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Altstadt

Kulturdenkmäler

Am Markt 8
Flur 43, Flurstück 1450/896
Der bereits im Zusammenhang mit der
Vitalisnacht 1378 als verwüstet ge-
nannte „Kammerhof“ wurde vom Stift
zu Lehen vergeben, worauf auch die
Bezeichnung „Burgmannenhaus“ hin-
deutet. 1582 gestaltete Abt Ludwig
Landau das Erscheinungsbild des im
Vorjahr erworbenen spätmittelalterli-
chen Fachwerkgebäudes mit steiner-
nem EG durch Errichtung einer massi-
ven Fassade entscheidend um (Wappen
des Fürstabtes mit Jahreszahl 1582
über dem Portal). Der viereinhalbge-
schossige Bau erhielt offenbar bei die-
ser Gelegenheit einen Renaissancegie-
bel (wie ihn Am Markt 6, 7, 28 und 29
noch besitzen). 1614 schenkte Prinz
Otto von Hessen, Administrator der Ab-
tei, seinem Kanzler Heinrich Lersner
das An wesen. Im 18. Jahrhundert wurde
das imposante Wohnhaus um ein Stock-
werk erhöht, an den Ziergiebel erinnern
nur noch die beiden Fensteröffnungen
des Mezzanin zwischen 2. und 3. OG.
Hinter der Fassade verbirgt sich ein
spätgotischer Fachwerkbau (2. Hälfte
15. Jh.). Der Wandständerbau zeigt
Schwertungen und breite Gefache. Das
DG der verschieferten Rückseite kragt
auf Knaggen vor.
Das Portal ist mit dem Wappen des
Bauherrn des Umbaus, mit einem ein-
fachen kugelbekrönten Volutengiebel,
mit bescheidenen Rosetten am Türge-
wände und zwei leeren Konsolen in
Sitzhöhe ausgestaltet. Hölzerne Haus-
tür mit eingeschnittenen Namen, Initia-
len und Daten („FB 1800“, „Conrad
Hofmann 1811“). Ladeneinbau 1987.
Auf der Gartenseite ein zweigeschossi-
ger Fachwerkschuppen mit Schlepp-
dach aus dem 19. Jh. (g, k, s)





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