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Beilage zum Diözesan-Archiv von Schwaben — 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.20708#0041
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zum Mözesau-

von Schwaben.

MO.

beun le'' darf uns nicht im geringsten in Erstaunen setzen,
von Theresia von Avila, wo sie geboren wurde,
n%ev„J1 * l e Avilaner das beste, vielmehr griffen sie

C Schmähworten und Verleumdungen an, selbst einige
sie l,;üfeftern des Klosters, in dem sie lebte, streuten über

VebPto Ucv Oon Theresia von Avila, wo sie geboren wurde,

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^Uib r böswillige und schmähliche Gerüchte ans, ja sie
^ sogar von Priestern in ihren Predigten geschmäht.
u»d ^bnn nun Kügelin sagt: Mehreres und Größeres sagt
^tcid? "^u über die gute Betha in weit entlegenen

die w/? in Waldsee, wo sie geboren ist, so ist damit nur

Lebe/ ^uptnng verstärkt, daß er vorgesorgt habe, es solle ihr
1,llr den tierischen Menschen, welche die Wunder

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blei5e Ul(^ Oerstehen, nicht aber allen Waldseern verborgen
Zugleich bat er damit die Thatsache bestätigt, daß
lijch . Heilige in ihrer Vaterstadt aufs heftigste angegriffen
iw < schmäht wurden, sie anderswo in entlegenen Städten
"gen Rufe Ü ~ “ ~ “ " " M

.- "3 genossen.

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%nlu; , lltJe standen und wegen ihrer Heiligkeit große Ver

uls H 3bnosten. Während Theresia zu Avila von mehreren
3%^, ' ^n und Betrügerin, als geistliche Schwindlerin

ch. den

gvttl

uns

Schänder

Ti,

vv. Geiger in Tübingen und die gute Betha irr Reute.

„Evangelischer" Ritt und Ausflug in das „katholische" Oberschwaben.

Zmn Nachdenken vorurteilsloser Protestanten nnd zur Aufklärung zweifelsüchtiger Katholiken
geschildert von einem, der auch einmal zehn Jahre lang an einem evangelischen Wagen ziehen mußte.

(Fortsetzung.)

welcher Klugheit, mit welchen Ratschlägen in einer so wich-
tigen Sache der vorgegangen ist, der als ein untauglicher
Schriftsteller, als ein unerfahrener Mystiker, als ein leicht-
gläubiger Führer des geistlichen Lebens hingestellt wird.

Wir verlassen hiemit vorerst das Bild Kügelins, da
Geiger fortfahrend ansrnft: was brauchen wir weiter Zeugen?
wir wissen zur Genüge, wes Geistes Kind er war.

Ein anderes Bild zieht unsere Blicke ans sich, ein Bild
einzig in seiner Art, das Bild einer hysterischen Heiligen, ein
Original der nettesten Zeit, die so reich ist an Entdeckungen
nnd Erfindungen, an Reklame nnd Schwindel. Wer ist denn
aber die sonderbare Heilige, die in dem originellen Bilde dar-
gestellt ist? Es ist die gilte Betha, gemalt von dem Meister
Geiger in Tübingen als die

Hysterische Nonne.

Wie wir so glücklich sind, drei Bilder von ihrem Beicht-
vater Kügelin zu besitzen, so sind unserem beschauenden Auge
auch drei Bilder seines Beichtkindes vorgelegt, das inter-
essanteste davon ist aber das der ueueften Schule, welches uns
die gute Betha als hysterische Nonne zeigt. Um die Auffälligkeit
und den großen Unterschied dieses Bildes von den beiden
andern recht würdigen zu können, wollen wir zuvor letztere
betrachten.

