Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Designtheoretisches Kolloquium — 12.1988

DOI Artikel:
Albrecht, Jürgen; Saalborn, Friedrich: Entwicklung und industrielle Erprobung des Programmsystems DECOS
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.31836#0160
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
interessiert, das DECOS-System für die professionelle Produktentwicklung zu nutzen. Das
wird mit der Version 2.01 beginnen können. Problematisch sind dabei die Schnittstellen
zwischen dem DECOS-System und den technologischen Anforderungen des sich an-
schließenden Produktionsprozeßes. Das DECOS-System liefert auf absehbare Zeit Objekte
(Muster), die als Plotterzeichnungen (rechnerextern) oder als Datensatz auf Diskette (rech-
nerintern) weiterverarbeitet werden können. Für die Transformation dieser Objektdaten,
die für einen direkten CAM-Anschluß erforderlich sind (technologische Schnittstellen),
fühlen wir uns weder kompetent noch verantwortlich. Diese Anpassung muß von den In-
dustriepartnern selbst durchgeführt werden.

Die möglichen Weiterentwicklungen des DECOS-Systems sind sehr vielfältig. Sie sind ab-
hängig von der verfügbaren Kapazität und der Rechentechnik. Es wird notwendig sein,
eine DECOS-Version zu entwickeln, die auf 32-bit-Technik läuft, weil erst dann die in vie-
len industriellen Anwendungsfällen erforderliche hohe Bildauflösung und eine ausrei-
chende Farbmanipulation zur realisieren ist.

Neben dieser Problematik sehen wir noch zwei weitere Entwicklungsschwerpunkte: Inner-
halb des Systems muß eine möglichst große Anzahl verschiedener Schrift-Font's verfüg-
bar gemacht werden. Damit können dann einzelne Buchstaben, Wörter oder ein ganzer
Text den Manipulationen unterworfen werden, die jetzt mit Motiven vorgenommen wer-
den können. Mit dieser Möglichkeit wird aus DECOS ein CAD-System für Aufgabenstel-
lungen der Gebrauchsgrafik.

Die Einarbeitung in das DECOS-System ist für Gestalter schwierig und erfordert bis zur
wirklichen Beherrschung des Systems 300 bis 500 Übungsstunden. Um diese Zeit zu redu-
zieren haben wir vor, das System mit einer rechnerinternen Nutzerführung auszustatten.
Damit wird der Benutzer am Anfang gefragt, was er am System entwickeln möchte. Nach
der Präzisierung seiner Aufgabenstellung wird dem Nutzer eine Technologie angeboten,
mit der die Lösung seiner Aufgabe mit großer Wahrscheinlichkeit möglich ist. Das System
führt den Nutzer während des ganzen Entwicklungsprozesses mit technologischen bzw.
methodischen „Ratschlägen". Der Gestalter kann sie akzeptieren oder seine eigenen Vor-
stellungen realisieren.

Der Einbau einer solchen Nutzerführung in das DECOS-System setzt die Kenntnis optima-
ler Methodiken für die möglichen Aufgabenstellungen, die Speicherung fachspezifischer
Informationen der Flächengestaltung und die Anwendung von Verfahren der künstlichen
Intelligenz voraus [4], Ffier schließt sich auch der Kreis zu unseren jahrelangen „Vorarbei-
ten" auf dem Gebiet der Designmethodik - wobei es sich bei der Lösung der Gesamtpro-
blematik natürlich um eine langfristige Zielstellung handelt.

Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle
Wissenschaftsbereich Designmethodik
Doz. Dr.-lng.Jürgen Albrecht

Fachbereich Flächengestaltung der Sektion III
Prof. Friedrich Saalborn

158
 
Annotationen