstelle des königlichen Antiquariums
betraut. Für den Kreuzgang der Minoritenkirche verzeichnet
Stark noch Glasmalereien, die heute verloren sind:
In der Paulstorfer Kapelle sind mehrere Inschriften so wie auch
in den Gängen anzutreffen. Nebstdem einige Glasmalereyen.
München, Archiv der Prähistorischen Staatssammlungen
München, Nachlass Bernhard Stark, II, fol. 513V.
REGENSBURG, NEUPFARRKIRCHE
47 Regensburg 1537
Der Rat verabschiedete am 15. November 1537 eine Reihe
von Maßnahmen zur Fertigstellung des Kirchengebäudes
und betraute hiermit Johann Hiltner. Von ihm hat sich eine
diesbezügliche Aktennotiz erhalten. Demnach wollte man den
Abt von St. Emmeram und den Bischof um die Stiftung von
Glasmalereien für die Fenster bitten; für ein drittes Fenster
hätte der Rat aufzukommen. Zwei weitere kleine Fenster bei
der Tür sollten schließlich auf Kosten Nußbergers und der
Stadt angefertigt werden:
Nota was herfursteh zuhandln von Rats wegen beuelh hat, Erst-
lichn die neuen Capelln mit Kepflberger stain pflastern zulassn
Item die kirchn tunchn zulassen
Item einen altar in der kirchn aufzurichtn
Item ein purkirchen [?] mit zwaien flugeln vnd stuln machn
zulassn [...]
Da(s) grosse fenster vnns well m(einer) gjnedigen) h(errn) von
Regenspujrg) mach(en) lassn
Das andern helb [?] soll m(ein) h(err) von sant Haimeran
ersucht werden
Das dritte mit stxi [wahrscheinlich Lesefehler für ep(iscopu)s]
den zwaien deinen bey der thur solle von des Nusbergers gelt vnd
gemayns statt gemacht werd(en) doch des gemaine statt wappen
in dem grossen vnd des Nusbergers in den deinen M [?]
Das staine Marynbild soll aus deme Wetter in die kirchn gethon
werden
Die fenster in boden stezen [?] mit dem gittern zuvermachen
Item die wachsen bild zerlassen vnd zu steu des gebeues zu
verkauffn
Desgleiche aus dem harnisch gelt zumachen
Die sichell zusammen an ein ort zu legen
Beschlossen ampfinztag nach Martini Anno etc. 37.
Regensburg, ELKA, Nr. 249. Zitiert nach Micus 2012, S. 46.
Hierzu auch Walderdorff 4i8^6, S. 441.
48 Regensburg 1538
Im darauffolgenden Jahr überwies der Bischof der Stadt die
Kosten für seine Fensterstiftung in Höhe von etwas mehr als
20 Gulden. Der Rechnungseintrag vom 17. Dezember 1538 in
der bischöflichen Kanzlei lautet:
denen von Regenspurg das Glas bezalt in unser Frauen Kirchen
laut Zetlzo (Gulden) 3 (Schilling) 21 (Pfennige).
Regensburg, AHVOR, Ms. R 390/1. Zit. nach Peter Germann-
Bauer, in: Angerer 1995, Nr. 25.5E, S. 189E
REGESTEN
Kreuzer. Im November 1856 erstattet Ainmiller ihm erneut
zwei Rechnungen für das Museum über 13 Gulden und 18
Kreuzer; schließlich erhält Knoll noch einmal eine Zahlung
von 5 Gulden 45 Kreuzer für Glasgemälde ausbessern und
aufstellen für das B. Nationalmuseum. Da die beiden letzten
Zahlungen sich nicht explizit auf die Prüller Glasmalereien
beziehen, könnten darunter auch andere Bestände, wie etwa die
Glasmalereien der Minoritenkirche, fallen.
München, Bayerisches Wirtschaftsarchiv, Nachlass Ainmiller,
Journal der Glasmalerey im Jahre 1851-1862. Zitiert nach
Vaassen 2013, S. 324.
REGENSBURG, MINORITENKIRCHE
42 Regensburg um 1460
Das Nekrolog der Regensburger Minoriten gedenkt am 23.
Januar des Konrad Räuber und seiner Ehefrau Irmgart für eine
Fensterstiftung in ein Langhausfenster aus dem Jahr 1301:
Anniv(ersarius) Ch(onradi) räuber Irmgart ux(oris) ce(lebratur).
p(ro)pt(er) vitr(um) i(n) ecc(les)ia.
München BSB, Clm 1004, fol. 6r.
43 Regensburg um 1460
Das Nekrolog verzeichnet einen Eintrag zu Meister Seyfried,
einem Maler aus Amberg, sowie zu dessen beiden Frauen. Dieser
hatte im Jahr 1453 ein Fenster im Chor mit der Darstellung der
Apostel angefertigt:
Feris s(e)c(un)da p(ps)t d(o)m(ini)ca(m) q(ua)si modo geniti
ce(lebratur) anniv(ersarius) M(a)g(ist)ri Seyfridi pictoris de
amb(er)ga agnetis et marg(aretis) uxori(s) et o(octo) ce(lebratur)
su(b) pena an(n)o d(omini) m cccc liij fecit vitr(um) i(n) choro
c(um) ap(os)t(ol)is.
München, BSB, Clm 1004, fol. i6r.