Der erste Maler des Bildes der guten Betha ist der
Advokat des Teufels. Er sagt: die Lebensgeschichte der

Dienerin Gottes strotze fast ganz von Erzählungen unge-
wöhnlicher Dinge, welche dem scharfsinnigen Mann und dem
gelehrten Meister des ascetischen Lebens große Schwierigkeiten
machen. Wahrlich, was von dieser Jungfrau erzählt wird,
daß sie zwei oder drei Tage lang in der Ekstase dalag, ist so
fremd, so ungewohnt, was sie selbst an ihrem eigenen Körper
erfuhr nnd was sie auch ihren: Beichtvater erössnete, daß den
Augenzeugen mit Recht die Heiligkeit verdächtig Vorkommen
konnte und mußte, daß die ungewöhnlichen Dinge in ihren
Augen die Früchte eines verwirrten Verstandes und die Wahn-
gebilde eines Mädchens seien, das nicht scharf geprüft, nicht
streng behandelt worden ist und einen allzu willfährigen Beicht-
vater erhalten hat. Mit Recht aber muß Eines getadelt wer-
den, was den Ruf der Dienerin Gottes nicht wenig schwächt
nnd in Gefahr bringt. Der Beichtvater erzählt, es sei der
Dienerin Gottes eingegeben nnd geoffenbart worden, daß sie
von nun an ihr ganzes Leben ohne körperliche Speise zu-
bringen sollte u. s. w. Deswegen enthält sie sich drei ganze
Jahre aller - leiblichen Speise. Nachdem sie drei Jahre in
solcher Enthaltung zngebracht, bestürmte sie ihren geliebten
Bräutigam Jesus Christus mit den heißesten Bitten, Thränen
nnd vielen Seufzern und Anträgen soviel sie konnte, daß ihr
der Herr von da an zu essen erlauben möge. Nachdem sie
Gott mit unaufhörlichen Bitten ermüdet hatte, stimmte er end-

«7.. v.w 2^.-7.

^iliakp'p " Wurde, stand sie anderswo im größten Ruf der
ZeyZ 1; Während der hl. Philippus Neri in Nom zu den
und au 1U^ und Pius' V. als Liebhaber von Gastereien
Jtalix,, ,.^o^Wlicher Prediger galt, stand er anderswo in

im besten Ruf. Soweit die Verteidigung Kügelins

Referenten der Kongregation. Zum Schlüsse fügen

ln

er, ''otf) die weiteren Worte desselben bei. Eines, sagt
kein f^n ^ir in keiner Weise übergehen zu dürfen, was
sntzettz r~^e n Verfahren des Beichtvaters bei Leitung der Eli-
cnnyZ . F'kärke verleiht. Dies liegt in der Methode, die er
Epxjr e' bevor er Elisabeth die Enthaltung von jeglicher Art
sei. ^ o r l an b t e, zu der sie, wie sie sagte, von oben berufen
öffnete ° -^Rchtet Konrad im Leben: als ich zu ihr kam, er-
]]}lx Elisabeth, wie ihr eingesprochen und knndgegeben

en sollte,

- tbeii *wie uji euige|piuu;eu utiu uu

sie n.1C(('ei, kuß sie fernerhin ohne leibliche Speise lelw..
kann / ober nichts gegen meinen Rat thun. Sie erhielt
f^nievt'01' lll*v Antwort: dieses Zumuten sei ein sehr

^vlle $e§ l!nö ich könne ihr hierin vorerst keinen Rat geben,
^erfx^ ,e Sache zuvor meinem eigenen Nachdenken nnter-
^iehen ^"kächtige und geistliche Personen hierüber zu Rat
chchetLtzkonn mich darüber erklären. Ich begab mich nach
fetzte ins Kloster zu einer frommen Schwester. Der

0uski„^n. u inneren Antrieb und Entschluß der guten Betha
wie man oben geschrieben findet. Als eine
fromme und kluge Schwester antwortete sie mir

^bend.,

Rge 1 Schrift: Gott ist allmächtig und vermag alle

y Qt, \)r\ ' > l / kJ KJ

A)>ie 2. O. oun es Gottes Einsprechnng ist, so kann es auch
thaZj^fol geschehen; weshalb die oftgenannte Schwester
ä'e ^ oUvr leiblichen Speise enthielt. Es mögen deshalb
Ouienzen (die Kardinäle der Kongregation) sehen, mit
 
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