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Georg Habich — München.
ÜBER PEUTS(ilE MEPAILLEN UNP PIAKETTEN.
Nicht zum Beweise, wie herrlich weit wir
es gebracht, sondern um offen dar-
zulegen, was der deutschen Kunst auf dem
systematisch — etwa nach den Regeln der
Museographic
Mühe wäre.
Glasmalern'.
Entw.: ernst jokdan—Hannover
vornehmsten Gebiet der Kleinplastik zu thun
noch übrig bleibt, ist hier eine Reihe von
Erzeugnissen der neueren Medaillenkunst
zusammengestellt. Eine bunte Reihe, die
— ordnen zu wollen, verlorene
Strenger Formalismus neben
freimalerischem Impressionis-
mus, plastisch abstrahirender
Reliefstil neben dem Streben
nach bildmässiger Wirkung",
tastende Versuche selbstän-
diger Ausdrucksweise und
in 'wandte Ausnutzung fest-
stehender Mittel, welche die
Schultradition an die Hand
gibt; neben individuell und
lokal Eigenartigem auch ein-
zelne Kennzeichen auslän-
dischen Einflusses: so stellt
sich das Bild der modernen
deutschen Medaillenkunst dar.
Thöricht wäre es, diese un-
verkennbare und unleugbare
Uneinheitlichkeit mit dem
Tadel zu belegen, mit dem die
Gegner alles Neuaufstreben-
den so rasch bei der Hand
sind: Zerfahrenheit. Es heisst
deutsche Art und Kunst stark
verkennen, wenn man unsere
Medailleure immerwährend
auf das Ausland hinweist und
ihrem Schaffen den einheit-
lichen Zug wünscht, wie er
allerdings der Pariser Schule
eigen ist und der den Werken
ihrer Führer: eines Roty und
Chaplain, sowie ihrer ge-
treuen Schüler eine bestimmte
Physiognomie verleiht.
Die künstlerische Me-
daillenarbeit in Deutschland ist
erst im Entstehen und hat
keinerlei Tradition. Je reich-
licher daher die Ansätze und
Keime zu Neuem vorhanden
sind, desto zuversichtlicher
darf die Hoffnung auf reiche Ernte sein. Ist
es denn durchaus nothwendig, auf das Aus-
land zu schauen, wenn man erfahren will,
was die höchsten Ziele sind? Stärkender für
Georg Habich — München.
ÜBER PEUTS(ilE MEPAILLEN UNP PIAKETTEN.
Nicht zum Beweise, wie herrlich weit wir
es gebracht, sondern um offen dar-
zulegen, was der deutschen Kunst auf dem
systematisch — etwa nach den Regeln der
Museographic
Mühe wäre.
Glasmalern'.
Entw.: ernst jokdan—Hannover
vornehmsten Gebiet der Kleinplastik zu thun
noch übrig bleibt, ist hier eine Reihe von
Erzeugnissen der neueren Medaillenkunst
zusammengestellt. Eine bunte Reihe, die
— ordnen zu wollen, verlorene
Strenger Formalismus neben
freimalerischem Impressionis-
mus, plastisch abstrahirender
Reliefstil neben dem Streben
nach bildmässiger Wirkung",
tastende Versuche selbstän-
diger Ausdrucksweise und
in 'wandte Ausnutzung fest-
stehender Mittel, welche die
Schultradition an die Hand
gibt; neben individuell und
lokal Eigenartigem auch ein-
zelne Kennzeichen auslän-
dischen Einflusses: so stellt
sich das Bild der modernen
deutschen Medaillenkunst dar.
Thöricht wäre es, diese un-
verkennbare und unleugbare
Uneinheitlichkeit mit dem
Tadel zu belegen, mit dem die
Gegner alles Neuaufstreben-
den so rasch bei der Hand
sind: Zerfahrenheit. Es heisst
deutsche Art und Kunst stark
verkennen, wenn man unsere
Medailleure immerwährend
auf das Ausland hinweist und
ihrem Schaffen den einheit-
lichen Zug wünscht, wie er
allerdings der Pariser Schule
eigen ist und der den Werken
ihrer Führer: eines Roty und
Chaplain, sowie ihrer ge-
treuen Schüler eine bestimmte
Physiognomie verleiht.
Die künstlerische Me-
daillenarbeit in Deutschland ist
erst im Entstehen und hat
keinerlei Tradition. Je reich-
licher daher die Ansätze und
Keime zu Neuem vorhanden
sind, desto zuversichtlicher
darf die Hoffnung auf reiche Ernte sein. Ist
es denn durchaus nothwendig, auf das Aus-
land zu schauen, wenn man erfahren will,
was die höchsten Ziele sind? Stärkender für