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150 FUFNFTES CAPITEL.

Fünftes Capitel.

Sa mos.

Obgleich die Insel Samos (J) gross und bedeutend ist,
so wurde sie doch von neueren Reisenden selten be-
sucht, und darum hatte man von ihrer geograhschen
Beschaffenheit so unrichtige Begriffe, dass noch im
Jahr 1820 in Paris eine topografische Karte ihrer al-
ten Hauptstadt erscheinen konnte, nach der das Heräon
innerhalb der Ringmauern der Stadt gestanden haben
sollte. Ebenso waren die Englischen Karten, die vor
den Mittheilungen des Vereins der Dilettanti erschie-
nen, so fehlerhaft, dass man sie unmöglich berichti-
gen tonnte. Die vorliegende Uebersicht der alten
Insel Samos enthält nur den Theil, der unmittelbar
an die Stadt und das Heräon gränzt. Das übrige Land
der Insel ist ausser der Ostküste noch nicht durch-
forscht und die Einwohner reden von Ruinen im In-
neren, die bis jetzt, soviel wir wissen, noch Niemand
untersucht hat. Es liegen achtzehn Städte oder Flecken
auf der Insel, und ohngefähr eben so viele Weiler;
die Bevölkerung mag sich im Ganzen auf fünfzig-
tausend Seelen belaufen. (2)

Samos liegt zwischen 37° 37' und 37° 56' nördli-
cher Breite und die geografische Länge der alten Stadt

(1) Heutzutage Susam Adasi genannt, nach Panofka, Bes
Samiorum, Berolin. 1822. 120 S. in 8vo. W.

(2) Winckelmann (Erläuterung d, Gedanken ö. d. Nachahm,
d. g. W, Sr, Wrke v. Fern, I, 143.) behauptete noch, die Insel
Jage wüste, und Bariholdj- (Bruchstücke z. nähern Kenntniss d. h,
Griechenlands, Thl. I. S. 195.) sagt, Samos und vorzüglich di«
Ebene von Chora sei verpestet. W.
 
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