SEIN VATER DAVID.
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Nach den Antwerpener Gildenbüchern erscheint er im Jahre 1596 als Schüler
bei einem anderen Julian Teniers, und im Jahre 1607 wird er selbst als Meister
genannt. Dieter zweite Julian Teniers, der bereits im Jahre 1595 als Meister
und Maler in der Gilde vorkommt, dürfte wahrscheinlich ein älterer Halbbruder
David Teniers des Aelteren sein, also ein Sohn aus der ersten Ehe des alten
Julian Teniers mit Frangoise Francqz. Bilder Julian's sind nicht auf uns ge-
kommen, eben so wenig nähere Kunde über sein Feben.
Houbraken dagegen nennt vielmehr Rubens als den Fehrer des älteren
David. Es Iahen sich über diese Angabe wohl ebenso schwer wie in vielen
anderen Fällen, wo es lieh um Rubens' Schüler handelt, iichere Beweiie idafür oder
dagegen erbringen, da Rubens als Hofmaler des Erzherzogs Albert und Isabellens
das Privilegium besass, nach seinem Belieben Schüler aufzunehmen und zu unter-
weisen, ohne an die Verpflichtung gebunden zu sein, dieselben auch nach den
Vorschriften der Gilde als solche anzumelden. Er erhielt dieses Vorrecht aber
erst durch einen Patentbiief vom 23. September 1609, und es ih nicht bekannt,
dass er vor diesem Jahre schon diese Freiheit genossen hätte. Ueberdies lagt
Houbraken, dass Teniers zehn Jahre in Italien bei Adam von Frankfurt, genannt
Elzheimer, zugebracht habe, und dieses Schülerverhältniss ist nach dem Charakter
der Werke David's zweifellos das wahrscheinlichere. Da aber Houbraken anzu-
geben unterlässt, wann dies gewesen, müssen wir seine Beziehungen zu Rubens, so
unwahrscheinlich sie auch sind, einstweilen dahin gesleht sein lassen.
Man schreibt ihm eine bedeutende Anzahl von Werken zu, darunter Kir-
messe, Wirthshausscenen, Alchimisten, Fandschaften mit Bauernstaffage etc. Als
glaubwürdige Werke seiner Hand aber können nur einige wenige Gemälde ange-
sehen werden, welche einen ganz eigentümlichen Charakter zur Schau tragen.
Die einzigen uns bekannten datirten Bilder besitzt die kaiserliche Gemälde-
Galerie des Belvedere in Wien; es sind dies vier landschaftliche Darstellungen
mit mythologischer Staffage, sämmtlich: «D. Teniers f. 1638'), bezeichnet, und
diese berechtigen ebenso wenig wie die nach Bildern von seiner Hand vorhande-
nen Stiche von Zeitgenossen durch irgend etwas in ihm den Urheber jener Bauern-
gelage etc. zu erkennen, welche ihm in vielen Galerien zugeschrieben werden.
Am 12. October 1608 heiratete er Dympne Cornelissen de Wilde, genannt
Dympne Hendricks, die Tochter eines Schiffskapitäns Namens Cornelis Hendricks,
mit dem Beinamen Platvoet, und der Philipp ine Dolyns. Aus dieser Ehe slammen
drei Söhne, welche sämmtlich Maler gewesen, und zwar: David Teniers der
Jüngere, getauft am 13. Dezember 1610, Theodor am 3. Januar 1619, und Abra-
ham am 1. März 1629.
In alten Katalogen werden zwei Porträts David Teniers des Aelteren und
seiner Frau von der Hand des Sohnes David erwähnt, die angeblich aus der
Familie selbst herrührten; doch scheinen sie im Kaufe der Jahre verschollen zu
sein. Dagegen befindet sich allerdings in der Eremitage zu Petersburg ein kleines
Künstlerbildniss, welches einen Maler in schwarzer Kleidung, vor seiner Staffelei,
mit der Palette und den Pinsein in der Hand, in dem Augenblicke darslellt, wo
er sich zu dem Beschauer umwendet. Smith hat dieses Bild in seinem Kataloge
unter Supp. N. 133 den Werken David Teniers des Jüngeren eingereiht, während
es Waagen in seinem Werke über die Eremitage David Teniers dem Aelteren
zugewiesen hat, als dessen Selbslporträt er es erklärt.
