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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Editor]
Designtheoretisches Kolloquium — 11.1987

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Oehlke, Horst: Das Thema
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https://doi.org/10.11588/diglit.31835#0013
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Horst Oehlke

Das Thema

Die Anregung zu diesem Kolloquiumsthema kommt aus der Arbeits-
gruppe Designtheorie des Verbandes Bildender Künstler der DDR.
Der Gedanke dazu entstand im Rahmen von Diskussionen um die Auf-
gaben und Ziele der industriellen Formgestaltung unter den heu-
tigen Bedingungen der intensiv erweiterten Reproduktion. Bera-
tungen, in denen der Versuch einer Positionsbestimmung für das
industrielle Design, für die Gestalter insbesondere, gemacht
wurde, und die Erfassung der konzeptionellen Bedingungen für die
Wirksamkeit von Gestaltung in unserer Gesellschaft. /1/

Das Thema liegt außerdem genau auf der Spur, die wir seit eini-
gen Jahren forschungs- und lehrmäßig im Bereich Systematische
Designtheorie der HIF verfolgen.

Das diesjährige ist damit auch eine Fortführung des Kolloquiums
von 1982 (Designästhetik/Designsemiotik) ./2/

Ich kann eine Behauptung, die wir damals aufstellten, guten Ge-
wissens wiederholen, daß nämlich viele der als ästhetisch be-
zeichneten Fragestellungen im Design zeichentheoretisch präzi-
sierbar und erklärbar sind. Ästhetik löst sich natürlich nicht-
in Zeichentheorie auf, und die Zeichentheorie ist heute in einem
Stadium, in dem sie ihre Relevanz in den Feldern der Einzelwis-
senschaften und besonderen gesellschaftlichen Tätigkeiten prak-
tisch beweisen muß, nachdem sie als eigenständige Querschnitts-^
wissenschaft ihre Methodologie und ihre Kategorien reif entwik-
kelt hat.

Also, zeichentheoretische Betrachtung eliminiert eine Reihe von
Fragestellungen und setzt sie neu, die von seiten der Gestalter
bislang mit dem Hüllwort "ästhetisch" versehen wurden. Anderer-
seits muß aber festgestellt werden, daß Semiotik nur einen be-
stimmten Platz in einer aufzubauenden Designtheorie oder Theorie
der Gestaltung einnehmen kann und daß dazu ihre Potenzen und
Möglichkeiten und ihre Grenzen gesehen und bestimmt werden müs-
sen.

Als es um die Formulierung des Arbeitsthemas dieses Kolloquiums
ging, standen u. a. auch Begriffe wie "Produktsprache" oder
"Sprache der Gegenstände" zur Diskussion.

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