Latium.
Satricum-Conca. Velletri. Isola del Liri. Cassino. 533
noch: volskisch gewesen sein wird, wie gegen Rosenberg (Her-
mes LIV, 1919, 161) betont werden muß, genau ski, wie zu Ende
des 6. Jahrhunderts, als; es sich vom Eintritt in den Latinerbund
ausschloß. Der Tuffsarkophag des Not. 1898, 168 erwähnten Grabes
im Hügel Pero, ssö. der Stadt, wird wesentlich jünger sein, jenen
von Praeneste gleich (s. oben S. 531). Aber es ist noch nicht ge-
nügend gesucht worden, namentlich auf dem östlichen Astura-
ufer, wohin die Frontseite der Stadt sich wird gewandt haben,
seit Rom der Mittelpunkt Latiums geworden war. An die Fort-
existenz des Tempels der Mater Matuta ist ja eine solche der Stadt
nicht unbedingt gebunden, aber doch wahrscheinlich. Und der
Tempel hat seit der ältesten Gestaltung, mit der die bisher be-
kannten Gräber Zusammengehen, noch verschiedene Wandlungen
erlebt. Wie der Kult vor Errichtung des ersten Tempels noch
unter freiem Himmel oder unter ganz vergänglichem Schutz, ein-
setzte (Beweis der Fund von Votivgaben unter dem ältesten Tem-
pel: della Seta, Museo S. 279—298), so1 führt der zweite Votiv-
fund, der südwestlich vOm Tempel zutage kam (della Seta S. 292
bis 318), bis tief in das zweite Jahrhundert herab.
Aus dem übrigen Volskerland sind bis jetzt ältere Gräber nicht
bekannt, auch nicht von Velletri, das doch durch di Tuccis Zu-
sammenstellungen (Not. 1880, 168—170) seiner späteren Begräb-
nisplätze uns ziemlich bekannt ist, aus alter Zeit uns freilich nur
das vorvolskische Hausurnengrab (oben 409—410) bis jetzt gebracht
hat. Was es mit der „Necropoli volsca“ bei Isola del Liri [454]
auf sich hat, die Nicolucci, Mem. d. soc. itak di scienze detta
dei XL, vol. VI, 1887, nennt, weiß ich nicht. Der Fund eines Ge-
fäßes mit der sogenannten Ansa oornuta (Bp. XVI, 1890, 154) läßt
auf Gräber aus der Bronze- oder unmittelbar folgenden Zeit
schließen. Die Gleichartigkeit eines Kurzschwertes mit solchen aus
Campanien und dem westlichen Mittelitalien gibt Gabrici Anlaß-,
ML. XXII, 1913, 153 eine Nekropole der früheren sogenannten
I. Eisenzeit bei Cassino (Campo dei Porri) [455] zu erwähnen, von der
sonst nichts bekannt ist. Das Wenige, was überhaupt an Gräbern
aus dem Volsker- und Hernikerland, sowie dem ganzen Latium
adiectum sonst bekannt ist, gehört in spätere, meist kaiserliche
Zeit. Es klafft hier eine auffällige Lücke.
Etwas mehr haben wir neuerdings erfahren von den Gräbern
des Stammes, der Campanien bewohnte um die Zeit, als die
Griechen begannen, diese Küsten zu befahren und schließlich auf
der Höhe Kymes ihre erste feste Siedelung gründeten. Daß diese
Gräber, und damit dieser Stamm, schon geraume Zeit vor der
Gründung Kymes angesetzt werden können, ist sicher; daßi sie
vielleicht denselben Bewohnern gehören, deren Vorfahren in den
neolithischen und kuprolithischen Höhlen, z. B. in der Grottä
Satricum-Conca. Velletri. Isola del Liri. Cassino. 533
noch: volskisch gewesen sein wird, wie gegen Rosenberg (Her-
mes LIV, 1919, 161) betont werden muß, genau ski, wie zu Ende
des 6. Jahrhunderts, als; es sich vom Eintritt in den Latinerbund
ausschloß. Der Tuffsarkophag des Not. 1898, 168 erwähnten Grabes
im Hügel Pero, ssö. der Stadt, wird wesentlich jünger sein, jenen
von Praeneste gleich (s. oben S. 531). Aber es ist noch nicht ge-
nügend gesucht worden, namentlich auf dem östlichen Astura-
ufer, wohin die Frontseite der Stadt sich wird gewandt haben,
seit Rom der Mittelpunkt Latiums geworden war. An die Fort-
existenz des Tempels der Mater Matuta ist ja eine solche der Stadt
nicht unbedingt gebunden, aber doch wahrscheinlich. Und der
Tempel hat seit der ältesten Gestaltung, mit der die bisher be-
kannten Gräber Zusammengehen, noch verschiedene Wandlungen
erlebt. Wie der Kult vor Errichtung des ersten Tempels noch
unter freiem Himmel oder unter ganz vergänglichem Schutz, ein-
setzte (Beweis der Fund von Votivgaben unter dem ältesten Tem-
pel: della Seta, Museo S. 279—298), so1 führt der zweite Votiv-
fund, der südwestlich vOm Tempel zutage kam (della Seta S. 292
bis 318), bis tief in das zweite Jahrhundert herab.
Aus dem übrigen Volskerland sind bis jetzt ältere Gräber nicht
bekannt, auch nicht von Velletri, das doch durch di Tuccis Zu-
sammenstellungen (Not. 1880, 168—170) seiner späteren Begräb-
nisplätze uns ziemlich bekannt ist, aus alter Zeit uns freilich nur
das vorvolskische Hausurnengrab (oben 409—410) bis jetzt gebracht
hat. Was es mit der „Necropoli volsca“ bei Isola del Liri [454]
auf sich hat, die Nicolucci, Mem. d. soc. itak di scienze detta
dei XL, vol. VI, 1887, nennt, weiß ich nicht. Der Fund eines Ge-
fäßes mit der sogenannten Ansa oornuta (Bp. XVI, 1890, 154) läßt
auf Gräber aus der Bronze- oder unmittelbar folgenden Zeit
schließen. Die Gleichartigkeit eines Kurzschwertes mit solchen aus
Campanien und dem westlichen Mittelitalien gibt Gabrici Anlaß-,
ML. XXII, 1913, 153 eine Nekropole der früheren sogenannten
I. Eisenzeit bei Cassino (Campo dei Porri) [455] zu erwähnen, von der
sonst nichts bekannt ist. Das Wenige, was überhaupt an Gräbern
aus dem Volsker- und Hernikerland, sowie dem ganzen Latium
adiectum sonst bekannt ist, gehört in spätere, meist kaiserliche
Zeit. Es klafft hier eine auffällige Lücke.
Etwas mehr haben wir neuerdings erfahren von den Gräbern
des Stammes, der Campanien bewohnte um die Zeit, als die
Griechen begannen, diese Küsten zu befahren und schließlich auf
der Höhe Kymes ihre erste feste Siedelung gründeten. Daß diese
Gräber, und damit dieser Stamm, schon geraume Zeit vor der
Gründung Kymes angesetzt werden können, ist sicher; daßi sie
vielleicht denselben Bewohnern gehören, deren Vorfahren in den
neolithischen und kuprolithischen Höhlen, z. B. in der Grottä