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Nach den Antwerpener Gildenbüchern erscheint er im Jahre 1596 als Schüler
bei einem anderen Julian Teniers, und im Jahre 1607 wird er selbst als Meister
genannt. Dieter zweite Julian Teniers, der bereits im Jahre 1595 als Meister
und Maler in der Gilde vorkommt, dürfte wahrscheinlich ein älterer Halbbruder
David Teniers des Aelteren sein, also ein Sohn aus der ersten Ehe des alten
Julian Teniers mit Frangoise Francqz. Bilder Julian's sind nicht auf uns ge-
kommen, eben so wenig nähere Kunde über sein Feben.
Houbraken dagegen nennt vielmehr Rubens als den Fehrer des älteren
David. Es Iahen sich über diese Angabe wohl ebenso schwer wie in vielen
anderen Fällen, wo es lieh um Rubens' Schüler handelt, iichere Beweiie idafür oder
dagegen erbringen, da Rubens als Hofmaler des Erzherzogs Albert und Isabellens
das Privilegium besass, nach seinem Belieben Schüler aufzunehmen und zu unter-
weisen, ohne an die Verpflichtung gebunden zu sein, dieselben auch nach den
Vorschriften der Gilde als solche anzumelden. Er erhielt dieses Vorrecht aber
erst durch einen Patentbiief vom 23. September 1609, und es ih nicht bekannt,
dass er vor diesem Jahre schon diese Freiheit genossen hätte. Ueberdies lagt
Houbraken, dass Teniers zehn Jahre in Italien bei Adam von Frankfurt, genannt
Elzheimer, zugebracht habe, und dieses Schülerverhältniss ist nach dem Charakter
der Werke David's zweifellos das wahrscheinlichere. Da aber Houbraken anzu-
geben unterlässt, wann dies gewesen, müssen wir seine Beziehungen zu Rubens, so
unwahrscheinlich sie auch sind, einstweilen dahin gesleht sein lassen.
Man schreibt ihm eine bedeutende Anzahl von Werken zu, darunter Kir-
messe, Wirthshausscenen, Alchimisten, Fandschaften mit Bauernstaffage etc. Als
glaubwürdige Werke seiner Hand aber können nur einige wenige Gemälde ange-
sehen werden, welche einen ganz eigentümlichen Charakter zur Schau tragen.
Die einzigen uns bekannten datirten Bilder besitzt die kaiserliche Gemälde-
Galerie des Belvedere in Wien; es sind dies vier landschaftliche Darstellungen
mit mythologischer Staffage, sämmtlich: «D. Teniers f. 1638'), bezeichnet, und
diese berechtigen ebenso wenig wie die nach Bildern von seiner Hand vorhande-
nen Stiche von Zeitgenossen durch irgend etwas in ihm den Urheber jener Bauern-
gelage etc. zu erkennen, welche ihm in vielen Galerien zugeschrieben werden.
Am 12. October 1608 heiratete er Dympne Cornelissen de Wilde, genannt
Dympne Hendricks, die Tochter eines Schiffskapitäns Namens Cornelis Hendricks,
mit dem Beinamen Platvoet, und der Philipp ine Dolyns. Aus dieser Ehe slammen
drei Söhne, welche sämmtlich Maler gewesen, und zwar: David Teniers der
Jüngere, getauft am 13. Dezember 1610, Theodor am 3. Januar 1619, und Abra-
ham am 1. März 1629.
In alten Katalogen werden zwei Porträts David Teniers des Aelteren und
seiner Frau von der Hand des Sohnes David erwähnt, die angeblich aus der
Familie selbst herrührten; doch scheinen sie im Kaufe der Jahre verschollen zu
sein. Dagegen befindet sich allerdings in der Eremitage zu Petersburg ein kleines
Künstlerbildniss, welches einen Maler in schwarzer Kleidung, vor seiner Staffelei,
mit der Palette und den Pinsein in der Hand, in dem Augenblicke darslellt, wo
er sich zu dem Beschauer umwendet. Smith hat dieses Bild in seinem Kataloge
unter Supp. N. 133 den Werken David Teniers des Jüngeren eingereiht, während
es Waagen in seinem Werke über die Eremitage David Teniers dem Aelteren
zugewiesen hat, als dessen Selbslporträt er es erklärt.