Bischoffen
Bischoffen
Bischoffen, Luftaufnahme vom 13.4.1999
Bischoffen, Karte 1:50.000
Gemeinde Bischoffen
Die Gemeinde Bischoffen liegt am südlichen Rand
des Gladenbacher Berglandes, wo die Aar das Nie-
derweidbacher Becken bildet. Anfänglich gehörte der
Bereich wohl zum Erdagau. Nach und nach bildete
sich Altenkirchen (Gemeinde Hohenahr) als Pfarr- und
Centsitz zum Mittelpunkt auch für die Orte der heutigen
Gemeinde heraus. Neben dem Streubesitz des Bistums
Speyer, z.B. in Nieder- und Oberweidbach, mit dem
die Grafen von Solms belehnt waren, konnten letztere
wesentliche Teile des Gebietes unter ihre Herrschaft
bringen. Dies änderte sich im Zuge der komplizierten
Auseinandersetzungen zwischen Kurmainz und Hessen,
in die auch die Grafen von Solms verwickelt waren.
Die Niederlage der auf Mainzer Seite kämpfenden
Grafen von Solms-Braunfels und Burgsolms 1351 hatte
zur Folge, daß die Landgrafen von Hessen als Ganer-
ben auf Hohensolms aufgenommen werden mußten.
So kamen zahlreiche Dörfer, u.a. Bischoffen, Weidbach,
Roßbach und Wilsbach in hessisch-solmsischen Gemein-
schaftsbesitz und wurden auf die Ämter Königsberg
und Hohensolms aufgeteilt. Während der Reformation
gelang es den hessischen Landgrafen, die Leitung der
kirchlichen Angelegenheiten an sich zu ziehen. Als
1628 die Gemeinherrschaft aufgehoben wurde, erhielt
Hessen-Darmstadt u.a. das Amt Königsberg mit den
Orten der heutigen Gemeinde Bischoffen. Allmählich
bürgerte sich die Bezeichnung Hessisches Hinterland
für die territoriale Randlage dieser Landschaft inner-
halb der Grafschaft Hessen-Darmstadt ein. Nach dem
Wiener Kongreß 1815 wurde das Amt Königsberg im
Großherzogtum Hessen dem Kreis Gießen und der
Provinz Oberhessen angegliedert. Bei verschiedenen
Verwaltungsreformen kamen die Dörfer der Gemeinde
Bischoffen u.a. 1821 zum Landratsbezirk Gladenbach
und 1832 zum Kreis Biedenkopf. Als Hessen-Darmstadt
1866 Gebiete an Preußen abtreten mußte, wurden sie
1867 dem preußischen Hinterlandkreis, 1886 dem Kreis
Biedenkopf zugeordnet, der im Gegensatz zum Kreis
Wetzlar der Provinz Hessen-Nassau im Regierungs-
bezirk Wiesbaden unterstellt war. Die Eingliederung
in den Dillkreis 1932 wurde wenig später zugunsten
der Neuschaffung des Kreises Biedenkopf aufgehoben.
Bevor 1974 die heutige Gemeinde Bischoffen entstand
und dem Kreis Wetzlar angegliedert wurde, hatten
sich Niederweidbach und Roßbach 1972 zusammen-
geschlossen. Die Gemeinde wurde 1977 bzw. 1979 dem
neugegründeten Lahn-Dill-Kreis zugeordnet. Verwal-
tungssitz wurde Niederweidbach.
Wirtschaftlich gesehen war der Bereich der heutigen
Gemeinde weitgehend unberührt von der nördlich von
ihr gelegenen Eisenindustrie. Größere Bedeutung besaß
dagegen die Leipziger oder Niederländische Straße, die
als Messeweg Köln und Leipzig verband. Sie führte von
Herborn an Bischoffen vorbei, durch Niederweidbach
und Roßbach nach Osten und kreuzte sich bei Nieder-
weidbach mit dem Wetzlarer Weg, der von Hartenrod
kommend nach Süden führte. In jüngster Zeit versucht
man, nicht zuletzt im Zusammenhang mit der 1992
fertiggestellten Aartalsperre, den Fremdenverkehr zu
fördern.
