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DIE DEUTSCHEN KLEINMEISTER.
Gemälde entschädigt. Dieses Portrait sowohl wie die in Kupfer gestochenen Bild-
nisse Kaiser Karls (S. die Abbildung) und König Ferdinands berechtigen uns,
Barthel Beham den ersten Portraitmalern seiner Zeit an die Seite zu stellen. In
der Lebenswahrheit, in der Grösse der Auffassung, in der schlichten Wiedergabe
der Persönlichkeit kommen he Holbein näher als Dürer, welcher nicht seiten das
Charakteristische der Person zu übertriebenem Ausdruck brachte. —Wahrscheinlich
hat Barthel für die bayrischen Herzoge auch grössere Arbeiten, Altarbilder u. dgl.
ausgeführt. Jedoch ist uns nur ein Bild erhalten, welches hch durch das Wappen
Die Madonna am Fenster. Kupferstich von B. Beham.
des Herzogs Wilhelm als in seinem Aufträge gemalt erweist. Es behandelt die
Legende von der Auffindung des heiligen Kreuzes und befindet hch in der
Münchener Pinakothek. Beham scheint dieses Gemälde sehr hoch gehalten
zu haben, denn er setzte neben der Jahreszahl 1530 seinen vollen Namen
BARTHOLOME BEHEM darauf.
Ein völlig umiahendes Bild von den malerischen Fähigkeiten Beham's
gewinnen wir aber erh aus seiner umfangreichen Thätigkeit für den Grafen
Gottfried Werner von Zimmern. Es ist ein merkwürdiges Zusammentreffen, dass
der im Herzen streng protestantische Maler einer der letzten deutschen Künstler
DIE DEUTSCHEN KLEINMEISTER.
Gemälde entschädigt. Dieses Portrait sowohl wie die in Kupfer gestochenen Bild-
nisse Kaiser Karls (S. die Abbildung) und König Ferdinands berechtigen uns,
Barthel Beham den ersten Portraitmalern seiner Zeit an die Seite zu stellen. In
der Lebenswahrheit, in der Grösse der Auffassung, in der schlichten Wiedergabe
der Persönlichkeit kommen he Holbein näher als Dürer, welcher nicht seiten das
Charakteristische der Person zu übertriebenem Ausdruck brachte. —Wahrscheinlich
hat Barthel für die bayrischen Herzoge auch grössere Arbeiten, Altarbilder u. dgl.
ausgeführt. Jedoch ist uns nur ein Bild erhalten, welches hch durch das Wappen
Die Madonna am Fenster. Kupferstich von B. Beham.
des Herzogs Wilhelm als in seinem Aufträge gemalt erweist. Es behandelt die
Legende von der Auffindung des heiligen Kreuzes und befindet hch in der
Münchener Pinakothek. Beham scheint dieses Gemälde sehr hoch gehalten
zu haben, denn er setzte neben der Jahreszahl 1530 seinen vollen Namen
BARTHOLOME BEHEM darauf.
Ein völlig umiahendes Bild von den malerischen Fähigkeiten Beham's
gewinnen wir aber erh aus seiner umfangreichen Thätigkeit für den Grafen
Gottfried Werner von Zimmern. Es ist ein merkwürdiges Zusammentreffen, dass
der im Herzen streng protestantische Maler einer der letzten deutschen Künstler