44 München 1810
Nach der Übergabe Regensburgs an das neu gegründete
Königreich Bayern sollten die Glasmalereien der Minoriten-
kirche an die Zentralgemäldegalerie nach München übersandt
werden. Die Hofkommission beauftragte hierzu das Bauamt
mit der Herausnahme der Glasmalereien. Das Bauamt wandte
sich jedoch mit dem Verweis auf die hohen Kosten gegen diese
Maßnahme, woraufhin die Hofkommission erwiderte:
Nachdem die noch nicht wieder erfundene Glasmahlerei
immer einen Werth hat, so bleibt es dabey, dass die gemahlten
Fenster entweder ausgläset oder im Ganzen weggenommen und
aufbewahrt werden müssen, wozu es der Beyhülfe des Bauamtes
nicht bedarf, da diese Arbeit von jedem Faglöhner geschehen
kann. Übrigens brauchen diese Fenster nicht durch andere ersetzt
zu werden.
Zitiert nach Walderdorff 4i896, S. 241E (ohne Nachweis).
45 Regensburg 1810
Aus einer losen Blattsammlung Gumpelzhaimers:
Zum 31. Juli 1810 befal die Hofcommission dem Stadt-
Commissariat für die Erhaltung der Glasmalereyen bey
den Minoriten Sorge zu tragen. Zum rjt[?] wurden die dort
gefundenen nebst einem einzelnen Glase zur Central Gallerie
eingeschickt u. am 29Ü] bescheiniget.
Regensburg, AH VOR, Ms. R 211 (lose Blattsammlung aus dem
Nachlass Gumpelzhaimer).
46 Regensburg 1810
Der Benediktinermönch von St. Emmeram Bernhard Stark
hatte zu Beginn des 19. Jahrhunderts die ersten archäologischen
Ausgrabungen in Regensburg geleitet. Als die Stadt 1810 an
Bayern fiel, erhielt er von der neuen Regierung die Aufgabe,
eine Liste mit Altertümern zu erstellen und die Möglichkeit
ihres Erwerbs zu prüfen. Seit 1811 wurde er für seine Verdienste
mit der Konservatorenstelle des königlichen Antiquariums
betraut. Für den Kreuzgang der Minoritenkirche verzeichnet
Stark noch Glasmalereien, die heute verloren sind:
In der Paulstorfer Kapelle sind mehrere Inschriften so wie auch
in den Gängen anzutreffen. Nebstdem einige Glasmalereyen.
München, Archiv der Prähistorischen Staatssammlungen
München, Nachlass Bernhard Stark, II, fol. 513V.
REGENSBURG, NEUPFARRKIRCHE
47 Regensburg 1537
Der Rat verabschiedete am 15. November 1537 eine Reihe
von Maßnahmen zur Fertigstellung des Kirchengebäudes
und betraute hiermit Johann Hiltner. Von ihm hat sich eine
diesbezügliche Aktennotiz erhalten. Demnach wollte man den
Abt von St. Emmeram und den Bischof um die Stiftung von
Glasmalereien für die Fenster bitten; für ein drittes Fenster
hätte der Rat aufzukommen. Zwei weitere kleine Fenster bei
der Tür sollten schließlich auf Kosten Nußbergers und der
Stadt angefertigt werden:
Nota was herfursteh zuhandln von Rats wegen beuelh hat, Erst-
lichn die neuen Capelln mit Kepflberger stain pflastern zulassn
Item die kirchn tunchn zulassen
Item einen altar in der kirchn aufzurichtn
Item ein purkirchen [?] mit zwaien flugeln vnd stuln machn
zulassn [...]
Da(s) grosse fenster vnns well m(einer) gjnedigen) h(errn) von
Regenspujrg) mach(en) lassn
Das andern helb [?] soll m(ein) h(err) von sant Haimeran
ersucht werden
Das dritte mit stxi [wahrscheinlich Lesefehler für ep(iscopu)s]
den zwaien deinen bey der thur solle von des Nusbergers gelt vnd
gemayns statt gemacht werd(en) doch des gemaine statt wappen
in dem grossen vnd des Nusbergers in den deinen M [?]
Das staine Marynbild soll aus deme Wetter in die kirchn gethon
werden
Die fenster in boden stezen [?] mit dem gittern zuvermachen
Item die wachsen bild zerlassen vnd zu steu des gebeues zu
verkauffn
Desgleiche aus dem harnisch gelt zumachen
Die sichell zusammen an ein ort zu legen
Beschlossen ampfinztag nach Martini Anno etc. 37.
Regensburg, ELKA, Nr. 249. Zitiert nach Micus 2012, S. 46.
Hierzu auch Walderdorff 4i8^6, S. 441.
48 Regensburg 1538
Im darauffolgenden Jahr überwies der Bischof der Stadt die
Kosten für seine Fensterstiftung in Höhe von etwas mehr als
20 Gulden. Der Rechnungseintrag vom 17. Dezember 1538 in
der bischöflichen Kanzlei lautet:
denen von Regenspurg das Glas bezalt in unser Frauen Kirchen
laut Zetlzo (Gulden) 3 (Schilling) 21 (Pfennige).
Regensburg, AHVOR, Ms. R 390/1. Zit. nach Peter Germann-
Bauer, in: Angerer 1995, Nr. 25.5E, S. 189E