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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Designtheoretisches Kolloquium — 12.1988

DOI Artikel:
Gutzer, Silke: Erfahrungen aus dem Computerpraktikum bei der Ausbildung von Designern
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https://doi.org/10.11588/diglit.31836#0046
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Vorlesungen zur Designmethodik seit 1976

_31_

Fakultativer Studentenzirkel
STUCO

1984 MC-80

1985 MC-80

1986 MC-80; KC 85/3

1987 MC-80; KC 85/3

obligatorische Vorlesungen
zum Computerdesign

1979

1980

1981

1982

1983

Theorie

1984

1985

1986

1987

1988

<

Theorie und Praxis mit:
KC 85/3
BC 5120
PC 1715
A 7100

_&_

Kooperative fachspezifische
Ausbildung mit dem Fachbereich
Flächengestaltung
z. Z. mit KC 85/3

Bild 1: lehrbereich des Wissenschaftsbereiches Designmethodik

wöchentlich zu 4 Stunden. Hier sollten sich nach unserer Meinung Studenten und Mitar-
beiter finden und qualifizieren, um mit ihrem „Kontaktwissen" als Mittler zwischen den
Gestaltern und den Softwareentwicklern zu fungieren. Deshalb wurde ein inhaltlicher
Schwerpunkt auf das Erlernen einer Programmiersprache (BASIC) gelegt. Diese Veranstal-
tungsform und Zielstellung wurde auch 1986 beibehalten, als der Wissenschaftsbereich
Designmethodik über die ersten KC 85/3 verfügte und zusätzlich im STUCO einsetzte.

Welche Erkenntnisse haben wir daraus gewonnen?

Mit diesem zeitigen Einbeziehen von Computertechnik fakultativer (praktisch) und obliga-
torischer (theoretisch) Art, dieser Durchgängigkeit und Konsequenz in die Lehre, selbst
bei leistungsschwacher Technik, haben wir dieses Neuland als erste Kunsthochschule der
DDR betreten. Wenngleich auch gegenwärtig die anderen künstlerischen Hoch- und
Fachschulen unserer Landes den Computer in ihre Ausbildung einbinden, so konnten wir
damals auf keine Erfahrungen, auch nicht des Auslandes, aufbauen. Nach anfänglicher Eu-
phorie durch die Studenten mußten wir erkennen, daß am Ende der Lehrgänge nur noch
der sogenannte harte Kern, die absoluten Fans, übrig geblieben waren. Wie kam das?
Was hatten wir falsch gemacht, nicht genügend bedacht? Hatten wir die Ziele zu hoch ge-
steckt? Was konnten wir im Ergebnis von Studenten erwarten, die ganz zielgerichtet ein
künstlerisches und nicht ein auf Technik orientiertes Studium aufgenommen hatten? Un-
sere Zielstellung schien vorerst gescheitert zu sein. Es fanden sich weder Mitarbeiter
noch Studenten, die sich ernsthaft als „Mittler" zwischen den Gestaltern und den Softwa-
reentwicklern verstanden wissen wollten. Wir durften nicht eine Wunschvorstellung mit
der Realität verwechseln. Aber etwas hatten wir doch erreicht: Wir hatten mindestens das
Interesse geweckt: Interesse und Motivation, zu einem späteren Zeitpunkt, bei leistungsfä-

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