Stadtteil Wieseck Gesamtanlage II
Gesamtanlage II Kirchstraße
Das Gebiet der Gesamtanlage ist im
Norden und im Osten durch eine im
weiten Bogen geführte Straße, die Stei-
nerne Brücke, klar umrissen.
Im Süden sorgt der hinter den Gärten,
entlang der Hunds- bzw. Bilsengärten
geführte Weg für eine eindeutige Be-
grenzung.
Die Abgrenzung nach Westen erfolgt
demgegenüber entlang eines sekundä-
ren Einschnittes, der sich erst durch
den Abriß der Höfe westlich der Pforte
ergab.
Da der Kreuzungsbereich hinter der
Pforte (Altenbusecker Straße/Gieße-
ner Straße/Kirchstraße) durch den au-
togerechten Ausbau wenig aussage-
kräftig ist, beginnt die Gesamtanlage
erst ab der Kirchstraße bzw. mit dem
ersten Haus der Gießener Straße.
Kern der Anlage ist die Kirche mit ih-
rem Kirchhof und die gegenüber der
Kirche gelegene Bebauung an der
Kirchstraße.
Besonders wichtig und aussagekräftig
sind auch hier die sich fein verästeln-
den Gassensysteme, die sowohl auf der
Nordseite der Kirchstraße als auch -
und hier vermehrt - an der Südseite zu
beobachten sind.
Eine ungewöhnliche Verdichtung der
Bebauung, die die kleinbäuerliche
Struktur Wiesecks eindrucksvoll doku-
mentiert, zeigt sich dabei besonders an
der Backhausstraße, an einem Neben-
gäßchen der Kirchstraße, an derErmel-
gasse und an der Ecke.
Vor allem im Bereich der Bilsengärten
belegt die an einigen Stellen noch ge-
schlossen erhaltene und für das Orts-
bild äußerst wichtige Scheunenreihe
den einstigen wehrhaften Charakter
des Dorfes.
Alten-Busecker Straße (W)
Flur 1 Flurst.: 150/1
Objekte: Torturm der Stadtbefestigung:
„Die Port“
Markanter Torturm der einstigen Orts-
befestigung, im Volksmund „die Port“,
also Pforte genannt. Der mächtige, aus
Bruchsteinen gemauerte, auf annä-
hernd quadratischem Grundriß errich-
tete Wehrturm, der den nördlichen Zu-
gang zum alten Dorf sicherte, stammt
aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhun-
derts. 1458 erstmals erwähnt, zeigt er
noch mittelalterliche Proportionen.
Hauptmerkmale sind die spitzbogigen
Toröffnungen, das leicht vorkragende
Obergeschoß (quadratische Fenster-
öffnungen) und das verschieferte, mit
einer Wetterfahne ausgestattete Pyra-
midaldach. Die tonnengewölbte Durch-
fahrt (viereckiges Aufzugsloch, Spin-
deltreppe) verläuft exakt in nord-süd-
licher Richtung. Erwähnenswerte De-
tails sind die sowohl auf der Außen-
wie auf der Innenseite in das Mauer-
werk eingelassenen, genau über dem
Scheitel der Toröffnungen plazierten,
schlüssellochförmigen Schießscharten
und die seitlich der Tore angebrachten,
zinnenbekrönten Nischen, die für Hei-
ligenfiguren bestimmt waren. Als letz-
tes noch erhaltenes Tor von wahr-
scheinlich ursprünglich vieren doku-
mentiert die Port das Vorhandensein
einer Dorfbefestigung, die aus einem
System von Zäunen, Hecken und ei-
nem um das ganze Dorf geführten
Graben bestand. Wegen seiner ortsge-
schichtlichen Bedeutung und als Wahr-
zeichen Wiesecks ist der Turm Kultur-
denkmal. Seine heutige, stark expo-
nierte Lage an einer stark befahrenen
Durchgangsstraße „verdankt“ er einem
vehementen, in den 70er Jahren erfolg-
ten Eingriff, bei dem die gesamte west-
lich angrenzende Bebauung beseitigt
wurde.
