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Wiegand, Thomas; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Hrsg.]; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Mitarb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Stadt Bad Hersfeld — Braunschweig, Wiesbaden: Vieweg, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.60967#0204
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Kulturdenkmäler

Frauenberg



von dem sich ein ca. 3 m breiter und 4 m
hoher Mauerrest auf dem Grundstück
erhalten hat. Um 1600 scheint die Kir-
che bereits Ruine gewesen zu sein, der
Friedhof wird seit der Neuanlage am
Fuße des Frauenberges (1590) nicht
mehr belegt. Die verfallenden Gebäude
und Mauern wurden als Steinbruch
genutzt. 1835/36 veranlaßte Leonhard
Müller „die Aufräumung dieser Kapelle,
...um in dieser Ruine einen Ruhepunkt
und das Ziel eines neu angelegten Spat-
ziergangs nach dieser Anhöhe zu ge-
winnnen.“
Bis heute erhalten sind Wandteile des
Rechteckchors der Kapelle. Sie wurden
in den an gleicher Stelle entstandenen
Neubau einbezogen und bestehen aus
Bruchsteinen mit Eckquaderung in
Werkstein. An der Südfassade ist noch
der Ansatz eines (spitzbogig zulaufen-
den) Portalgewändes mit Rundstabpro-
fil (13. Jh.) zu sehen. Innen sind Reste
von zwei Gewölbeansätzen erhalten.
Westlich der heutigen Jugendbildungs-
stätte befindet sich das vom Beinhaus
stammende Mauerfragment. An den
Seitenwangen einer Nische auf der
Ostseite sind zwei Betende (= Stifter-
figuren?) und die Inschrift „misere“
(= erbarme dich) in Stein gehauen.
An der westlichen Grundstücksgrenze
war noch 1961 ein gewölbter Keller er-
halten.
Ein weiterer, je ca. 4 m hoher und brei-
ter Rest einer Bruchsteinmauer (von ei-
nem Gebäude oder von der Ummaue-
rung des alten Friedhofs?) befindet sich
östlich unterhalb der Kapelle an der
Grundstücksgrenze.
Südseite der Ruine (um 1930) und
der Kapelle, Gewänderest an der Süd-
fassade, Westansicht der Kapelle, Süd-
ostansicht, Gewölbeansatz in der
Kapelle, Mauerrest östlich der Kapelle
(u. I.), Mauerrest des Beinhauses (u. r)




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