Horst Oehlke
Das Thema
Die Anregung zu diesem Kolloquiumsthema kommt aus der Arbeits-
gruppe Designtheorie des Verbandes Bildender Künstler der DDR.
Der Gedanke dazu entstand im Rahmen von Diskussionen um die Auf-
gaben und Ziele der industriellen Formgestaltung unter den heu-
tigen Bedingungen der intensiv erweiterten Reproduktion. Bera-
tungen, in denen der Versuch einer Positionsbestimmung für das
industrielle Design, für die Gestalter insbesondere, gemacht
wurde, und die Erfassung der konzeptionellen Bedingungen für die
Wirksamkeit von Gestaltung in unserer Gesellschaft. /1/
Das Thema liegt außerdem genau auf der Spur, die wir seit eini-
gen Jahren forschungs- und lehrmäßig im Bereich Systematische
Designtheorie der HIF verfolgen.
Das diesjährige ist damit auch eine Fortführung des Kolloquiums
von 1982 (Designästhetik/Designsemiotik) ./2/
Ich kann eine Behauptung, die wir damals aufstellten, guten Ge-
wissens wiederholen, daß nämlich viele der als ästhetisch be-
zeichneten Fragestellungen im Design zeichentheoretisch präzi-
sierbar und erklärbar sind. Ästhetik löst sich natürlich nicht-
in Zeichentheorie auf, und die Zeichentheorie ist heute in einem
Stadium, in dem sie ihre Relevanz in den Feldern der Einzelwis-
senschaften und besonderen gesellschaftlichen Tätigkeiten prak-
tisch beweisen muß, nachdem sie als eigenständige Querschnitts-^
wissenschaft ihre Methodologie und ihre Kategorien reif entwik-
kelt hat.
Also, zeichentheoretische Betrachtung eliminiert eine Reihe von
Fragestellungen und setzt sie neu, die von seiten der Gestalter
bislang mit dem Hüllwort "ästhetisch" versehen wurden. Anderer-
seits muß aber festgestellt werden, daß Semiotik nur einen be-
stimmten Platz in einer aufzubauenden Designtheorie oder Theorie
der Gestaltung einnehmen kann und daß dazu ihre Potenzen und
Möglichkeiten und ihre Grenzen gesehen und bestimmt werden müs-
sen.
Als es um die Formulierung des Arbeitsthemas dieses Kolloquiums
ging, standen u. a. auch Begriffe wie "Produktsprache" oder
"Sprache der Gegenstände" zur Diskussion.
11
Das Thema
Die Anregung zu diesem Kolloquiumsthema kommt aus der Arbeits-
gruppe Designtheorie des Verbandes Bildender Künstler der DDR.
Der Gedanke dazu entstand im Rahmen von Diskussionen um die Auf-
gaben und Ziele der industriellen Formgestaltung unter den heu-
tigen Bedingungen der intensiv erweiterten Reproduktion. Bera-
tungen, in denen der Versuch einer Positionsbestimmung für das
industrielle Design, für die Gestalter insbesondere, gemacht
wurde, und die Erfassung der konzeptionellen Bedingungen für die
Wirksamkeit von Gestaltung in unserer Gesellschaft. /1/
Das Thema liegt außerdem genau auf der Spur, die wir seit eini-
gen Jahren forschungs- und lehrmäßig im Bereich Systematische
Designtheorie der HIF verfolgen.
Das diesjährige ist damit auch eine Fortführung des Kolloquiums
von 1982 (Designästhetik/Designsemiotik) ./2/
Ich kann eine Behauptung, die wir damals aufstellten, guten Ge-
wissens wiederholen, daß nämlich viele der als ästhetisch be-
zeichneten Fragestellungen im Design zeichentheoretisch präzi-
sierbar und erklärbar sind. Ästhetik löst sich natürlich nicht-
in Zeichentheorie auf, und die Zeichentheorie ist heute in einem
Stadium, in dem sie ihre Relevanz in den Feldern der Einzelwis-
senschaften und besonderen gesellschaftlichen Tätigkeiten prak-
tisch beweisen muß, nachdem sie als eigenständige Querschnitts-^
wissenschaft ihre Methodologie und ihre Kategorien reif entwik-
kelt hat.
Also, zeichentheoretische Betrachtung eliminiert eine Reihe von
Fragestellungen und setzt sie neu, die von seiten der Gestalter
bislang mit dem Hüllwort "ästhetisch" versehen wurden. Anderer-
seits muß aber festgestellt werden, daß Semiotik nur einen be-
stimmten Platz in einer aufzubauenden Designtheorie oder Theorie
der Gestaltung einnehmen kann und daß dazu ihre Potenzen und
Möglichkeiten und ihre Grenzen gesehen und bestimmt werden müs-
sen.
Als es um die Formulierung des Arbeitsthemas dieses Kolloquiums
ging, standen u. a. auch Begriffe wie "Produktsprache" oder
"Sprache der Gegenstände" zur Diskussion.
11