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Gesamtanlage II Kirchstraße
Das Gebiet der Gesamtanlage ist im
Norden und im Osten durch eine im
weiten Bogen geführte Straße, die Stei-
nerne Brücke, klar umrissen.
Im Süden sorgt der hinter den Gärten,
entlang der Hunds- bzw. Bilsengärten
geführte Weg für eine eindeutige Be-
grenzung.
Die Abgrenzung nach Westen erfolgt
demgegenüber entlang eines sekundä-
ren Einschnittes, der sich erst durch
den Abriß der Höfe westlich der Pforte
ergab.
Da der Kreuzungsbereich hinter der
Pforte (Altenbusecker Straße/Gieße-
ner Straße/Kirchstraße) durch den au-
togerechten Ausbau wenig aussage-
kräftig ist, beginnt die Gesamtanlage
erst ab der Kirchstraße bzw. mit dem
ersten Haus der Gießener Straße.
Kern der Anlage ist die Kirche mit ih-
rem Kirchhof und die gegenüber der
Kirche gelegene Bebauung an der
Kirchstraße.
Besonders wichtig und aussagekräftig
sind auch hier die sich fein verästeln-
den Gassensysteme, die sowohl auf der
Nordseite der Kirchstraße als auch -
und hier vermehrt - an der Südseite zu
beobachten sind.
Eine ungewöhnliche Verdichtung der
Bebauung, die die kleinbäuerliche
Struktur Wiesecks eindrucksvoll doku-
mentiert, zeigt sich dabei besonders an
der Backhausstraße, an einem Neben-
gäßchen der Kirchstraße, an derErmel-
gasse und an der Ecke.
Vor allem im Bereich der Bilsengärten
belegt die an einigen Stellen noch ge-
schlossen erhaltene und für das Orts-
bild äußerst wichtige Scheunenreihe
den einstigen wehrhaften Charakter
des Dorfes.
Alten-Busecker Straße (W)
Flur 1 Flurst.: 150/1
Objekte: Torturm der Stadtbefestigung:
„Die Port“
Markanter Torturm der einstigen Orts-
befestigung, im Volksmund „die Port“,
also Pforte genannt. Der mächtige, aus
Bruchsteinen gemauerte, auf annä-
hernd quadratischem Grundriß errich-
tete Wehrturm, der den nördlichen Zu-
gang zum alten Dorf sicherte, stammt
aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhun-
derts. 1458 erstmals erwähnt, zeigt er
noch mittelalterliche Proportionen.
Hauptmerkmale sind die spitzbogigen
Toröffnungen, das leicht vorkragende
Obergeschoß (quadratische Fenster-
öffnungen) und das verschieferte, mit
einer Wetterfahne ausgestattete Pyra-
midaldach. Die tonnengewölbte Durch-
fahrt (viereckiges Aufzugsloch, Spin-
deltreppe) verläuft exakt in nord-süd-
licher Richtung. Erwähnenswerte De-
tails sind die sowohl auf der Außen-
wie auf der Innenseite in das Mauer-
werk eingelassenen, genau über dem
Scheitel der Toröffnungen plazierten,
schlüssellochförmigen Schießscharten
und die seitlich der Tore angebrachten,
zinnenbekrönten Nischen, die für Hei-
ligenfiguren bestimmt waren. Als letz-
tes noch erhaltenes Tor von wahr-
scheinlich ursprünglich vieren doku-
mentiert die Port das Vorhandensein
einer Dorfbefestigung, die aus einem
System von Zäunen, Hecken und ei-
nem um das ganze Dorf geführten
Graben bestand. Wegen seiner ortsge-
schichtlichen Bedeutung und als Wahr-
zeichen Wiesecks ist der Turm Kultur-
denkmal. Seine heutige, stark expo-
nierte Lage an einer stark befahrenen
Durchgangsstraße „verdankt“ er einem
vehementen, in den 70er Jahren erfolg-
ten Eingriff, bei dem die gesamte west-
lich angrenzende Bebauung beseitigt
wurde.
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