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Duhn, Friedrich von; Jacobi, Louis
Der griechische Tempel in Pompeji; Nebst einem Anhang : Über Schornsteinanlagen und eine Badeeinrichtung im Frauenbad der Stabianer Thermen in Pompeji — Heidelberg, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.1420#0025
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DER «GRIECHISCHE» TEMPEL IN POMPEJI.

»Worauf lieh diefe Infchrift bezieht, läßt fich, wie bei lb vielen Graffiti, felbftv er {ländlich nicht
«errathen. Möglich aber ift, das fie von Einem herrührt, welcher mit einem oder mehreren
«Genoffen hier auf den Tempelftufen oder neben denfelben fpielte. Derartige Spielnotizen finden
«sich auch z. B. in Rom auf dem Forum. Für das Alter diefes Graffito läßt fich aus den
«Buchflabenformen nur foviel entnehmen, daß er wahrfcheinlich nicht in fehr frühe Zeit gehört
«und fehr wohl aus den letzten Zeiten Pompeji's flammen kann».

Die in vorftehenden Ausführungen und auf den beigegebenen Tafeln dargelegten Ergebniffe
unferer kurzen, aber allerdings durch viele brauchbare Hände und Augen in ganz befonders
erfreulicher Weife unterftützten Grabung werden von Neuem in manchem Lcfer den Wunfeh
erregen, daß durch Tiefgrabungen an dazu angezeigten Orten in der Stadt und durch planmäßige
Abfuchung der näheren Umgebung Pompeji's nach etwa noch vorhandenen Gräbern früherer
Zeiten es gelingen möge, auch die ältere Gefchichte der wunderbaren Stadt und damit Campa-
niens noch mehr aufzuhellen, als es bis jetzt möglich war. Dielen fchon vor Jahren ausge-
fprochenen und begründeten Wunfeh auch an diefer Stelle zu wiederholen, erfcheint uns angezeigt.
Wo ernfter Wille ift, finden fich auch die Wege zur Ausführung.

Zum Schlurfe nochmals wärmften Dank den italienifchen Behörden, Beamten und Fach-
genoffen, deren liebenswürdiges Entgegenkommen es uns ermöglichte, unierer Reifegefellfchaft
eine für fie ganz einzig lehrreiche Aufgabe vorzuführen und diefelbe in gemeinfamer Arbeit
foweit zu löfen, wie die zur Verfügung flehende Zeit es uns erlaubte, und wie es für die
Beurtheilung aller wichtigeren, den «griechifehen» Tempel in Pompeji angehenden Fragen noth-
wendig war.

Heidelberg und Homburg, Anfang März 1890.

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