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Stadtteil Wieseck Peripherie

Struppmühle (W)
Flur 10 Flurst.: 27



Die zwischen 1549 und 1533 erbaute
Mühle ist nach der Badenburger Müh-
le, die wahrscheinlich schon in der
2. Hälfte des 14. Jahrhunderts einge-
richtet wurde, die zweitälteste Mühle
Wiesecks. Der Erbauer der Mühle, dem
vom Landgrafen das Wasser- und
Mahlrecht verliehen wurde, war Her-
mann Möller. Die Ur-Ur-Enkel des Er-
bauers, Johann und Reinhardt Reitz,
verkauften 1609 das Mühlenanwesen
an Johann Strupp von Gelnhausen, der
von 1605 bis 1617 als Kanzler der land-
gräflichen Regierungskanzlei in Gie-
ßen amtierte. Noch im Jahre 1648
wohnt seine Witwe auf der Mühle. Seit
dieser Zeit bürgert sich der Name
Struppmühle ein. Die Namen der
nachfolgenden Besitzer sind Michel
Kreiling (1687), Christian Neb (1716),
Philipp Neb (1724), Johann Leicht
(1763), Peter Siegfried Müller (1802),
Johannes Müller (1814), Balthasar Kel-
ler (1826), Daniel Keller (1858), Conrad
Croeker (1868), Ludwig Keller. Der von
der Spitzmühle in Großen-Buseck
stammende Ludwig Fiedler, der Vater
des heutigen Mühlenbesitzers Ernst
Fiedler, heiratete in die Struppmühle
ein. Der Gebäudebestand der Mühle
präsentiert sich heute in stark verän-
dertem Zustand. Lediglich die große
Fachwerkscheune, die das Mühlenge-
lände nach Osten hin abschließt, be-
wahrte ihre historische Gestalt. Be-
merkenswert sind weiterhin der alte
Lungsteinsockel des jetzt stark ver-
änderten Wohnhauses, der turmartig
überhöhte Fachwerkaufbau des Ma-
schinenhauses und das Mühlrad. Zu-
sammen mit dem Stauwerk und dem
Mühlbach sind die genannten Teile
Kulturdenkmal aus ortsgeschicht-
lichen und technikgeschichtlichen
Gründen.


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