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Wiegand, Thomas; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Hrsg.]; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Mitarb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Stadt Bad Hersfeld — Braunschweig, Wiesbaden: Vieweg, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.60967#0011
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Vorwort

Vorwort

Die Erhaltung des historischen Erbes kann nur dann
dauerhaft in der Bevölkerung verankert werden, wenn
darüber aufgeklärt wird, woraus dieses Erbe besteht und
aus welchen Gründen materielle Zeugen früheren Le-
bens für uns heute von Bedeutung sind.
Seit dem Anfang der institutionalisierten Denkmalpflege
in Hessen im 19. Jahrhundert ist die Inventarisation der
Kulturdenkmäler eine ihrer Hauptaufgaben. Mit dem Er-
laß des Hessischen Denkmalschutzgesetzes 1974 und
seiner Novellierung 1986 ist die Veröffentlichung des
schützenswerten Bestandes und der Benachrichtigung
der Eigentümer die Voraussetzung für den Umgang mit
den Kulturdenkmälern. Darüberhinaus sollen die inter-
essierte Öffentlichkeit und alle am Denkmalschutz Be-
teiligten die Grundlagen des Schutzes geliefert bekom-
men. Dies geschieht auf der Basis eines Beschlusses der
Kultusministerkonferenz von 1980 mit der Veröffentli-
chung der Denkmaltopographie, wobei jedes Bundes-
land entsprechend der Differenzierung der einzelnen
Gesetze besondere Formen gewählt hat. In Hessen wur-
de versucht, die Vorteile einer alphabetischen Liste mit
den Aussagen eines historisch-topographischen Werkes
zu verbinden.
1982 wurde mit dem Band Wetteraukreis I die Reihe
Kulturdenkmäler in Hessen im Rahmen der Denkmal-
topographie Bundesrepublik Deutschland eröffnet. Mitt-
lerweile ist mehr als die Hälfte der Fläche des Bundes-
landes in dieser Form denkmalpflegerisch erschlossen.
Die Rechtssicherheit für den Bürger hat sich damit ent-
schieden verbessert. Die Zerstörungsquote von denk-
malwerter Substanz ist in den Gebieten stark gesunken,
wo die Denkmaltopographie bereits vorliegt.
Bisher sind in Hessen der Landkreis Wetterau I und II,
Stadt Kassel I, Schwalm-Eder-Kreis I, Lahn-Dill-Kreis I,
Stadt Frankfurt am Main, Kreis Offenbach, Stadt Wies-

baden I, Landkreis Darmstadt-Dieburg, Kreis Kassel I,
Werra-Meißner-Kreis I - III, Stadt Fulda, Kreis Limburg-
Weilburg I und II, Stadt Gießen, Stadt Darmstadt, der
Kreis Hersfeld-Rotenburg I und II und der Odenwald-
kreis erschienen. Weitere Gebiete von Hessen sind in
Bearbeitung, mehrere Bände werden in Kürze erschei-
nen.
Mit dem vorliegenden Band Stadt Bad Hersfeld, dem
27. Band der auf 43 Bände angelegten Denkmaltopogra-
phie, stellen wir wieder eine dichte, klassische Denk-
malstadt vor. Trotz der Verluste an historischer Bausub-
stanz nach dem Krieg, auch noch unter dem Signum
Altstadtsanierung, stellt Bad Hersfeld immer noch ein
einzigartiges Ensemble von Stift und Bürgerstadt des
Mittelalters dar. Der vorliegende Band stellt jedoch auch
die bislang wenig behandelte bauliche Entwicklung Bad
Hersfelds im 19. und 20. Jahrhundert bis in die Gegen-
wart vor.
Mit der Herausgabe dieses Werkes ist die Hoffnung ver-
bunden, möglichst viel von dem beachtlichen Bestand
an Bürgerhäusern und anderen Bauten von besonderer
baukünstlerischer oder historischer Bedeutung mög-
lichst unversehrt kommenden Generationen weiterzuge-
ben. Denn die Praxis hat gezeigt, daß die Bereitschaft zu
Denkmalschutz und Denkmalpflege in den Gebieten, wo
Wissen über die Monumente existiert, ungleich höher
ist, als anderswo.
Mein besonderer Dank gilt Herrn Peter Imhof von der
städtischen Denkmalschutzbehörde, durch dessen steti-
ges Einwirken die Entstehung dieses Werkes ermöglicht
wurde.
Dr. Christoph Mohr
Hauptkonservator
Landesamt für Denkmalpflege Hessen

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