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Dommerich, Johann Christoph
Johan Christoph Dommerichs Der Weltweisheit Doktors ... Anweisung zur wahren Beredsamkeit: zum Gebrauch seiner Vorlesungen herausgegeben — Lemgo, 1750 [VD18 12867896]

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https://doi.org/10.11588/diglit.32337#0056
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8 Zweites Hauprflück
keit erkennen lerne. Wer sich den Nutzen der Be-
redsamkeit gerne Vörstetten will, dem wird dieses
Hauptstück auch dazu dienen können.
§. 2Z.
Es werden hier die zwei ersten Eigenschaften eines
Redners angegeben.
Ein Redner ist ein solcher, der die wahre Bered-
samkeit besitzet, §. io. der folglich andere überzeugen,
überreden und bewegen kan. Aus diesen Verrich-
tungen des Redners lassen sich alle seine Eigenschaf-
ten leicht herleiten. Wer einen andern überzeugen
will, muß erstlich eine Sache haben, wovon er ihn
überzeugt. Diese muß er erkennen, ja selbst davon
überzeugt seyn. Daraus lassen sich zwei Eigenschaf-
ten eines Redners bestimmen, i.) Er muß ein geler-
ter Mann seyn, 2.) er muß eine gründliche Geler-
famkeit besitzen.
§- 24.
Ein Redner muß eine weitläufige Erkentniß haben.
Ein Redner hat nicht jederzeit einerlei Sachen vor-
zutragen. Der Vorwurf der Beredsamkeit ist sehr
verschieden. §. 15. Will ein Redner davon reden:
so muß er sie erkennen. Ein Redner muß folglich
eine weitläufige Erkentniß haben. Ist es also nicht
abgeschmackt, solche Leute zu Rednern machen zu
wollen, deren Erkentniß noch sehr eingeschränkt, oder
deren Seele wol gar noch ganz leer ist? Ist es nicht
eben so ungereimt, wenn ungelerte sich zu Rednern
aufwerfen wollen?
§. 2s.
Es wird eine Frage vorgetragen und beantwortet.
Wolle man aber die Frage aufwerfen: ob es für
einen
 
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