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Wiegand, Thomas; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Hrsg.]; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Mitarb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Stadt Bad Hersfeld — Braunschweig, Wiesbaden: Vieweg, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.60967#0203
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Frauenberg

Kulturdenkmäler

Frauenberg
Die Kapelle lag an einer alten Höhen-
Fernstraße, die die Stadt am Frauentor
erreichte, und war lange Zeit das einzi-
ge Gebäude auf dem Frauenberg - ab-
gesehen von der Bebauung der Straße
Am Frauenberg an dem der Altstadt zu-
gewandten Fuß des Bergrückens und
dem Friedhof. 1963 war der Bebau-
ungsplan für den Bereich An der Som-
merseite/Frauenberg fertig. Hier sollten
in den folgenden Jahren etwa 2400
Menschen ein Zuhause finden. Eine
stürmische bauliche Entwicklung setzte
ein, eine Schule und je eine evangelische
und katholische Kirche (beide 1968)
ergänzten den Stadtteil, der sich heute
bis zum Hof Meisebach erstreckt.

Alter Kirchweg 35/37 -
Kapelle auf dem Frauenberg
Flur 37, Flurstück 400
Auf dem Frauenberg befand sich die
unter dem Marien-Patrozinium stehen-
de erste Pfarrkirche Hersfelds mit
Friedhof. Wie Vonderau 1929 durch
Grabungen nachwies, entstand hier be-
reits um 800 eine kleine Saalkirche mit
halbrunder Apsis. Nach Vonderau wur-
de um 1000 dieser Bau zu einer drei-
schiffigen Basilika mit Querhaus er-
weitert, auch hier der Stiftskirche fol-
gend. Nach Hörle wurde die karolingi-
sche Kapelle im 13. Jh. lediglich nach
Osten verlängert, dieser Erweiterung
seien die noch heute sichtbaren Mauer-
reste zuzuordnen. Um 1073 wird die
Kirche der „heiligen Maria auf dem
Berge“ von Lampert von Hersfeld er-
wähnt. Das Gotteshaus hatte in der 2.
Hälfte des 12. Jh. seine Funktion als
Pfarrkirche an die Marktkirche in der
Innenstadt verloren. Im 14. Jh. ist von
einer (bis ins 16. Jh. bestehenden) Klau-
se auf dem Frauenberg die Rede, von
der keine Baulichkeiten erhalten sind.



Frauenberg:
Kupferstich von Dilich (1605, Aus-
schnitt, Frauenberg o. r), Grundriß
1847/49 (Katasterplan), Grundriß
nach den Ausgrabungen von Vonderau,
alte Ansicht, Ausgrabungen 1929
1422 wird eine Vikarie (Pfarrstelle) für
eine (1929 östlich der heutigen Kirche
ergrabene) Michaelskapelle auf dem
Frauenberg gestiftet, was mit der er-
neuten Inbetriebnahme des dortigen
Friedhofs Zusammenhängen mag.
Aus dieser Zeit könnte auch das ehe-
mals eingewölbte Beinhaus stammen,




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