Etrurien.
Volterra. 293
schon ein eigenes Aschengefäß und die Villanovaume kommt nur
noch einmal vor, und zwar in jüngerer, in der Mitte abgesetzter
Gestalt, reichverziert (Fig. 15 = Montelius, PL 170, 9), an deren
Stelle ein Topf tritt, der Fig. 6 schwarz, Fig. 42 und 43 (= Mon-
telius, PI. 170, 11, 12) dagegen schon hellgrundig mit tonroter
eleganter Ornamentik von Strichsystemen, in Form, Musterung und
Töpfertonnachahmung schon den Einfluß griechischer Keramik ver-
rät. Die Beigaben auch außerhalb des Dolio mehren sich, und
in der Scheiterhaufenasche, die ünter und neben ilun gehäuft
wird, augenscheinlich um im Verein mit Steinen usw. das Dolio
festgebettet zu stellen, finden sich Waffen, z. B. Eisenlänzenspitzen
mit ihren Schuhen — so im Gr. 8 ML. Fig. 23 je drei in einem
Grabe —, Eisenfibeln treten an die Stelle der bronzenein, auch
Elfenbein (Gr. 8) beginnt in bescheidenen Stücken. Besonders
bemerkenswert sind jedoch hellgrundige Tonkrüge mit kugelför-
migem Bauch, konischem, ringumgebenem Fuß, hohem geschwun-
genem Hals mit breiter Mündung ünd einem Henkel, der die Stelle
breitesten Umfangs und den Halsansatz, verbindend auf seinem
Scheitel zwei kugel- oder blattförmige Vorsprünge hat, zwischen
die der Daumen gelegt werden konnte: Fig. 24. Schon in der
Zeit der Brandgräber beginnend, setzt sich diese Krugform als
eine in Volterra besonders beliebte Eigenform in die Zeit der
Fossagräber fort. Gestalt und Verzierung gehen auf griechische
Anregung zurück und ihr junges Alter wird gekennzeichnet durch
einen solchen Krug aus dem Grabe „del figulo“ in Vetulonia —
dem einzigen dort gefundenen Exemplar —, dessen Datierung in
das beginnende 6. Jahrhundert (s. oben S. 281—282) feststeht. Und
wenigstens bis in das seinem Ende sich nähernde 7. Jahrhundert
weist ein Stück in dem später gefundenen Grabe RCL. 1900, 500
bis 501: eine feine Buccheroschale, die ihre nächsten Analogieen
hat in der hochfußigen Schale mit etruskischer Inschrift und dem
Kantharos, beide aus der Tomba del Duce Vetulonias (s. oben
S. 237), und damit in das 7. Jahrhundert datiert ist. Also von
den wenigen bis jetzt bekannten bzw. erhaltenen Pozzogräbern Vol-
terras zwei, die in das 7. und 6. Jahrh. hinabreichen. Daraus folgt
aber noch keineswegs mit Ghirardini (RCL. 501; zuletzt Atti e
Mem. d. R. Dep'. d. st. p. p. 1. Romagna 1914, 257—259), daß,
wenn selbst der etruskische Grabherr der Tombia' del Duce und
seine Familie es für richtig hielten, für sich den italischen Brand-
ritus in Vetulonia anzunehmen, nun auch die Pozzogräber gleicher
Zeit in Volterra, ebensowenig wie dieselben in Vetulonia, Etrusker-
gräber sein müssen. Am Rand der Balze sind Pozzogräber und
Fossagräber entweder getrennt oder die letzteren liegen über den
ersteren: das sind die beiden unfraglichen Feststellungen Ghirar-
dinis (s. oben 291). Und wo sie Übereinanderliegen, sind die Pozzo-
Volterra. 293
schon ein eigenes Aschengefäß und die Villanovaume kommt nur
noch einmal vor, und zwar in jüngerer, in der Mitte abgesetzter
Gestalt, reichverziert (Fig. 15 = Montelius, PL 170, 9), an deren
Stelle ein Topf tritt, der Fig. 6 schwarz, Fig. 42 und 43 (= Mon-
telius, PI. 170, 11, 12) dagegen schon hellgrundig mit tonroter
eleganter Ornamentik von Strichsystemen, in Form, Musterung und
Töpfertonnachahmung schon den Einfluß griechischer Keramik ver-
rät. Die Beigaben auch außerhalb des Dolio mehren sich, und
in der Scheiterhaufenasche, die ünter und neben ilun gehäuft
wird, augenscheinlich um im Verein mit Steinen usw. das Dolio
festgebettet zu stellen, finden sich Waffen, z. B. Eisenlänzenspitzen
mit ihren Schuhen — so im Gr. 8 ML. Fig. 23 je drei in einem
Grabe —, Eisenfibeln treten an die Stelle der bronzenein, auch
Elfenbein (Gr. 8) beginnt in bescheidenen Stücken. Besonders
bemerkenswert sind jedoch hellgrundige Tonkrüge mit kugelför-
migem Bauch, konischem, ringumgebenem Fuß, hohem geschwun-
genem Hals mit breiter Mündung ünd einem Henkel, der die Stelle
breitesten Umfangs und den Halsansatz, verbindend auf seinem
Scheitel zwei kugel- oder blattförmige Vorsprünge hat, zwischen
die der Daumen gelegt werden konnte: Fig. 24. Schon in der
Zeit der Brandgräber beginnend, setzt sich diese Krugform als
eine in Volterra besonders beliebte Eigenform in die Zeit der
Fossagräber fort. Gestalt und Verzierung gehen auf griechische
Anregung zurück und ihr junges Alter wird gekennzeichnet durch
einen solchen Krug aus dem Grabe „del figulo“ in Vetulonia —
dem einzigen dort gefundenen Exemplar —, dessen Datierung in
das beginnende 6. Jahrhundert (s. oben S. 281—282) feststeht. Und
wenigstens bis in das seinem Ende sich nähernde 7. Jahrhundert
weist ein Stück in dem später gefundenen Grabe RCL. 1900, 500
bis 501: eine feine Buccheroschale, die ihre nächsten Analogieen
hat in der hochfußigen Schale mit etruskischer Inschrift und dem
Kantharos, beide aus der Tomba del Duce Vetulonias (s. oben
S. 237), und damit in das 7. Jahrhundert datiert ist. Also von
den wenigen bis jetzt bekannten bzw. erhaltenen Pozzogräbern Vol-
terras zwei, die in das 7. und 6. Jahrh. hinabreichen. Daraus folgt
aber noch keineswegs mit Ghirardini (RCL. 501; zuletzt Atti e
Mem. d. R. Dep'. d. st. p. p. 1. Romagna 1914, 257—259), daß,
wenn selbst der etruskische Grabherr der Tombia' del Duce und
seine Familie es für richtig hielten, für sich den italischen Brand-
ritus in Vetulonia anzunehmen, nun auch die Pozzogräber gleicher
Zeit in Volterra, ebensowenig wie dieselben in Vetulonia, Etrusker-
gräber sein müssen. Am Rand der Balze sind Pozzogräber und
Fossagräber entweder getrennt oder die letzteren liegen über den
ersteren: das sind die beiden unfraglichen Feststellungen Ghirar-
dinis (s. oben 291). Und wo sie Übereinanderliegen, sind die Pozzo-