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Erster Theil. Christliche Sinnbilder.
Figur 540. Thronender Gott Vater
(könnte aber auch Christus sein), an-
geblich von Rathmann im 11. Jahr-
hundert gemalt; an der Holzdecke in
der 1162 nach einem Brand neu auf-
gebauten Kirche St. Michael in Hildes-
heim. Das Buch, welches die Linke
hält, ist das Neue Testament, denn
das Alte ist stets^durch eine Rolle an-
gedeutet (vergl. Seite 171). Schon dies
Buch spricht dafür, dass wir hier einen
Christus vor uns haben, obgleich diese
Malerei gewöhnlich als Gott Vater be-
zeichnet wird.
Figur 541. Gott Vater, aus den
Wolken herabschauend, mit der Seele
Christi im Arm; von der Kreuzes-
abnahme an den Extersteinen in West-
phalen, die laut Inschrift vom Jahr
1115 herrührt70).
Figur 542. Gott Vater, nach einem
Bild des Louvre, französischer Schule
des 15. Jahrhunderts, obgleich dem
14. zugeschrieben.
Figur 543- Gott Vater, nach einem
Basrelief von Michel Pascher von Braun-
eck in Tyrol (15. Jahrhundert). Im
Besitz des Herrn von Pichler in Gratz.
Figur 544. Gott Vater, nach der
„Dreieinigkeit" von Dürer (1511).
Figur. 545. Gott Vater, den ge-
kreuzigten Sohn zeigend, nach einem
Holzschnitt Diirer's.
70) Diese Verwirklichung des Wortes
Christi: „Vater, in deine Hände befehle
ich meinen Geist!" suchte man auf ver-
schiedene Art darzustellen, im frühen
Mittelalter stets durch das „Seelchen",
ein Kind in fast duftigem Hemdlein;
später realistischer, z. B. in der pro-
testantischen Kirche zu Kronberg auf
dem Taunus bei Frankfurt a. M., wo
Gott Vater den mit langem Rock be-
kleideten Christus im linken Arm trägt
(15. oder 16. Jahrhundert).
Erster Theil. Christliche Sinnbilder.
Figur 540. Thronender Gott Vater
(könnte aber auch Christus sein), an-
geblich von Rathmann im 11. Jahr-
hundert gemalt; an der Holzdecke in
der 1162 nach einem Brand neu auf-
gebauten Kirche St. Michael in Hildes-
heim. Das Buch, welches die Linke
hält, ist das Neue Testament, denn
das Alte ist stets^durch eine Rolle an-
gedeutet (vergl. Seite 171). Schon dies
Buch spricht dafür, dass wir hier einen
Christus vor uns haben, obgleich diese
Malerei gewöhnlich als Gott Vater be-
zeichnet wird.
Figur 541. Gott Vater, aus den
Wolken herabschauend, mit der Seele
Christi im Arm; von der Kreuzes-
abnahme an den Extersteinen in West-
phalen, die laut Inschrift vom Jahr
1115 herrührt70).
Figur 542. Gott Vater, nach einem
Bild des Louvre, französischer Schule
des 15. Jahrhunderts, obgleich dem
14. zugeschrieben.
Figur 543- Gott Vater, nach einem
Basrelief von Michel Pascher von Braun-
eck in Tyrol (15. Jahrhundert). Im
Besitz des Herrn von Pichler in Gratz.
Figur 544. Gott Vater, nach der
„Dreieinigkeit" von Dürer (1511).
Figur. 545. Gott Vater, den ge-
kreuzigten Sohn zeigend, nach einem
Holzschnitt Diirer's.
70) Diese Verwirklichung des Wortes
Christi: „Vater, in deine Hände befehle
ich meinen Geist!" suchte man auf ver-
schiedene Art darzustellen, im frühen
Mittelalter stets durch das „Seelchen",
ein Kind in fast duftigem Hemdlein;
später realistischer, z. B. in der pro-
testantischen Kirche zu Kronberg auf
dem Taunus bei Frankfurt a. M., wo
Gott Vater den mit langem Rock be-
kleideten Christus im linken Arm trägt
(15. oder 16. Jahrhundert).