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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Designtheoretisches Kolloquium — 11.1987

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Groh, Rainer: Die bestimmende Wirkung der technischen Funktionen auf die Grobstruktur von Designobjekten
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https://doi.org/10.11588/diglit.31835#0180
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Die Kurbel erscheint damit beweglicher und freier; sie erscheint
zur fortgesetzten Bewegung bestimmt.

Die Zusammenhänge lassen sich auch auf andere Weise begründen:

Der Zapfen verweist auf Drehung.
Die Kurbel ist gericntet. Dies
erzeugt Widerspruch.

Die versetzte Achse läßt die Gerichtetheit des Hebels als tan-
gentiale Dynamik erscheinen, und diese unterstützt 'das Drehen-'
der Gesamtanordnung.

So erklärt sich die bevorzugte Wahl dieser Anordnung für die
Gestaltung von Kurbeln insbesondere an historischen Geräten. Es
sei auch an analoge Zusammenhänge bei Klinken von Eisenbahnwaggon
türen erinnert. Der gekrümmte Kurbelarm taucht auch als Speiche
historischer Guß-Schwungräder (Nähmascnine) auf. Hier ist der
eigentliche Grund für die besondere Gestalt in der beabsichtig-
ten gerichteten Deformation des Rades während der Abkühlung nach
dem Guß zu suchen. Inwieweit diese Speichengestalt sich als Ein-
zelkurbel in historischen Gestaltungsprozessen verselbständigte

und inwieweit die Kurbelkrümmung
formal adaptiert wurde, ist hier
nicht nachweisbar. Fest steht je-
doch, daß die Krümmung 'Eigengesetz
liches' im oben genannten Sinne auf
weist.

Bestimmte Zusammenhärige der Einzelkurbel gehen im Gestaltbild
'Rad' auf:

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