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Wiegand, Thomas; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Hrsg.]; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Mitarb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Stadt Bad Hersfeld — Braunschweig, Wiesbaden: Vieweg, 1999

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.60967#0299
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Lohmühlenweg

Kulturdenkmäler


Lohmühlenweg 6 -
Ehemalige Lohmühle
Flur 32, Flurstücke 36 (Wohnhaus),
39/2 (Scheune) und 103/37
Bereits 1695 wird die bei Kalkobes ge-
legene Lohmühle der Gerberzunft in
deren Statut genannt. Bis zum Ende
des 19. Jahrhunderts befand sie sich in
genossenschaftlichem Besitz. 1876 wa-
ren es 28 Anteilseigner. Später betrieb
Conrad Reinhard die Mühle einige Zeit
allein. Der Gast- und Landwirt Conrad
Heyer aus Kalkobes erwarb das Anwe-
sen 1894 und ersetzte das „zerfallene“
unterschlächtige Wasserrad durch eine
Turbine, was ihm wegen der fehlenden
Baugenehmigung einen Strafbefehl
einbrachte. 1921 ließ der Spinnmeister
August Zerr einen bis heute erhaltenen
Spinnereisaal, ein eingeschossiges Fach-
werkgebäude, auf dem Grundstück er-
richten. Die Turbine lieferte elektri-
schen Strom. 1962 wurden die Wasser-
rechte abgelöst.
Das Wohnhaus der Mühle, ein einge-
schossiger Fachwerkbau mit Satteldach
und breitem Zwerchhaus, stammt in
seiner heutigen Gestalt aus der 2. Hälf-
te des 19. Jh. Schmuckloses konstrukti-
ves Gefüge. Sockel verputzt. Eingangs-
vorbau jünger. Große Scheune als Er-
satz für das kleine Mühlengebäude:
Untergeschoß Backstein über Sand-
steinsockel, OG konstrutives Fachwerk,
1937/38 aufgesetzt. Überbauung des
Mühlgrabens: Werksteinmauerwerk,
konstruktives Fachwerk, wohl anläßlich
eines Umbaus der Mühle um 1946 an-
stelle des 1895 errichteten Anbaus für
die Turbine entstanden. Backhaus in
der Nordostecke des Grundstücks
1919.
Kulturdenkmal aus geschichtlichen
Gründen, (g)





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