•■ ZWEITES CAPITEL. 49
deres Wasserbett durchschnitten wird, das in seinem
geschlängelten Laufe fast Priene's Mauern berührt. (2)
Von den Veränderungen, die der Boden dieser
Gegend nach und nach in einer langen Reihe von
Jahren erlitt, wollen wir weiter unten reden, wenn
wir die Ebene, die der Mäandros durchfliesst, näher
beschreiben. Hier mag die Bemerkung genügen, das«
Priene, jetzt eine Stadt des Festlandes, einst im
Meere lag und zwei Häfen hatte, üie Ebene zwi-
schen Priene und Miletos war ein grosser Meerbusen
und der Mäandros, der nun einen weit srrösseren
Raum zu durchfliessen hat, glitt sachte in ihn hinab. (3)
Diese Veränderungen sind bedeutend genug, um
Reisende irre führen und verwirren zu können, wenn
sie nicht etwa einen wohlunterrichteten Führer ha-
ben, und mögen wohl Schuld sein, dass ein so merk-
würdiger Theil des alten Ioniens bis jetzt noch so
wenig untersucht und bekannt ist.
Die einzige Reise durch diese Gegend, von der
das Publicum bis jetzt nähere Kunde erhallen hat, ist
die, welche im J. 1673 von mehren Englischen Kauf-
leuten von Smyrna aus unternommen wurde. (*) Es
würde unbillig sein, wenn wir die Arbeiten dieser
Reisegesellschaft oberflächlich und ungenügend nen-
nen wollten; dankbare Anerkennung verdient viel-
mehr ihr liberales Streben und die Mittheilsamkeit
derer, welche eine,- wenn auch bisher noch wenig
(2) Es ist diess der alte Fluss Gaesos, der heutige Kali-besh-
Osmoc. W.
(3) Lenis illabitur mari. Pliu. H. N. Lib. V. Cap. 29. (Ed.
Hard. Cap. XXXI.)
(4) Oeffentlich bekannt gemacht durch Wheler, London 1682.
und auch von Spon. (Voyage d'Italie, de Dalmatie, de Grece et
du Levant, fait aux annees 1675 et 1676 par Jac. Spon et Georg.
Wheler. Lyon 1678. 3 Vol. 12. Amsterd. 1679. 2 Vol. 12. A la
Haye 1724. 2 Vol. kl. 8. W.)
Ion. Alt. 4
deres Wasserbett durchschnitten wird, das in seinem
geschlängelten Laufe fast Priene's Mauern berührt. (2)
Von den Veränderungen, die der Boden dieser
Gegend nach und nach in einer langen Reihe von
Jahren erlitt, wollen wir weiter unten reden, wenn
wir die Ebene, die der Mäandros durchfliesst, näher
beschreiben. Hier mag die Bemerkung genügen, das«
Priene, jetzt eine Stadt des Festlandes, einst im
Meere lag und zwei Häfen hatte, üie Ebene zwi-
schen Priene und Miletos war ein grosser Meerbusen
und der Mäandros, der nun einen weit srrösseren
Raum zu durchfliessen hat, glitt sachte in ihn hinab. (3)
Diese Veränderungen sind bedeutend genug, um
Reisende irre führen und verwirren zu können, wenn
sie nicht etwa einen wohlunterrichteten Führer ha-
ben, und mögen wohl Schuld sein, dass ein so merk-
würdiger Theil des alten Ioniens bis jetzt noch so
wenig untersucht und bekannt ist.
Die einzige Reise durch diese Gegend, von der
das Publicum bis jetzt nähere Kunde erhallen hat, ist
die, welche im J. 1673 von mehren Englischen Kauf-
leuten von Smyrna aus unternommen wurde. (*) Es
würde unbillig sein, wenn wir die Arbeiten dieser
Reisegesellschaft oberflächlich und ungenügend nen-
nen wollten; dankbare Anerkennung verdient viel-
mehr ihr liberales Streben und die Mittheilsamkeit
derer, welche eine,- wenn auch bisher noch wenig
(2) Es ist diess der alte Fluss Gaesos, der heutige Kali-besh-
Osmoc. W.
(3) Lenis illabitur mari. Pliu. H. N. Lib. V. Cap. 29. (Ed.
Hard. Cap. XXXI.)
(4) Oeffentlich bekannt gemacht durch Wheler, London 1682.
und auch von Spon. (Voyage d'Italie, de Dalmatie, de Grece et
du Levant, fait aux annees 1675 et 1676 par Jac. Spon et Georg.
Wheler. Lyon 1678. 3 Vol. 12. Amsterd. 1679. 2 Vol. 12. A la
Haye 1724. 2 Vol. kl. 8. W.)
Ion. Alt. 4