Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dörpfeld, Wilhelm; Forbat, Fred; Forbat, Fred [Oth.]
Alt-Olympia: Untersuchungen und Ausgrabungen zur Geschichte des ältesten Heiligtums von Olympia und der älteren griechischen Kunst (1. Band) — Berlin: Mittler, 1935

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.71562#0265
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
B. 2. Umbau des Phidias: Kalksteinschwellen

243

gespitzt. Dass der weisse Randstein dann doch durchging, wie aus der auf der
Porosplatte befindlichen breiten Spur an seinem vermutlichen Ostrand entlang
gefolgert werden kann, ist darnach wahrscheinlich (Abb. 63).
Der grosse Porosstein, der dem östlichen weissen Rand als Unterlage diente,
ist dann, wie wahrscheinlich noch weitere Steine, an die letzte 7. Plattenreihe
angeschoben worden. Er ist nicht, wie Lehmann-Hartleben (S. 44) annahm,
später verschoben worden, so einleuchtend die Begründung dieser Annahme auch
schien. Eine Verschiebung war, solange der schwarze Fussboden anschliessend in
derselben Höhe lag, ohnehin nicht möglich, und die genau verfolgbaren Auf-
schnürungen aller Fussbodenplatten beweisen, dass der Ostrand der 7. Reihe
genau dem jetzigen Westrand der Porosplatten entspricht. Die Porosbrocken am
Ostiand des Steines sind wohl gleichzeitig zwischengelegt worden, nachdem die
vorhandene Platte, von der gleichen Breite (1,32 = 4 Fuss) wie die übrigen
Porosplatten, nicht ganz ausgereicht hat.
Mit jener noch nicht ganz geklärten Lösung am Ostrand mögen auch jene
beiden Einarbeitungen am Westrand des Teiles I zusammenhängen, deren Sohle
mit der Porosfläche des Teils II bündig ist, und deren äussere (nördliche und süd-
liche) Kanten ebenfalls genau in der Linie der äusseren Kanten jener drei Fuss-
bodenplatten oder der vermutlichen beiden Endungen des weissen Randes
liegen. Welcher Art der vermutliche Zusammenhang war, ist nicht mehr fest-
zustellen (Tafel 21).
e) Die Standspuren
Auf den an ihren alten Stellen verbliebenen Kalksteinschwellen sind neben
den Abarbeitungen für die Stärkenunterschiede der Fussbodenplatten und den
Stemmlöchern, die zu ihrer Verlegung dienten, noch einige Standspuren zu ver-
zeichnen, deren Deutung versucht werden soll (Tafel 21).
Bezüglich dieser Standspuren ist darauf hinzuweisen, dass äusser den in situ
liegenden Kalksteinen an den verschiedensten Stellen der Altis den Schwellen
gleiche Steine gefunden worden sind, die in die leeren Rillen einzuordnen bisher
weder Dörpfeld noch seinen Mitarbeitern gelungen war. Die Einordnung wäre von
einiger Bedeutung gewesen, da dabei neue Zusammenhänge zwischen den Stand-
spuren der in situ liegenden und der an anderer Stelle gefundenen Steine zu er-
warten waren. Die Frage war neu zu untersuchen.
Im ganzen Fussbodenfeld fehlen 11 ganze Steine und 3 kürzere Steine vom
Westrand, einschliesslich jenes vierten Steins in der Reihe VI, der sicherlich
nicht zwischen den vorhandenen ist, da seine Rille analog dem vorhandenen
vierten Stein der Reihe VII nur etwa 11 cm tief ist und wohl diesem ähnlich
— mit einer entsprechenden Erhöhung — ausgefüllt sein musste (Abb. 65 und
Beilage 20 b). Es bleiben somit 10 fehlende Steine und seihst, wenn man noch
16*
 
Annotationen