104
105
Bischoffen
Bischoffen, Luftaufnahme vom 13.4.1999
Bischoffen, Karte 1:50.000
Gemeinde Bischoffen
Die Gemeinde Bischoffen liegt am südlichen Rand
des Gladenbacher Berglandes, wo die Aar das Nie-
derweidbacher Becken bildet. Anfänglich gehörte der
Bereich wohl zum Erdagau. Nach und nach bildete
sich Altenkirchen (Gemeinde Hohenahr) als Pfarr- und
Centsitz zum Mittelpunkt auch für die Orte der heutigen
Gemeinde heraus. Neben dem Streubesitz des Bistums
Speyer, z.B. in Nieder- und Oberweidbach, mit dem
die Grafen von Solms belehnt waren, konnten letztere
wesentliche Teile des Gebietes unter ihre Herrschaft
bringen. Dies änderte sich im Zuge der komplizierten
Auseinandersetzungen zwischen Kurmainz und Hessen,
in die auch die Grafen von Solms verwickelt waren.
Die Niederlage der auf Mainzer Seite kämpfenden
Grafen von Solms-Braunfels und Burgsolms 1351 hatte
zur Folge, daß die Landgrafen von Hessen als Ganer-
ben auf Hohensolms aufgenommen werden mußten.
So kamen zahlreiche Dörfer, u.a. Bischoffen, Weidbach,
Roßbach und Wilsbach in hessisch-solmsischen Gemein-
schaftsbesitz und wurden auf die Ämter Königsberg
und Hohensolms aufgeteilt. Während der Reformation
gelang es den hessischen Landgrafen, die Leitung der
kirchlichen Angelegenheiten an sich zu ziehen. Als
1628 die Gemeinherrschaft aufgehoben wurde, erhielt
Hessen-Darmstadt u.a. das Amt Königsberg mit den
Orten der heutigen Gemeinde Bischoffen. Allmählich
bürgerte sich die Bezeichnung Hessisches Hinterland
für die territoriale Randlage dieser Landschaft inner-
halb der Grafschaft Hessen-Darmstadt ein. Nach dem
Wiener Kongreß 1815 wurde das Amt Königsberg im
Großherzogtum Hessen dem Kreis Gießen und der
Provinz Oberhessen angegliedert. Bei verschiedenen
Verwaltungsreformen kamen die Dörfer der Gemeinde
Bischoffen u.a. 1821 zum Landratsbezirk Gladenbach
und 1832 zum Kreis Biedenkopf. Als Hessen-Darmstadt
1866 Gebiete an Preußen abtreten mußte, wurden sie
1867 dem preußischen Hinterlandkreis, 1886 dem Kreis
Biedenkopf zugeordnet, der im Gegensatz zum Kreis
Wetzlar der Provinz Hessen-Nassau im Regierungs-
bezirk Wiesbaden unterstellt war. Die Eingliederung
in den Dillkreis 1932 wurde wenig später zugunsten
der Neuschaffung des Kreises Biedenkopf aufgehoben.
Bevor 1974 die heutige Gemeinde Bischoffen entstand
und dem Kreis Wetzlar angegliedert wurde, hatten
sich Niederweidbach und Roßbach 1972 zusammen-
geschlossen. Die Gemeinde wurde 1977 bzw. 1979 dem
neugegründeten Lahn-Dill-Kreis zugeordnet. Verwal-
tungssitz wurde Niederweidbach.
Wirtschaftlich gesehen war der Bereich der heutigen
Gemeinde weitgehend unberührt von der nördlich von
ihr gelegenen Eisenindustrie. Größere Bedeutung besaß
dagegen die Leipziger oder Niederländische Straße, die
als Messeweg Köln und Leipzig verband. Sie führte von
Herborn an Bischoffen vorbei, durch Niederweidbach
und Roßbach nach Osten und kreuzte sich bei Nieder-
weidbach mit dem Wetzlarer Weg, der von Hartenrod
kommend nach Süden führte. In jüngster Zeit versucht
man, nicht zuletzt im Zusammenhang mit der 1992
fertiggestellten Aartalsperre, den Fremdenverkehr zu
fördern.
104
105