Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Beilage zum Diözesan-Archiv von Schwaben — 1890

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20708#0029
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Mage ;um

von Schwaben.

WO.

Dr. Geiger in Tübingen und die gute Betha in Renke.

„Evangelischer" Nitt und Ansflug in das „katholische" Oberschwaben.
Zum Nachdenken vorurteilsloser Protestanten und zur Aufklärung zweifelsüchtiger Katholiken
geschildert von einem, der auch einmal zehn Jahre lang an einem evangelischen Wagen ziehen mußte.

(Fortsetzung.)

u, ^(Nachfolgendes steht weder in der Straßburger noch in
x -Innsbrucker Handschrift.)

kt "^em fklbsten große Härtigkeit an, dann sie

hürt Gürtel gemacht mit großen harten Knöpfen, den
ch<?ote sie um ihren bloßen Leib. Sie legte auch ein hartes
ick's ^n unter ihr Haupt u. dgl. that sie viel. Aber wann
/ö gewahr wurde, so verbot i'ch's ihr.

I. Straßburger Handschrift.

^ Auss a tz.

. -Ech vorgenannter Propst thn auch zu wissen, daß einst-
^ kam ich zu der lieben Elsebet, da sprach sie zu mir:
^ n Herr hat mir eingesprochen, ich muß aussätzig werden.
^ antwortete ich ihr also: ach liebe Elsebet, gieb dich in den
gvUen Gottes williglich, wie er es von dir will gehabt haben,
ders'^ kürzlich, da ließ sie mich sehen, wie ihr Leib eitel
’tf'ö ~ lmre”1 und übelschmeckend war. Ich tröstete sie, wie
aufs beste wußte und war doch gänzlich betrübt von ihrem
fftmnnier und Leiden. Darnach kürzlich, da ich aber zu ihr
gesn sprach sie: mein Herr ist gekommen und hat mich
gemacht. Und das war auch also, weil sie hatte nir-
^1f'cr ^^ e^eu uoch Unreinigkeit noch Gebresten an dem

II. Innsbrucker Handschrift.

^ In demselben Betreff.

leidx 'stem ^ard auch knndgethan einstmals, wie sie sollte
tyiH^ ?as Siechtum der Anssätzigkeit, da gab sie sich unter-
»>id und wollt da gnng thnn dem Willen unseres Herrn,
sie ^ald verhängte Gott über sie Anssätzigkeit. Als ich
ks ^scheulich sah und zumal von Anssätzigkeit unrein und
za fahret an ihr wohl drei Tag. Und darnach sprach sie
ist s^'.^iese Wort: mein Gespons, unser Herr Jesus Christus,
'u gekommen und hat mich gesund gemacht und das
" auch in der Wahrheit also.

III. Handschrift in Rente.
In demselben Betreff.

zu ^H^.Pwpst thn auch zu wissen, daß auf einmal, als ich
öeW Vteken Beta kam, da sprach sie zu mir" CWi* ^
ih^vcheu • '

Ulic' sprach: liebe Beta, gieb dich in den Willen Gottes,

N>"°ch-

mein Herr hat
ich müsse aussätzig werden. Da antwortete ich

>vie

ihr x ^ haben will. Bald darnach ließ sie mir sehen, wie
tr"s^' ^ib rnblig, versehrt, unrein und schmäckig war.
ich sie, so fest ich immer konnte, und war doch
tyebei. ihrem Zustand betrübt. Bald hernach als ich
Und u ,^u sihr kam, sprach sie zu mir; mein Herr ist kommen

">»>?$

uuch wiederunr gesund gemacht. Deal war auch also,
>Nehr geh^^du^ ganzen Leib einige Maßen oder Unreinigkeit

I. Straßburger Handschrift.

Weissagungsgabe.

Als das heil. Konzilium zu Konstanz war drei Jahr
um Einigkeit der heil. Christenheit, gar lange vor, eh daß die
Einigung geschah, da sprach sie ans St. Martinstag, so ge-
traue ich mir, wir haben ein einhelliges Haupt und das ge-
schah auch.

Item sie bat mich oft und viel, daß ich nichts von ihr
sage, aber ich mochte mich doch nicht enthalten. Ich sagte
meinen guten Freunden und Gesellen, die and) noch heutigen
Tages leben, von ihr. Einstmals fügte es sich, daß ich in
Saulgau bei einem meiner Amtsbrüder war und da wurden
wir von ihr reden und anderen Dingen. Da sagte ich ihm,
wie sie mir gesagt hätte, daß ihr Leib zu dreimaleu verklärt
wurde, daß sie sich darin, wie in einem Spiegel besah. Und
da ich- zu ihr kam, da sprach sie: ach nun habe ich euch doch
oft gebeten, daß ihr nichts von mir saget und ihr habt doch
das von mir gesagt und dabei nannte sie, was ich von ihr
gesagt hatte. Sie sagte mir auch etwa, was ich in der Stadt
gethan hätte und wem ich gebeichtet hätte.

Item einstmals war ich willens nach Konstanz zum
Vikarius 31t gehen und sie sprach zu mir: wartet, wartet.
Was sie mir nun zusprach, da hatte ich Glauben daran.
Darnach etwa mancher Tag hinging, da sprach sie zu mir:
was wollt ihr bei dem Vikarius thuu? Er ist zu Waldsee.
Das hatte ihr kein Mensch gesagt. Sie hatte ihn auch nie
gesehen. Ich ging nach Waldsee und fand den Vikar in dem
Kloster. Dabei ich aber ein Getrauen Hab, sie sei eine
Freundin Gottes gewesen.

II. Innsbrucker Handschrift.

In demselben Betreff.

Item ist es oftmals geschehen, daß mir die Jungfrau
künftige Dinge vorher gesagt hat, besonders von dem Konzil
und der Einigung der Christenheit, wie das schier in welcher
Zeit und in welcher Stadt das sollte geschehen, also daß sich
dasselbe hernach kundlich erfand, als sie es hatte vorhergesagt.

Item unter weilen so ich etlichen guten und geistlichen
Leuten sagte etwas von den vorbeschriebenen Dingen an fernen
Stätten und wenn ich dann wiederum kam zu ihr, so wußte
sie es allwegeu vorher und sprach: Ihr habt also und also
von mir geredet, wie das ist, daß ich euch Hab gebeteu, daß
ihr davon sollet nicht sagen, und daß die Ding blieben ver-
schwiegen und traf allwegeu dieselben Wort, die ich denn ge-
redet von ihr an fernen Stätten.

III. Handschrift in Rente.

In gleichem Betreff.

_ Als das heil. Konzilium zu Konstanz drei Jahre um
Einigung der heil. Christenheit beisammen gewesen, lange zuvor
 
Annotationen