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Demmin, August
Handbuch der bildenden & gewerblichen Künste: geschichtliche, archäologische, biographische, chronologische, monogrammatische und technische Encyclopaedie der Baukunst, Bilderkunde, Bildhauerei, Buchbinderei, Buchdruckerei, Buchmalerei ... (Band 1): Encyclopädie der Schriften-, Bilder und Wappenkunde, Trachten, Geräthkunst, Gefässkunde, der bürgerlichen und kirchlichen Baukunst, Kriegsbaukunst und Schiffsbaukunst: mit über 1000 Abbildungen — Leipzig, [1877]

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.23810#0157
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Das Kreuz.

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Figur 406. Mexikanische Darstellung, nach einer
sehr alten Handschrift in der Bibliothek zu Wien, auf
welcher das Kreuz zweimal vorkommt, aber wohl nur
zufällig, denn es ist hier entschieden eine Handhabe
dargestellt.

»■iiW 1 »■ m Figur 407. Aegyptisches Henkelkreuz, Sinnbild

des künftigen Lebens, bekannt unter dem Kamen Kil-

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Schlüssel, richtiger Lebensschlüsse].

Figur 408. Kreuz, welches bei Chinesen und Ja-
panesen als Ziffer 10 dient.

Figur 409. Phönikisches Kreuz (mit zwei halb-
gekrückten Armen oder zwei Kniearmen); genau die-
selbe Figur, die im Norden als Thorhammer vorkam.

Figur 410. Phönikisches Kreuz mit vier Winkel-
maassen, ebenfalls als Thorhammer im Korden vor-
kommend.

Figur 411. Kreuz mit 4 halbgekrückten Armen
(frz.: croix cramponne'e, croix ä talons), etwas später als
die beiden vorigen; vom A'erfasser an einer Wandmalerei
aus dem 2. oder 3. Jahrh. in den Katakomben Roms ge-
funden, wo es dreimal auf derTunica eines Fossor (Gräbers)
erscheint. Dieselbe Figur erscheint als Vierfuss (engl.:
fylfot) oder Gnostikerkreuz, Thorhammer etc. (S. das
heraldische Halbkrückenkreuz, Fig. 443.)

Figur 412. Schrägkreuz, auch Andreaskreuz, bur-
gundisches Kreuz (frz.: croix oblique, croix de S. Andre,
de Bourgogne, sautoir, engl.: St. Patrices cross, St. An-
drew1 s cross,saltire, lat.: saltarium, cruxdecussata) etc. ge-
nannt. Den Namen Andreaskreuz führt es vom Martyrium
dieses Heiligen zu Patras. — Es kommt sehr früh als Chri-
stuszeichen vor (vgl. unt. bei d. Monogrammen Christi). Es
erscheint auch im russ. Wappen, sowie als Nebenstück des
Wappens von Burgund, weil St. Andreas beider Patron ist.

Figur 413. Zeichen für: Vater, Sohn und Heiliger
Geist.

Figur 414. Antoniuskreuz oder Taukreuz; alt-
testamentliches Kreuz (frz.: croix tronquee, croix de St.
Antoine; engl.: egyptian cross, face; lat.: crux commissa);
es ist dies das Zeichen Tau des Ezechiel 9, 4 u. 6.

Figur 415. ! Gabelkreuz, Schächerkreuz; frz.: croix
fourchee, pairle; engl.: cross pall; lat.: furca, litera
Pythagorica; kommt in der Heraldik vielfach vor. Siehe
auch Figur 444.
 
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