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7 und 8. Zwei Cereraonien, bei denen ausser dem den Gang der Handlung leitenden Ceremonienmeister
Cherheb noch zwei andere Grabfunctionäre, ein Amas und ein Amchent, neben dem in hockender Stellung vor
der Todtenstatue sitzenden Sem oder Solern fungiren.

9 und 10. Zwei Ceremonien, bei denen der jetzt mit einem eigenthümlichen, geflochtenen Brustharnisch
bekleidete Functionär Sotem, mit einem Speer in der linken Hand, vor die Todtenstatue tritt, hinter welcher
drei zur Classe der Mesenti gehörende Grabfunctionäre Aufstellung genommen haben.

11. Die Ceremonie des Bestreichen den Mund der Statue mit einer der heiligen Salbspezereien.

12. Eine Ceremonie, bei welcher drei wieder zur Classe der Mesenti gehörende Functionäre vor die Statue
treten, hinter welcher der jetzt nicht mehr mit dem Brustharnisch bekleidete, doch noch den Speer in der
Eechten hältende Sotem Aufstellung genommen hat

13. Eine Ceremonie, bei welcher der Sotem, der jetzt anstatt des Brustharnisches das breite Band über
die Brust gelegt hat, mit dem Speer in der Linken an die Statue tritt, hinter welcher einer der beiden
Schlächter (amen/tu) steht.

14. Eine Ceremonie, bei welcher drei zur Classe der Amchent gehörende Functionäre an die Statue heran-
treten, hinter welcher der Functionär Amchet-Hor d. h. «der dem Horus Attachirte» mit gesenkten Armen
steht.

15. Eine Ceremonie, bei welcher wir den Sotem, jetzt ohne Brustharnisch und ohne das breite Band,
den Speer in der Linken haltend, an die Statue herantreten sehen, hinter welcher der die Schriftrolle haltende
Ceremonienmeister Cherheb sich aufgestellt hat.

16. 11 und 18. Drei Ceremonien, bei denen, wie bei allen nun noch folgenden, die auf dieser wie der
gegenüber liegenden rechten Wand abgebildet sind, der Sotem den Brustharnisch und den Speer abgelegt hat
und dafür den ihn in den Darstellungen der Tempel und Gräber charakterisirenden Schmuck des Panther-
felles trägt. Eine diesen drei Darstellungen vorangestellte Inschrift besagt: «Der Sotem hat sich des Brust-
harnisches (kenau) und des Speeres entäussert und hat angelegt das Pantherfell.» Ausser dem Sotem sind in
Nr. 16 und 17 noch der Cherheb und in 18 neben dem Cherheb noch ein Semer und ein Amchent thätig.

TAFEL I—V.
Die die obere Hälfte der linken Wand schmückenden Darstellungen und Inschriften.

(In der Richtung von links nach rechts aufeinanderfolgend.)

Taf. I, L. 1—16. Die Ceremonie des Schlachtens eines Stieres, eines Antilopenbockes und einer Gans
von der in den ägyptischen Texten Smen genannten Species als Repräsentanten der von Horus überwundenen
Feinde in dem von ihm für seinen Vater Osiris gegen Set-Typhon und dessen Bundesgenossen geführten
Kampf. In Bezug auf diesen den Sieg des Lichtes über die Finsterniss oder des Guten über das Böse zum
Ausdruck bringenden Götterkampf liefert uns Cap. 134 des Todtenbuches hinsichtlich der hier als Repräsen-
tanten der Feinde des Osiris geschlachteten Thiere : Antilope und Vogel Smen, eine beachtenswerthe Stelle,
indem es L. 3 des betreffenden Capitels nach einem Anruf an den das Schlangenungeheuer Apophis fällenden
Sonnengott dann bezüglich des den Ra im Kampfe unterstützenden Horus heisst: «Es schneidet ab Horus
ihre (der Feinde des Sonnengottes) Köpfe am Firmament als Vögel und die dann beseitigt wurden [chep-tu) auf der
Erde als Antilopen und im Wasser als Fische.» — Von dieser Verwandlung in allerlei Thiergestalten, welche
die Genossen des Set-Typhon in ihrem Kampfe gegen Horus vornahmen, ist auch mehrfach die Rede in der
grossen jenen Götterkrieg ausführlich behandelnden Inschrift an einer der Wände des Edfutempels, welche
Naville in seinem werthvollen Werke «Mythe d'Horus» vollständig veröffentlicht und besprochen hat.

Das Bild, welches die vor der Todtenstatue des Petamenap ausgeführte Handlung des Schlachtens dreier
Opferthiere darstellt, zeigt scheinbar zehn bei dieser Handlung in Thätigkeit begriffene Personen, in Wirk-
lichkeit jedoch werden uns hier nicht zehn, sondern nur fünf handelnde Personen vorgeführt, die, gemäss
 
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