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Wiegand, Thomas; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Hrsg.]; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Mitarb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Stadt Bad Hersfeld — Braunschweig, Wiesbaden: Vieweg, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.60967#0429
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Glossar

Glossar
Abfasung: Abschrägung einer Kante
Alsfelder Strebe: gebogene, überblattete Langstrebe
Andreaskreuz: X-förmiges Kreuz zur Stabilisierung im
Holzbau, oft auch als reine Zierform im Brüstungsbereich
Ankerbalken: Balken zur Aufnahme horizontaler Zugkräfte
Backsteine: aus gebranntem Ton, etwas teurer als Lehmsteine
Beletage: repräsentativstes Geschoß, meist das LOG
Beschlagwerk: Renaissanceornamente, erinnern an eiserne
Beschläge von Truhen, Türen oder Schlössern
Bosse: vgl. Rustika
Brustriegel: horizontal unter den Fenstern verlaufender Rie-
gel (ältere Form: durchgehend und überblattet, ansonsten
mehrteilig gezapft)
Büge: kurze Strebe zur Stabilisierung einer Holzverbindung
bzw. einer Vorkragung im Fachwerkbau
Bundständer: außen liegender Fachwerkständer, an den eine
Innenwand anschließt bzw. der einen Unterzug trägt
Dendrochronologie: Altersbestimmung von Bauhölzern an-
hand ihrer Jahresringe
Dienst: Überleitung von Gewölberippen in die Wand- oder
Pfeilerfläche
Eierstab (ionisches Kyma): aus der Antike stammende Zier-
form, an Spiegeleier erinnernd
Feuerbock: mit Nasen besetztes, geschweiftes Andreaskreuz
Freigespärre: frei vor die Giebelwand gesetzter Teil der Dach-
konstruktion, in der Gründerzeit nur in zierender Funktion
Füllholz: (fast immer) verziertes Holz zum Ausfällen des
Raums zwischen den Balkenköpfen, Rähm und Schwelle
Gaupe: Dachfenster
Gewände: Einfassung einer Tür oder eines Fensters
Heimatstil: siehe Seite 39f.
Kartusche: gerahmtes Zierfeld für Inschriften o.ä.
Knagge: Winkelholz zur Stabilisierung einer Holzverbin-
dung bzw. zur Sicherung einer Vorkragung
Kniestock (Drempel): Halbgeschoß, oft fensterlos
Legenda aurea: weit verbreitete Sammlung von Heiligenle-
genden, geschrieben zwischen 1263 und 1273 von Jacobus
de Voragine
Lehmsteine: aus luftgetrocknetem oder gebranntem Lehm
Mann-Figur: siehe Seiten 44 und 72
Perlstab: Ornament in Form einer Perlenkette
Pfosten: siehe Ständer
Physiologus: spätantike naturgeschichtlich-religiöse Schrift,
wichtige Quelle der christlichen Tiersymbolik
Piano Nobile: vgl. Beletage
Pilaster: leicht vortretender Mauerstreifen mit Basis und Ka-
pitell (Mauerpfeiler)
Radfenster: Rundfenster mit speichenartiger Unterteilung
Rähm: horizontales Holz beim Fachwerkbau, liegt unter der
Schwelle als Abschluß eines Geschosses

Rähmbau: Fachwerkbau, bei dem die Etagen einzeln abge-
zimmert werden und jeweils eine abgeschlossene konstruk-
tive Einheit bilden (Stockwerkbau)
Risalit: vorspringender Teil der Fassade, entweder an den
Ecken oder in der Mitte des Gebäudes zur Wahrung der
Symmetrie
Rollwerk: Zierform mit eingerollten Rändern und Enden
Rundstab: halbrund herausgearbeitete Profilierung
Rustika: Quadermauerwerk mit unbearbeitet erscheinenden
Außenflächen
Schiffskehle: Zierform, erinnert an die Unterseite eines klei-
nes Bootes
Schleierbrett: ornamental konturiertes Zierbrett
Schwedisch Schwarz: für Grabsteine verwendete Gesteinsart
(Basalt)
Schwellbogen: Rundbogen mit Keilsteinen, die zum Scheitel
hin höher werden (nach Bramm)
Schwelle: horizontales Holz beim Fachwerkbau, liegt über
Rähm und Balkenköpfen als Grundlage eines Geschosses
Schwertung: lange, über mehrere Gefache oder Geschosse rei-
chende, überblattete Verstrebungen im Fachwerkbau
Seilstab: Ornament in Form eines Seils oder eines Taus
Sparren: Teil der Dachkonstruktion, geneigte, einander ge-
genüberliegende Hölzer, die die Dachhaut tragen
Spitzsäule: vom Dachbalken bis zum First reichende Säule
(Ständer), an der die Dachsparren anliegen (ein Firstständer
geht vom Boden bis zum First durch)
Ständer: vertikaler, tragender Balken im Fachwerkgerüst, im
eigentlichen Sinn über mehrer Etagen reichend. Der Be-
griff wird oft (entgegen der Definition) synonym für Pfo-
sten (der nur über ein Geschoß geht) oder Stiel (nicht tra-
gend, z.B. bei der Rahmung von Fenstern) verwendet.
Ständerbau: Fachwerkbau, bei dem die vertikalen Hölzer
über mehrere Etagen gehen (Geschoßbau)
Strebe: schräge Hölzer zur Stabilisierung eines Fachwerkge-
füges (K-Streben: in Form eines K, Halb- oder 3/4-Streben:
je nach Höhe der Strebe, Fuß- oder Kopfstrebe: je nach An-
satzpunkt der Strebe an Schwelle bzw. Rähm)
Travertin: Gesteinsart (Süßwasserkalk)
Tympanon: Teil einer Tempelfassade (dreieckiges Feld eines
Tempelgiebels)
Verblattung: überkreuzende Form der Holz Verbindung
Verzapfung: Holzverbindung aus Schlitz und Zapfen
Volute: schneckenförmig gewundene Zierform
Voute: Ausrundung zwischen Wand und Decke
Werkstein: vom Steinmetz quaderförmig zugerichteter und
geglätteter Naturstein
Wichhaus: Neben- oder Ecktürmchen bei Kirchtürmen
Wilder Mann: siehe Seite 43
Wimperg: gotischer Ziergiebel
Zahnschnitt: aus der Antike stammende, aus einer dichten
Reihung vorstehender Balkenköpfe abgeleitete Zierform
Zapfenschloß: kleiner Holzriegel, dient zur Sicherung von
durchgezapften Hölzern
Zwerchgiebel: Dachaufbau in Giebel- bzw. Dreiecksform
Zwerchhaus: großer Dachaufbau mit geraden Seitenwänden
(Hausform)
Zwerggalerie: Galerie (Laufgang) hinter Säulenarkaden

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